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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die
offenbar etwas in den niedrigen Zelten suchten. Sie hatten noch weitere
Zeltlager gesehen, ehe sie hier oben angelangt waren. »Wie viele sind es,
Haral?«
    »Zwanzig mal tausend, etwa«,
antwortete der rundliche Brythunier mit scheinbarem Gleichmut. »Möglicherweise
auch mehr. Jedenfalls genug für uns alle.« Fyrdan starrte ihn an, schwieg
jedoch.
    Durch eine Kluft zwischen zwei
Bergen erspähte Conan einfache Granitsäulen. »Was ist das?« fragte er.
    Haral schüttelte den Kopf. »Ich
habe mich nicht weiter umgesehen, Cimmerier. Ich sah, wie diese Frau Jondra in
das hohe Haus dort unten gebracht wurde, und seither habe ich nur aufgepaßt und
auf Eldran gewartet.«
    »Sie zu retten, wird nicht
leicht sein.« Conan seufzte. »Bist du sicher, daß du nicht noch eine zweite
Gefangene gesehen hast?« Erneut schüttelte Haral den Kopf, und der Cimmerier
spähte wieder ins Dorf.
    »Es gehörte eine ganze Armee
dazu, dort hinunterzugehen«, protestierte Fyrdan. »Eldran, wir sind nicht
hierhergekommen, um eine Zamorierin zu retten. Wir sind hinter der Feuerbestie
her, oder hast du das vergessen? Kümmern wir uns wieder darum!« Einige der
Brythunier pflichteten ihm bei.
    »Ich werde sie befreien«,
antwortete Eldran ruhig. »Oder bei dem Versuch sterben.«
    Betretenes Schweigen antwortete ihm,
bis Haral plötzlich einfiel: »Es ist eine Armee in den Bergen!«
    Fyrdan verzog spöttisch den
Mund. »Die Zamorier? Oh, ich bin sicher, sie würden uns zur Hilfe eilen, wenn
wir sie darum bäten.«
    »Vielleicht würden sie es
tatsächlich«, warf Conan lächelnd ein, »wenn sie auf die richtige Weise gebeten
werden.« Die anderen blickten ihn zweifelnd an, sie wußten offenbar nicht, ob
er es ernst meinte oder nicht, also fuhr er fort: »Ihr General ist Tenerses.
Wie ich gehört habe, ist er auf Ruhm versessen und liebt leichte Siege. Er
wurde ins Kezankiangebirge geschickt, um zu verhindern, daß die Bergstämme sich
sammeln und zur Gefahr werden. Nun, hier könnte er sich bewähren.«
    Selbst Haral war skeptisch.
»Dieser Tenerses müßte schon ein großer Narr sein, hier anzugreifen, wo ihn
zumindest die vierfache Übermacht erwartet.«
    »Richtig, aber wenn er glaubte,
nur tausend Kezankier gegenüber zu haben und diese schon im Aufbruch begriffen
wären, ehe er seinen Sieg erringen könnte …« Conan grinste die anderen an.
Langsam verstanden sie und grinsten zurück. Alle außer Fyrdan.
    »Die Kezankier würden ihm alle
entgegeneilen«, sagte Eldran, »und für uns wäre der Weg zu Jondras Gefängnis
frei. Vielleicht ist dein Mädchen – Tamira? – ebenfalls dort, Conan. Beide
Fährten führen in dieses Dorf.«
    Conans Lächeln schwand. Nach
zwanzig Kezankierlagern hatte er das Zählen aufgegeben, aber Tamira konnte sich
in irgendeinem der zehntausend und mehr erdfarbenen Zelte befinden. Er konnte
nichts tun, als Jondra retten und hoffen, daß er die zierliche Diebin später
fände. Es war eine geringe Hoffnung, aber mehr hatte er im Augenblick nicht.
»Wer soll Tenerses locken?« fragte er grimmig.
    »Fyrdan hat eine geschickte
Zunge«, sagte Eldran, »wenn er es will.«
    »Wir sollten uns um die Bestie
kümmern«, sagte der Knochige steif. »Deshalb sind wir gekommen.«
    Eldran legte ihm eine Hand auf
die Schulter. »Ich kann diese Frau nicht ihrem Schicksal überlassen«, sagte er
ruhig.
    Fyrdan blieb noch kurz still
liegen, dann seufzte er und setzte sich auf. »Wenn es mir gelingt, eines dieser
Schafe zu stehlen, das dieses Berggeschmeiß Pferd nennt, erreiche ich die
Zamorier in der halben Umdrehung eines Sandglases. Dann brauche ich einen
Moment, diesem General den Angriff schmackhaft zu machen, und einen weiteren,
bis die schwerfälligen Soldaten aufbrechen.« Er blinzelte zur Sonne, die sich
dem Mittag näherte. »Frühestens könnte ich sie bis zum Mittnachmittag
hierherschaffen, Eldran. Mit ein bißchen Glück.«
    »Wiccana wird bei dir sein und
deine Worte lenken«, sagte Eldran.
    Conan wandte sich von den
Brythuniern ab, um wieder ins Dorf zu spähen. »Ich rette euch beide!« schwor
er.
     
    Der Schmerz in Tamiras
Schultern, den ihr das Hängen verursacht hatte, war längst einer Taubheit
gewichen, und diese wiederum war von ihrer Furcht verdrängt worden. Sie
brauchte Jondra nicht anzublicken, um zu wissen, daß die Augen der Edlen, genau
wie ihre, gebannt an Basrakan hingen, der ihr Schicksal in der Hand hielt.
    Der Imalla saß nun auf einem
niedrigen Hocker. Müßig strich er sich über den Bart

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