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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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trümmerübersäte
Dunkelheit. Die Flammen weit auseinanderstehender Fackeln flackerten, als die
Wände, an denen sie hingen, zitterten.
    Und
dann war die Treppe vor ihm. Er nahm drei Stufen auf einmal. In der gewaltigen
Kuppelhalle des Tempels schwankten schwere Säulen, und die gewaltige Statue
neigte sich. Ohne im Laufen innezuhalten, rannte Conan durch das Portal und
hinaus in die Nacht.
    Der
Fackelkreis stand noch, schaukelte jedoch heftig, da der Boden wogte wie die
Wellen der See, aber die Soldaten waren verschwunden. Vierzig Meter hohe Bäume
peitschten hin und her und knickten wie Zündhölzer ab.
    Conan
raste in den Wald, bis sein Fuß sich in einer hohen Wurzel verfing und er mit
seiner Last der Länge nach zu Boden fiel. So sehr bebte die Erde, daß er sich
nicht erheben, sondern sich nur daran festhalten konnte. Aber schließlich warf
er einen Blick zurück.
    Aus
dem Tempel zuckten Blitze zum Himmel, die den wildbewegten Wald bläulich
erhellten. Große Steinblöcke des Bauwerks flogen durch die Luft, und Kuppel um
Kuppel, Terrasse um Terrasse stürzte der Tempel in sich zusammen. Die Blitze
zeigten, wie die Ruinen immer niedriger wurden: zunächst kaum noch so hoch wie
die schaukelnden Bäume ringsum, dann nur noch halb so hoch, bis schließlich an
Stelle des mächtigen Tempels ein einziger Trümmerhaufen lag.
    Da
endeten plötzlich die Blitze, die Erde bäumte sich ein letztesmal auf und lag
ruhig.
    Blinzelnd
stand Conan auf, er konnte nicht einmal mehr den Trümmerhaufen sehen, und er
glaubte auch nicht, daß es ihn überhaupt noch gab. »Von der Erde verschluckt«,
sagte er leise. »Und der Eingang wieder versiegelt.«
    Die
nackten Frauen warfen sich weinend in seine Arme, aber seine Gedanken waren
anderswo. Pferde! Sie brauchten Pferde. Er wußte nicht, ob die Dämonen unter
den Trümmern begraben lagen oder nicht, doch er hatte nicht die Absicht, zu
bleiben und es herauszufinden.

Epilog
     
     
    Mit
grimmigem Gesicht ritt Conan durch das Morgengrauen. Er fragte sich, ob er
nicht auf ein paar vendhyanische Soldaten stieße, die versuchen würden, ihm den
Weg zu verwehren, oder sein Recht auf den Kavalleriesattel seines Pferdes in
Frage stellten. Einen Kampf mit ihnen würde er den eisigen Dolchen des
Schweigens vorziehen, die Vyndra und Chin Kou in seinen Rücken bohrten.
Notgedrungen hielt er die Zügel ihrer Pferde in einer Hand, sonst hätte er die
Törinnen nicht dazu gebracht, den Wald zu verlassen.
    »Du
mußt uns Bekleidung besorgen«, forderte Vyndra. »Ich lasse mich so nicht
sehen!«
    »Es
ist nicht schicklich«, fügte Chin Kou hinzu.
    Conan
seufzte. Es war nicht das erstemal, daß sie das verlangten, aber er hatte keine
Ahnung, wo er etwas für sie zum Anziehen finden könnte. Die bohrenden eisigen
Blicke und das zeitweilige Schweigen der beiden hatte er sich eingehandelt,
indem er sie erinnerte, daß sie schließlich bereits von der halben Bevölkerung
von Gwandiakan so gesehen worden waren. Nun drehte er sich im Sattel um. Die
zwei Frauen trugen immer noch die Gesichtsschleier. Er hatte sie gefragt,
weshalb, da sie sie ganz offenbar haßten, aber mit sich überschlagenden Stimmen
hatten sie etwas von nicht-erkannt-werden geplappert, und sie hatten sich so
entsetzlich aufgeführt in ihrer Befürchtung, jemand könnte sie beobachten,
obwohl es die ganze Zeit stockdunkel im Wald war, daß er es nicht mehr
erwähnte. Mit zornigen Augen funkelten sie ihn über die Schleier hinweg an, und
doch saß jede aufrecht im Sattel, sich offenbar ihrer Blöße gar nicht wirklich
bewußt, über die sie so ein Getue machten.
    »Wir
werden den alten Brunnen bald erreichen«, versicherte er ihnen. »Dort müßte
Kuie Hsi mit Kleidung für euch warten.«
    »Der
Brunnen!« rief Vyndra und versuchte plötzlich, sich hinter dem hohen
Sattelknauf zu verstecken. »O nein!«
    »Dort
sind vielleicht Leute!« stöhnte Chin Kou, während auch sie sich krümmte.
    Ehe
sie aus dem Sattel rutschen und sich verstecken konnten – das hatten sie
bereits einmal getan –, gab Conan seinem Pferd die Fersen zum Galopp und zog
ihre Tiere hinter sich her, ohne auf das sinnlose Wimmern des Widerspruchs der
zwei zu achten.
    Die
Mauer des alten Brunnens stand noch und war von Bäumen umgeben, allerdings von
viel kleineren als die des Waldes. Der Brunnenschacht selbst war längst
zerfallen. Die Ruine eines Hauses, einer ehemaligen Karawanserei vermutlich,
stand in der Nähe. Auch Leute waren dort. Conan grinste, als er den Blick

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