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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sein!«
    Der
riesenhafte Cimmerier wartete nur, bis alle in einem anderen dunklen Gang
verschwunden waren, ehe er selbst einen wählte. Der letzte Lichtschimmer
schwand bald hinter ihm. Er hörte zu rennen auf, tastete sich an einer glatten
Wand entlang und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen auf einen Boden, den
er nicht mehr sehen konnte. Mit ausgestrecktem Schwert stocherte er in die
Schwärze vor sich.
    Plötzlich
war die Dunkelheit nicht mehr so undurchdringlich. Einen Moment glaubte er, es
käme daher, daß seine Augen sich angepaßt hätten, doch da wurde ihm bewußt, daß
in größerer Entfernung ein Licht brannte – das sich langsam näherte. Er drückte
den Rücken an die Wand und wartete.
    Es
dauerte eine Weile, bis die Gestalt eines Mannes erkennbar wurde, doch war es
keine Fackel, die er trug, obwohl er das Licht wie eine hielt, sondern etwas,
das aussah wie ein Metallstab mit einer glühenden Kugel am oberen Ende.
    Bei
dieser augenscheinlichen Hexerei biß Conan die Zähne zusammen. Doch der
näherkommende Mann sah nicht so aus wie jener, den er in Kandars Palast gesehen
und für Naipal gehalten hatte. Er erkannte ihn im gleichen Moment, als der Mann
stehenblieb und durch die Dunkelheit in Conans Richtung spähte, als ahnte er
seine Anwesenheit. Es war Ghurran, doch ein Ghurran, der nun um die Hälfte
jünger und gewiß nicht mehr als fünfzig aussah.
    »Ich
bin es, Heiler«, rief der Cimmerier leise und löste sich von der Wand. »Ich,
Conan. Und ich hätte einige Fragen an Euch.«
    Der
nun gar nicht mehr so alte Mann erschrak sichtlich, ehe er ihn erstaunt
anblickte. »Ihr habt tatsächlich einen der Dolche! Wie …? Aber ist egal.
Damit kann ich den Dämon töten, wenn es nötig ist. Gebt ihn mir!«
    Die
Seidenumwicklung war durch das Scharren gegen die Wand etwas verrutscht und
dadurch ein Stück des schwach glühenden Griffs zu sehen. Mit einer Hand schob
Conan den Dolch wieder ganz in die Seide. »Ich brauche ihn selbst, Heiler. Ich
werde Euch nicht fragen, wie Ihr Euch so viel jünger habt machen können und wie
diese seltsame Fackel entstanden ist, aber was sucht Ihr hier an einem solchen
Ort zu dieser Zeit? Und weshalb habt Ihr mich im Stich gelassen, daß ich an dem
Gift sterbe, nachdem wir gemeinsam so weit gekommen sind?«
    »Das
Gift wirkt nicht mehr«, antwortete Ghurran ungeduldig. »Ihr müßt mir den Dolch
geben. Ihr wißt, was er zu leisten vermag.«
    »Das
Gift wirkt nicht mehr!« schnaubte Conan. »Es verursachte grauenvolle Schmerzen!
Es ist noch keine Nacht her, da verkrampfte es mir den Leib und jagte
Feuernadeln in meine Muskeln. Ihr sagtet, Ihr sucht ein Gegenmittel, und dann
ließt Ihr mich zurück, damit ich sterbe!«
    »Narr!
Ich gab Euch das Gegenmittel in Sultanapur. Was Ihr gespürt habt, war Euer
Körper, der sich gegen die Nachwirkungen des Trunks wehrte, den ich Euch
ständig gab, damit Ihr glauben würdet, das Gift stecke noch in Euch.«
    »Warum?«
fragte Conan bloß.
    »Weil
ich Euch brauchte. Mein Körper war zu gebrechlich, diese weite Reise allein zu
schaffen, aber ich wußte, daß ich sie machen mußte, nachdem ich den Inhalt
jener Truhen gesehen hatte. Naipal hat vor, ungeheure Schrecken auf die Menschheit
loszulassen. Nur ich kann ihn davon abhalten. Doch dazu brauche ich den Dolch!«
    Als
Ghurrans Augen sich plötzlich weiteten und es obendrein etwas heller wurde, war
Conan gewarnt. Er warf sich geduckt zur Seite, drehte sich und stach
gleichzeitig zu. Ein vendhyanischer Tulwar durchschnitt die Luft dicht über
seinem Kopf, während Conans Klinge tief in Fleisch drang. Der Sterbende fiel,
und seine beiden Kameraden, die dicht hinter ihm herbeigestürmt waren, stürzten
über ihn und fielen auf Conan. Der riesenhafte Cimmerier rang mit ihnen im
Schein ihrer nun auf dem Boden liegenden Fackel. Ghurran und sein leuchtender
Stab waren verschwunden.
    In
ihrem Ringkampf rollten die drei auf die Fackel. Ein Vendhyaner schrie, als er
sie mit dem Rücken löschte, und ein zweitesmal, als sich ein Dolch in ihn
bohrte. Conans Hände schlossen sich um den Kopf des Soldaten, der versehentlich
seinen Kameraden erstochen hatte. Das Bersten seines Genicks klang laut im
Dunkeln.
    Es
muß nicht unbedingt so dunkel sein, dachte Conan, als er aufstand, ohne Zögern
wickelte er die fremdartige Waffe aus. Ghurran hatte gesagt, damit könne man
den Dämon töten. Welchen Dämon? Aber für wessen Hände dieser seltsame Griff und
zu welchem Zweck der Dolch geschmiedet worden

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