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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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begannen, sich
einen Weg hindurch zu graben und zu fressen.
    »Sehr
beeindruckend«, erklang eine Stimme von einer der vielen Türen zu dem großen
Gewölbe.
    Naipal
wirbelte zu ihr herum, bereit das Wort zu rufen, das Blitze aus dem Khorassani
zog, da schien das Herz in seiner Brust zu Eis zu erstarren. »Zail Bal!«
krächzte er. »Ihr seid tot!«
    »Du
trautest deinen Augen nie, Naipal«, sagte der Neuankömmling, »wenn du etwas
anderes als das Gesehene glauben wolltest. Natürlich hast du Grund zu der Annahme.
Du sahst, wie ich fern all meiner Hilfsmittel von Rajaie verschleppt
wurde.« Zail Bals dunkle Augen verengten sich. »Und einige meiner Amulette
waren sehr geschickt verändert worden. Trotzdem gelang es mir, die Dämonen zu
töten, allerdings nicht, ohne daß es mir teuer zu stehen kam. Ich fand mich an
der Küste der Vilayetsee in einem altersschwachen Körper wieder, der zu
gebrechlich war, auch nur eine Meile zurückzulegen.« Sein Blick wanderte von
Masrok, der die Menschen wieder stumm beobachtete, zu dem Gang, in den die
Kreaturen des Dämons bereits ein gutes Stück eingedrungen waren. »Du hast viel
geschafft in meiner Abwesenheit, Lehrling. Es war mir nicht gelungen, diesen
Ort zu finden, vor meinem – Unfall.«
    »Ich
bin kein Lehrling mehr!« fauchte Naipal. »Ich bin der Hofzauberer! Ich bin der
Meister!«
    »O
wirklich?« Zail Bal lachte trocken. »Karim Singh mag seinen Thron haben und
Kandar sich General nennen, doch die Armee, die hinter diesem Gang wartet, wird
für mich marschieren, Naipal, nicht für dich. Der Dämon wird mir dienen.«
    Naipals
Blick suchte heimlich die Khorassani. Konnte er es wagen? Er hatte nicht
gewußt, daß Zail Bal ebenfalls Orissas Grabpalast gesucht hatte. Diese Tatsache
ließ an unangenehme Möglichkeiten denken. War es nicht gefährlich anzunehmen,
daß der ehemalige Hofzauberer die Worte der Macht nicht kannte? Hätte der
andere es gewagt, ihn hier herauszufordern, wenn er sie nicht kennen würde?
Begann einer von ihnen diese Worte zu sprechen, würde der andere es ebenso. Die
Steine würden immer nur einen Herrn anerkennen. Wenn keiner von ihnen schnell
genug die Herrschaft über sie gewann, würden sie beide vernichtet werden, genau
wie alles Lebende in einem Umkreis von vielen Kilometern. Naipal hielt nichts
davon, den anderen mit sich in den Tod zu nehmen. Er wollte den Sieg, nicht den
Tod.
    »Ihr
sagtet, Ihr hättet Euch in einem altersschwachen Körper wiedergefunden«, sagte
Karim Singh plötzlich mit zittriger Stimme. »Und doch seht Ihr jünger aus als
ich, bestimmt jedenfalls nicht älter als vierzig. Ich erinnere mich gut an
Euch. Ihr wart damals älter als …« Er verstummte, als Zail Bal lachte, auch
diesmal trocken, so trocken wie der Staub in alten Grüften.
    »Ja,
ich bin nun jünger als ich war und werde noch jünger sein. Aber was ist mit
dir, Naipal? Mir scheint, du leidest unter Erschöpfung, die der Schlaf nicht
mildert. Und hast du nicht auch Schmerzen hinter den Augen, die deinen Schädel
zu spalten drohen?«
    »Was
habt Ihr getan?« wisperte Naipal, dann schrie er: »Was habt Ihr getan?«
    Der
andere Zauberer lachte, und seine Stimme verlor auch den belustigten Klang
nicht, als er sagte: »Glaubst du, ich hielt die Bande zu meinem Lehrling nicht
aufrecht, Naipal? Sie nutzten mir nur nichts, solange ich so weit entfernt in
Turan war, doch kaum hatte ich das Himeliangebirge überquert … Aaah! Jetzt
entziehe ich dir die Lebenskraft durch diese Bande, Naipal, allerdings nicht
so, wie die Rajaie sie mir raubten. Du wirst nicht altern dadurch. Nur
müde macht es dich. So müde, daß du bald nicht mehr aufrechtstehen, ja nicht
einmal deinen Kopf hochhalten kannst. Aber fürchte nicht, daß ich dich sterben
lasse, Naipal. Nein, das würde ich doch meinem treu ergebenen Lehrling
nicht antun. Im Gegenteil, ich werde dir ewiges Leben geben. Ich werde dich an
einen sicheren, trockenen Ort bringen, wo nur der unstillbare Durst dich von
den Schmerzen in deinem Kopf ablenken wird und das Nagen der Ratten. Natürlich
werden die Ratten nicht mehr weiter an dir knabbern, wenn du für ihren
Geschmack zu sehr geschrumpelt bist. Du wirst zu einer völlig verdörrten Hülle
werden, die am Leben bleibt, bis sie zu Staub zerfällt. Und ich versichere dir,
ich werde dafür sorgen, daß das sehr lange nicht der Fall sein wird.«
    Naipal
hatte sich während Zail Bals Ausführungen weder bewegt, noch einen Laut von
sich gegeben. Der Narr hätte es anders

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