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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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grimmige Miene beibehalten, und er senkte auch sein hiebbereites Schwert nicht. Sie war groß für eine Frau, und sie richtete sich noch weiter auf. »Ich bin Königstochter – und Schwester Eures Königs, Tiridates.«
    »Tiridates ist nicht mein König«, entgegnete der Cimmerier.
    Taramis lächelte, als bewegte sie sich in vertrauteren Gefilden. »Ja«, hauchte sie. »Ihr seid Nordländer, ein Barbar, nicht wahr? Und ein Dieb?«
    Conan straffte die Schultern. Er versuchte, auf die ihn umringenden Reiter zu achten, damit ihm nicht entging, wenn sie mit den Netzen näherzukommen versuchten. Er wußte jedoch, daß diese Frau vor ihm die eigentliche Gefahr war. »Was wollt Ihr von mir?« fragte er barsch.
    »Diene mir, Dieb Conan.«
    Er hatte schon früher Auftraggeber gehabt, die ihn für einen bestimmten Diebstahl oder Einbruch bezahlt hatten, und wenn er ihr Angebot nicht annahm, wäre seine einzige Alternative, gegen die restlichen schwarzen Krieger zu kämpfen. Trotzdem ging es ihm gegen den Strich. »Nein«, antwortete er.
    »Ihr weigert Euch?« fragte Taramis ungläubig.
    »Es gefällt mir nicht, wie ein Tier gejagt zu werden. Ich bin kein Wildschwein, das man in einem Netz fängt.«
    »Ich kann Euch unbeschreiblichen Reichtum und eine hohe Stellung mit Titel geben. Ihr könntet Edler in einem Marmorpalast sein, anstatt Dieb in einem verrufenen Viertel.«
    Conan schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich bin nur an einem interessiert, das nur Ihr geben könnt.«
    »Nur an einem? Was ist das, Barbar?«
    »Meine Freiheit.« Der Cimmerier lächelte, aber es war das Lächeln eines Wolfes. »Und die nehme ich mir selbst.«
    Die zamorianische Prinzessin blickte ihn sichtlich erstaunt an. »Glaubt Ihr wahrhaftig, daß ihr alle meine Krieger besiegen könnt?«
    »Schon möglich, daß sie mich töten können, doch dadurch gäben sie mir nur eine andere Art von Freiheit. Und ich sterbe eher, bevor ich mich ergebe.«
    Immer noch staunend sprach sie laut, ohne sich dessen bewußt zu sein: »Wie es in der Schrift steht!« Plötzlich schüttelte sie sich. »Ich will Euch in meinen Diensten haben, Conan. Und Ihr werdet mich ersuchen, in meinen Dienst treten zu dürfen.«
    Der Riese im goldverzierten Brustpanzer sagte: »Laßt Euch nicht dazu herab, seinesgleichen überreden zu wollen. Ich werde ihn mir vorknöpfen, und dann schaffen wir ihn im Netz nach Shadizar zurück, genau wie seinen Helfershelfer.«
    Ohne den Blick von Conan zu nehmen, machte Taramis eine Geste, als wische sie eine Mücke zur Seite. »Schweigt, Bombatta!«
    Sie streckte die Hand mit der Innenfläche nach oben aus und bewegte die Finger, als zerdrücke sie etwas. Conan war, als streife ein Luftzug seine Brust, und er spürte, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufstellten. Ohne daß es ihm bewußt geworden war, hatte er einen Schritt rückwärts getan. Um einen sicheren Stand zu haben, spreizte er die Beine, und er umklammerte den Schwertgriff noch fester.
    Taramis ließ den ausgestreckten Arm an ihre Seite fallen, und ihr Blick wanderte zu dem behelfsmäßigen Steinaltar. »Alle Menschen haben einen Herzenswunsch, für dessen Erfüllung sie sterben oder töten würden.« Aus dem Ausschnitt ihres Oberhemds zog sie eine feine Goldkette, an der ein kristallklarer Stein wie eine Träne hing. Sie schloß die Linke um ihn, und die Rechte deutete auf den Altar. »Wir wollen sehen, was Euer Herzenswunsch ist, Conan.«
    Aus den Fingern um den Stein flammte pulsierendes rotes Licht auf. Die Pferde der Krieger ringsum begannen verängstigt zu schnauben. Nur Taramis' Hengst verhielt sich still, er rollte jedoch die Augen, und seine Flanken zitterten. Grellrote Strahlen schossen aus der geschlossenen Hand.
    Plötzlich leckten Flammen von den kahlen Steinen des Altars empor, und die Pferde der Krieger bäumten sich auf und versuchten durchzugehen. Niemand hätte Conan aufgehalten, wäre er in diesem Augenblick geflohen, denn jeder von Taramis' Mannen war ausschließlich damit beschäftigt, sein panikerfülltes Tier zu beruhigen. Doch Conan hatte nur Augen für die Gestalt, die plötzlich zwischen den Flammen erschienen war. Es war eine Frau mit weit über die Schultern wallendem Blondhaar und unversehrtem muskulösem und doch grazilem Körper.
    Er biß die Zähne zusammen, um den einen Namen nicht zu rufen, und quetschte statt dessen »Hexerei!« hervor.
    »Ja, Hexerei.« Taramis' Stimme war sanft, und doch übertönte sie mühelos das Wiehern und Schnauben der

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