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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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geliebte Ariane finden könnte. Karelas schönes Gesicht verzog sich zu einer wilden Fratze. Aus dem Augenwinkel sah sie unten eine Bewegung, und unwillkürlich stockte ihr der Atem. Vegentius war auf den Hof gekommen, und Conan bemerkte es nicht. Langsam, wie ein Meuchler in finsterer Nacht, schlich der Offizier, der so groß wie der Cimmerier war, von hinten an ihn heran und hob die blutige Klinge über den Kopf. Jeden Augenblick würde er zuschlagen, und sie würde Conan endlich sterben sehen. Tränen rollten ihr über die Wangen. Freudentränen, sagte sie sich. Es war ein Freudenfest für sie, daß der Cimmerier den wohlverdienten Tod fand. Das war ein glücklicher Augenblick!
    »Conan!« brüllte sie. »Hinter dir!«
     
    Conan lauschte auf die näherkommenden Schritte, Schritte, die mit jedem Herzschlag vorsichtiger wurden. Des Cimmeriers Hand lag bereits um den Säbelgriff. Er wußte nicht, wer da auf ihn zuschlich, nur daß er seinem Verhalten nach ein Feind sein mußte. Wer immer es jedoch war, in wenigen Augenblicken würde der vermeintliche Überrascher zum Überraschten werden. Ein Schritt noch.
    »Conan!« brüllte jemand. »Hinter dir!« Fluchend, weil er nun seinen Vorteil eingebüßt hatte, warf der Cimmerier sich vorwärts. Er zog die Schultern ein, als er auf den Fliesen aufschlug, und zog seinen Säbel, während er auf die Füße rollte. Er sah sich einem sehr überraschten Vegentius gegenüber.
    Ein schneller Blick nach oben zeigte ihm, wer ihn gewarnt hatte. Karela lehnte halb über die Steinbrüstung einer Galerie, zwei Stockwerke über dem Hof. Er wußte, daß es nur seine Einbildung sein konnte, aber bei dem flüchtigen Blick hätte er schwören können, daß sie weinte, doch so oder so spielte es keine Rolle. Er mußte sich mit dem Mann ihm gegenüber beschäftigen.
    Das Grinsen auf Vegentius' Gesicht schien auszudrücken, daß ihm die Erfüllung seines Herzenswunsches bevorstand. »Lange habe ich darauf gewartet, die Klinge mit dir zu kreuzen, Barbar«, sagte er. Immer noch zeichneten die inzwischen gelblichen Blutergüsse sein Gesicht.
    »Ah«, entgegnete Conan spöttisch. »Deshalb hast du dich von hinten angeschlichen.«
    »Stirb, Barbar!« donnerte der riesenhafte Offizier, und sein Schwert sauste herab.
    Conans Krummsäbel schoß hoch, und klirrend fanden sich die Klingen. Sofort ging der Cimmerier von der Verteidigung in den Angriff über. Fast ohne die Füße zu bewegen, fochten die beiden Männer, und das Klirren der Klingen hörte sich wie das Hämmern auf einem Amboß an. Doch immer war Conans Krummsäbel der Hammer, immer griff er an, immer parierte Vegentius, und stetig verzweifelter. Es war Zeit, Schluß zu machen, dachte der Cimmerier. Mit einem mächtigen Schwung schlug er zu. Blut spritzte, als er den Kopf des Hauptmanns traf. Noch ehe dieser zusammenbrach, drehte Conan sich nach Karela um. Doch die Galerie war inzwischen leer.
    Trotzdem konnte Conan ein geschmeicheltes Lächeln nicht unterdrücken. Sie haßte ihn also doch nicht so sehr, wie sie vortäuschte, denn weshalb hätte sie ihn sonst gewarnt?
    Er schaute über die Schulter, als Hordo auf den Hof eilte.
    »Vegentius?« fragte der Einäugige mit einem Blick auf die Leiche. »Ich habe Albanus gesehen«, fuhr er fort, als der Cimmerier nickte. »Und Ariane und den Schwindler. Aber bis ich dorthin kam, wo sie gestanden hatten, waren sie verschwunden. Ich glaube, sie machten sich auf den Weg zum alten Teil des Palasts.« Er zögerte. »Hast du Karela gesehen, Conan? Ich kann sie nicht finden, und ich möchte sie nicht wieder verlieren.«
    Conan deutete zu der Galerie, über deren Brüstung sie sich gebeugt hatte. »Finde sie, wenn du kannst, Hordo. Ich muß eine andere Frau suchen.«
    Hordo nickte, und die beiden Männer rannten in entgegengesetzte Richtungen.
    Conan wünschte dem Bärtigen Glück, doch er vermutete, daß Karela es vorgezogen hatte, wieder ohne ihren treuen Hund zu verschwinden. Aber Ariane beschäftigte ihn im Augenblick mehr. Er konnte sich nicht vorstellen, weshalb Albanus sich in den alten Palastteil begeben würde, wenn er nicht vorhatte, durch einen der Geheimgänge zu fliehen. Wenn Jelanna einige kannte, war anzunehmen, daß der Lord mit dem Raubvogelgesicht es ebenfalls tat. Doch der Cimmerier glaubte nicht, daß er in dem dunklen Labyrinth auch bloß den einen finden würde, durch den er entkommen war. Seine einzige Hoffnung war die Wolfsgrube. Und obwohl er nicht so recht daran glaubte, rannte

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