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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schattigen Innenhöfen, während die pralle Sonne sich auf dem schimmernden Weiß der Außenmauern spiegelte. Die Verderbte nannte man Shadizar, die Verruchte, und mit vielen noch weniger schmeichelhaften Namen bedachte man diese Stadt, und mit Recht.
    Hinter ihren gewaltigen Granitmauern waren die Sinnesfreuden so gesucht wie Gold, und häufig wurde eines gegen das andere ausgetauscht. Feinen Herren lief das Wasser im Mund beim Anblick verführerischer Mädchen nicht weniger oft zusammen als bei dem von feiner Zuckerbäckerei. Heißäugige Damen gingen an ihre Beute heran, wie Katzen an die ihre. Ein Ehepaar aus höchsten Kreisen, von dem er und sie ihre eigenen fleischlichen Lüste pflegten, ohne an den anderen zu denken, war im Augenblick das Gespött der Leute, da es durch viel Nachhilfe und Intrigen anderer zu einem Stelldichein zwischen ihnen gekommen war und sie erst zu spät erkannt hatten, wer der andere war.
    So waren Wollust und Abartigkeiten die Seele Shadizars, doch der Handel war es, der für das nötige Gold dafür sorgte. Aus fernen Ländern kamen die Karawanen zu der Stadt: aus Turan und Corinthien, aus Iranistan und Khoraja, aus Koth und Shem. Perlen, Seide und Gold, Elfenbein, wohlriechende Essenzen und Gewürze – an nichts davon mangelte es in dieser Stadt der zehntausend Sünden.
    Eifriger Handel wurde auf den Straßen betrieben, als Conan mit Taramis' Trupp schwarzgerüsteter Krieger eintritt. Männer in grobgewebten Kitteln, die Körbe voll Früchte trugen, wichen den Peitschen der Maultiertreiber aus, die ihre vollbeladenen Tiere vorbeiführten an den mit Ware beladenen Ständen und den offenen Auslagen – mit bunten Sonnendächern geschützt – vor den Läden, in denen die Auswahl noch reichhaltiger war. Hochmütige Edle in Seide und fette Kaufleute in dunklem Samt schritten genau wie Handwerker in Lederschürzen und Dirnen, die kaum mehr als klingelnde Münzengürtel trugen, zwischen den Kamelen der Karawanen hindurch, die dunkelhäutige Männer mit fremdartigem Gesichtsschnitt und habgierigen Augen antrieben. Die Luft war erfüllt vom Blöken der Schafe und dem Gackern der Hühner, die zum Kauf angepriesen wurden, von Marktschreiern, die genau wie die Freudenmädchen ihre Ware feilboten, vom Flehen der Bettler und den Stimmen feilschender Krämer. Und schwer war die Geruchsmischung von Gewürzen, Abfall, Parfüm und Schweiß.
    Taramis ließ sich nicht durch das Gedränge in den engen Gassen aufhalten. Die Hälfte ihrer Krieger machte in Keilformation den Weg für sie frei und benutzte Stöcke für die etwas zu Säumigen. Der Rest der Schwarzgerüsteten ritt mit Conan und Taramis in der Mitte dahinter her. Und sie bewachten ihn, das war Conan klar, trotz all des Geredes, daß er sich nun im Dienst der Prinzessin befand. Er beugte sich aus dem Sattel, fischte eine dicke Birne aus dem Karren eines Obsthändlers und zwang sich, lässig im Sattel sitzend, sie scheinbar gleichmütig zu essen, als kenne er keine Sorgen auf der Welt.
    Die wogende Menge wurde an die Straßenseiten gedrängt, Kaufleute und Dirnen, Edle und Bettler gleichermaßen, und so mancher Verkaufsstand litt darunter. Mürrische und finstere Gesichter begegneten dem Zug, und die blutigen jener, die nicht schnell genug ausgewichen waren, starrten ihm nach. Die meisten schwiegen, doch wo die Wächter drohend die Stöcke schwangen, brachen die Zuschauer hastig in Heilrufe aus: »Hoch lebe Prinzessin Taramis!« Oder »Den Segen der Götter auf Prinzessin Taramis!«
    Conans Blick fiel auf eine Karawane, die in eine Seitenstraße gezwungen worden war. Das Leitkamel, um das herum es von Menschen wimmelte, zerrte heftig an seinem Seil, das ein Treiber – ein dunkelhäutiger schlanker Mann mit schmutzigem Turban – verzweifelt festhielt. Die Kamele dahinter, die seine Stimmung spürten, brummten und scharrten nervös.
    Als der Cimmerier an der Mündung dieser Seitenstraße vorbeikam, warf er das Kerngehäuse der Birne scheinbar achtlos von sich, zielte jedoch in Wirklichkeit auf die Nase des Leitkamels. Mit einem wilden Kopfschütteln bäumte das Tier sich auf und entriß dem Mann mit dem Turban sein Halteseil. Einen Augenblick schien ihm nicht bewußt zu sein, daß es frei war, doch dann ging es durch, gefolgt von etwa zehn weiteren Kamelen, und geradewegs durch die Reihe der schwarzgerüsteten Krieger. Der Cimmerier ließ seinem Pferd den Willen, und es schloß sich den Kamelen an.
    Schreie folgten ihm, doch Conan beugte sich

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