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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Prolog
    E s waren einmal, hoch oben in den Pyrenäen, zwei winzige Königreiche, in denen die Menschen glücklich und in Wohlstand lebten. In dem einem Königreich, Richarte, wurde ein Sohn geboren und zum Kronprinzen ausgerufen.
    In dem anderen Königreich, Beaumontagne, kamen drei Töchter zur Welt, zur großen Freude der Einwohner. Sorcha, Clarice und Amy wurden in königlicher Pracht von ihrem liebenden Vater, dem König, und ihrer Großmutter aufgezogen. Sie war eine strenge Zuchtmeisterin, die von den drei Mädchen verlangte, dass sie jederzeit ihre königlichen Pflichten erfüllten.
    Dann fegte die Revolution über Europa hinweg und stürzte die beiden Königreiche in Aufruhr und Anarchie.
    Als der Krieg schon drei Jahre wütete, wurden die drei Prinzessinnen von Beaumontagne heimlich nach England in Sicherheit gebracht. Ihr Vater, der König, wurde gestürzt und ermordet. Nach drei weiteren Jahren Krieg entriss ihre Großmutter den Revolutionären wieder die Macht. Sie schickte den Botschafter aus, dem sie am meisten vertraute, um ihre Enkelinnen zurückzuholen. Doch Godfrey war nicht loyal. Er hatte sich korrumpieren lassen und nahm Blutgeld für die Ermordung der drei Thronerbinnen. Letzten Endes brachte er es jedoch nicht über sich, die Mädchen zu töten, sondern riet ihnen zu fliehen. Der alten Königin berichtete er, dass ihre Enkelinnen verschwunden wären. Die
Alte schickte Botschafter in alle vier Winde aus, aber leider fand keiner von ihnen auch nur eine Spur der verschwundenen Prinzessinnen.
    Ein grausamer Usurpator, Graf Edigio DuBelle, warf den Prinzen von Richarte in das tiefste, finsterste Verlies, wo er acht lange Jahre darbte. Schließlich gelang ihm die Flucht, und er schlug sich nach Beaumontagne durch. Dort traf er eine Vereinbarung mit der alten Königin.
    Wenn er alle drei verschwundenen Prinzessinnen gefunden hätte, könnte er eine von ihnen als seine Braut erwählen. Nachdem die Hochzeit stattgefunden hätte, und nur dann, sollte ihm gestattet werden, sich an die Spitze der Armeen von Beaumontagne zu setzen, in Richarte einzumarschieren, den grausamen Usurpator zu stürzen und den ihm rechtmä ßig zustehenden Thron zu besteigen.
    Während jedoch der Prinz nach den Prinzessinnen suchte, hetzte Graf DuBelle dem Prinzen seine Männer nach. Die Prinzessinnen dagegen, eingedenk Godfreys Warnung, hüteten sich, sich zu zeigen.
    So schlug dieser Plan, die verschollenen Prinzessinnen zu retten, fehl, wie schon so manch andere gute List...

1
    Lenkt niemals die Aufmerksamkeit auf euch selbst. Die Aufgabe
einer Prinzessin besteht ausschließlich darin, ihre Pflichten als
Repräsentantin der Königlichen Familie zu erfüllen. Und sonst
nichts.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
SCHOTTLAND, 1808
    D as Tal gehörte ihm, das Dorf ebenfalls, und dennoch ritt diese Frau auf den Dorfanger von Freya Crags, als wäre es ihr Eigentum.
    Lord Robert MacKenzie, der Earl von Hepburn, betrachtete finster die Fremde, die in gemäßigtem Galopp über die Steinbrücke ritt und sich unter die Menschenmenge mischte. Es war Markttag, und den Rand des Dorfangers säumten zahllose Stände aus brauner Leinwand. Die Stimmen von Hunderten von Händlern, die ihre Waren feilboten, hallten über den Platz, aber die Fremde dominierte die Menge hoch oben auf ihrem lebhaften, zweijährigen Hengst. Das kastanienbraune Pferd tänzelte, als wäre es stolz, sie zu tragen, und allein das Feuer und die edle Rasse des Pferdes hätten genügt, dass die Leute die Köpfe verdrehten.
    Doch die Lady im Sattel erregte noch mehr Aufmerksamkeit.
Zuerst waren es nur flüchtige Blicke, schon bald jedoch unverhohlenes Gaffen.
    Robert musterte den kleinen Kreis von alten Männern, die sich im Sonnenschein vor der Bierschänke versammelt hatten. Sie hatten die Münder in ihren runzligen Gesichtern vor Staunen weit aufgerissen, während sie die Frau betrachteten. Der Tisch mit dem Damebrett vor ihnen war vergessen. Das lautstarke Feilschen der Käufer und Händler um sie herum schlug in ein abschätzendes Gemurmel um, als alle Augen sich auf die Fremde richteten.
    Ihr Reitkostüm aus schwarzer Wolle bedeckte sie zwar von Kopf bis Fuß und wahrte den Schein von Schicklichkeit, doch es lag so eng an, dass es jede Kurve ihres Körpers nachzeichnete. Ihr hoher schwarzer Hut hatte eine breite Krempe, und ein schwarzer Schleier wehte hinter ihr her. Der Saum an ihren Ärmeln war ebenso rot wie der Schal um ihren Hals. Diese kleinen

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