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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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als sie durch einen Torbogen aus Quadern mit Dachrinne auf einen mit Steinplatten gepflasterten weiten Hof ritten, wußte Conan, daß sie jetzt die Zitadelle betreten hatten.

3. Schwarze Magie
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    SCHWARZE MAGIE
     
     
    Die Karawane hatte in dem weiträumigen Hof vor der sonnenvergoldeten Fassade des Palastes angehalten. Er war ein grauer Steinbau. Im zweiten Geschoß war ein Wehrgang und die Verteidigungsbauten. In der Mitte befanden sich eine Kuppel und überdachte Türme. Der Palast wurde durch zwei doppelstöckige Flügelbauten mit den Mauern der Zitadelle verbunden.
    Durch die riesigen offenen Tore mit Wachtposten strömten Lakaien und Hofdiener, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Der Hof füllte sich mit Stadtbewohnern, die der Karawane gefolgt waren. Die Wände hallten wider von Geschrei, Hufschlag und Tierlauten.
    Conan folgte Hundolph zu der Stange an einer Seite im Hof, wo Diener Eimer mit Wasser vor die angebundenen Pferde und Maultiere stellten. Sie stiegen ab und standen neben einem anderen Paar bewaffneter Männer.
    Der ältere hatte ein narbiges sonnenverbranntes Gesicht mit langem blonden Schnurrbart. Sein schmutziges blondes Haar war im Nacken zu einem Zopf geflochten. Er drängte sich an seinem Gefährten vorbei, einem kräftigen mürrischen Jungen, der dringend seine erste Rasur brauchte.
    »Conan, darf ich dir meinen fähigsten Waffenbruder und gefährlichsten Konkurrenten vorstellen?« Hundolph sprach den blonden Mann an. »Brago, das ist Conan – ein neuer Rekrut, aber ein alter Freund. Bestimmt kennt er deinen Ruhm und den deiner Leute.«
    »Ach ja, der Einebner von Scilda.« Der Cimmerier blickte dem Krieger ins Gesicht, schien aber nicht sonderlich beeindruckt. »Ein vielgelobter Sieg.«
    Brago grinste und zeigte große, gelbfleckige Zähne. »Ja, das war 'ne Stadt mit 'ner Menge Beute und so idiotisch hochnäsig, sich uns zu widersetzen.« Er ergriff nacheinander die ausgestreckten Unterarme der Männer – Hände auf die Handgelenke, nach Art der Legionäre –, aber machte sich nicht die Mühe, seinen Adjutanten vorzustellen. »Wenn du bei solchen Beutezügen mitmachen willst, tritt bei mir ein.« Er zwinkerte Hundolph zu. »Du auch, Alter, wenn dir dein Banner mit der Axt mal zu schwer wird.«
    »Ein frommer Wunsch, Brago.« Hundolph blickte über den Palasthof. »Die meisten Anführer scheinen hier zu sein. Da drüben ist Villeza.« Er deutete auf einen untersetzten Zingarier neben dem Hauptbrunnen. »Und da kommt Aki Wadsai.« Letzterer war ein zartgebauter schwarzer Reiter auf einem edlen Wüstenhengst.
    Brago beobachtete ihn und nickte mißmutig. »Bestimmt haben die es genauso eilig wie ich, Gold in die Finger zu kriegen.« Er glättete sich den Schnurrbart mit Daumen und Zeigefinger. »In dieser hinterwäldlerischen Provinz ist nicht viel zu holen, und die von Ivor versprochene Beute läßt auf sich warten.«
    »Es ist gut, daß wir alle das Abladen überwachen, falls unser Arbeitgeber versuchen sollte, etwas zurückzuhalten.« Hundolph ging auf das Palasttor zu. Conan nahm seinen Platz hinter dem linken Ellbogen ein, Brago und sein Mann folgten.
    In der Nähe der Veranda des Palastes hatten die Wachtposten einen Platz von städtischen Gaffern freigehalten. Dort wurden Maultiere von ihren Packsätteln befreit und zu den Ställen geführt. Fahrer und Quartiermeister liefen zwischen den aufgestapelten Körben und Bündeln umher, außerdem noch ein graugekleideter Mann, dessen vier bewaffnete Leibwächter ihn als Adligen auswiesen.
    Er war klein, doch kräftig, mit starkem Hals, vornehmem, glatt rasiertem Gesicht. Würdevoll überblickte er alles. Er war höchstens drei Dekaden älter als Conan. Ein brauner Lockenschopf krönte den unbedeckten Kopf. Unter dem Umhang trug er ein leichtes, fein gearbeitetes Kettenhemd, samtene Hosen und Reitstiefel. Soweit man sah, war er unbewaffnet.
    »Das ist Prinz Ivor«, sagte Hundolph und blieb in einiger Entfernung stehen. »Wir müssen warten, bis er uns rufen läßt.«
    Der Prinz untersuchte einen der Packkörbe. Er entfernte den Deckel und entnahm ein längliches, in Wachstuch gewickeltes Paket. Einer seiner Wachen entfernte die Verpackung. Dann hielt er ein Schwert in der Scheide hoch.
    Der Prinz zog das Schwert aus der Hülle. Conan sah, daß die Klinge nur eine Schneide hatte, leicht gekrümmt war und spitz zulief. Die Waffe war schmucklos, der Griff, ein Messingring, mit Haifischhaut umwickelt. Eine leichte Waffe, deren Gebrauch

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