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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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war, war im Moment unwichtig.
Hauptsache er brachte ein wenig, wenn auch gespenstisch graublaues Licht in den
unterirdischen Gang. In seinem Schein holte Conan sich sein Breitschwert zurück
und ging vorsichtig weiter. Bald vernahm er Stimmen, hohl klingende Echos, in
fernen Gängen. Es war nicht leicht, ihre Richtung zu bestimmen, aber als er
glaubte, sie erkannt zu haben, schlich er den Stimmen entgegen.
     
    Donner
krachte in dem Gewölbe, und die schwarze Gestalt Masroks schwebte im Nichts
seines feurigen Käfigs. Die silbrigen Waffen in fünf seiner acht Hände sahen
nicht anders aus als sonst, aber auf irgendeine Weise ging etwas von ihnen aus,
das darauf hinzuweisen schien, daß sie vor kurzem benutzt worden waren – ein
eigenartiges Pulsieren, das im Hinterkopf zu spüren war und von Gewalttätigkeit
und Tod sprach. Karim Singh und Prinz Kandar wichen vor der gewaltigen Gestalt
zurück, obgleich sie ihren Käfig sahen. Die gefesselten Frauen erstarrten vor
Angst und Grauen.
    »Du
nimmst dir zuviel Zeit, o Mensch!« grollte Masrok. Rote Augen blickten besorgt,
wie es schien, auf den glühenden Drudenfuß. »Hättest du noch einen menschlichen
Herzschlag lang gewartet, wären meine anderen Ichs über mich hergefallen. Und
wer würde dir dann dienen, o Mensch?«
    »Masrok,
ich befehle dir …«, begann Naipal, als zehn vendhyanische Soldaten ins
Gewölbe stürmten.
    »Prinz
Kandar«, rief einer. »Jemand hat …«
    »Ihr
wagt es einzudringen!« heulte Naipal. Er rief ein Wort, das sogar ihn selbst
erschaudern ließ, und ein Blitz zuckte aus dem größten Khorassani. Ein kurzer,
gellender Schrei zerriß die Luft, und eine verkohlte Gestalt, die dem Soldaten,
der gerufen hatte, nur noch schwach ähnelte, stürzte zu Boden und zerbrach in
einzelne schwarzverbrannte Stücke. Schreiend vor Grauen ergriffen die anderen
Soldaten die Flucht.
    Karim
Singh und Prinz Kandar versuchten gleichzeitig zu reden.
    »Ich
dulde nicht, daß meine Männer grundlos getötet werden!« brüllte Kandar.
    »Die
Meldung hätte wichtig sein können!« rief der Wazam.
    Beide
Männer verbissen sich weitere Einwände, als Naipals dunkle Augen sich ihnen
zuwandten. »Wessen Tod ich wünsche, der stirbt, und was wichtig ist, bestimme
ich. Dies ist wichtig!« Der Zauberer wandte seine Aufmerksamkeit wieder
dem Dämon zu, der gleichmütig zugeschaut hatte. »Du wirst den Weg zur Gruft für
mich öffnen, Masrok. Wie, ist mir egal!«
    »Aus
diesem Käfig heraus?« fragte Masrok mit einer Spur seines früheren Spottes.
    »Öffne
ihn!«
    Einen
Augenblick maßen sich rote und schwarze Augen, dann öffnete der Dämon den Mund,
und der Laut, den er ausstieß, jagte Schauder durch menschliche Körper, doch
flüchtig nur. Dann wurde der Laut immer höher und schickte stechende Schmerzen
in die Ohren. Selbst als Menschenohren ihn nicht mehr zu vernehmen vermochten,
verrieten die angespannten Züge des Dämons, daß er den Schrei fortsetzte.
    Plötzlich
wurde der Ruf beantwortet. Mit einemmal waren Kreaturen im Gewölbe.
Welche oder wie viele, war nicht zu erkennen, denn es schmerzte die Augen, sie
direkt anzusehen, und aus den Augenwinkeln schienen ihre Zahl und Form sich
ständig zu verändern. Lediglich vage Eindrücke ließen sich gewinnen, und sie
genügten für lebenslange Alpträume. Von Fängen sickerte Speichel, der auf dem
Steinboden blubberte und zischte. Spitze Krallen glänzten wie Stahl, und nadelfeine
Stacheln glitzerten kristallgleich; Schuppen schillerten in zahllosen Tönen,
und an unbeschreibbare Leiber drückten sich ledrige Schwingen, die ausgebreitet
keinen Platz selbst in diesem großen Gewölbe fänden.
    Kandar
stand mit grauem Gesicht und zitterte kaum weniger stark als die Frauen, die
sich in ihren Fesseln wanden und verzweifelt wimmerten. Karim Singhs Lippen
bibberten lautlos, und Naipal stellte mit Belustigung fest, daß der Wazam
betete. Er wußte auch, daß diese gräßlichen Gestalten, die dem menschlichen
Auge solche Schrecken einjagen konnten, unter Masroks Blick zitterten.
Möglicherweise war der Dämon, den er gerufen hatte, ihm zu dienen, mächtiger
als er dachte. Das bekräftigte seinen Entschluß, ihn in das Gefängnis
zurückzuschicken, das er mit seinen anderen Ichs teilte.
    Menschenschädel,
die als Zierat dienten, schaukelten, als Masrok einen silbrig glühenden Speer
hob und damit auf den versiegelten Gang deutete. Abscheuliche Gestalten eilten
zu der unendlich harten, wie Stein aussehenden Füllmasse und

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