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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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neuen Waffengefährten vorzustellen.« Ivor trat leicht zurück und zur Seite, um den Kreis zu erweitern. »Dies, Freunde, ist Drusandra. Ihre Führungsqualitäten konntet ihr heute schon sehen. Sie wird ihr Lager bei euch aufschlagen.«
    Die Kriegerin kam auf sie zu – ohne Umhang, aber in voller Rüstung. Sie trug den Helm mit Federbusch unter dem Arm. Dadurch sah man ihr kurzes Blondhaar. Ihr ebenmäßiges Gesicht war anziehend, hatte aber einen harten Zug um den Mund. Sie war größer, als sie im Sattel gewirkt hatte. Sie überragte nicht nur den Prinzen, sondern auch Villeza.
    »Hundolph, Brago und ihr anderen Kämpfer. Eine Vorstellung ist unnötig. Jedem von euch eilt sein Ruhm wie ein Duft voraus.« Sie nickte der Gruppe mit einem knappen Lächeln zu. »Ich befehlige dreiundzwanzig Kämpferinnen. Hier ist mein Leutnant Ariel.«
    Sie zeigte auf eine schwarzhaarige Frau in einem Lederpanzer an ihrer Seite. Ariel wirkte aufgeweckt und fähig, auch wenn sie kleiner und zarter als ihre Anführerin war. Leichte Pockennarben verliehen ihren Zügen ein wildes, hungriges Aussehen.
    Die anderen Söldner nickten und murmelten. Nur Villeza machte den Mund auf. »Du mußt deine Frauen weit von unseren Lagern unterbringen. Ich weiß nicht, ob ich meine Männer im Zaum halten kann.«
    Drusandra schaute ihn von oben herab an. »Keine Angst, Villeza. Wenn du sie nicht kontrollieren kannst, ich kann's.« Sie lächelte. »Meine Frauen sind an freche Kerle gewöhnt. Sie statuieren gern ein Exempel an denen, die sich als erste etwas herausnehmen.«
    Villeza lief rot an und blickte zu den anderen Hauptleuten; aber der Prinz unterbrach. »Ich will, daß jeder Hauptmann auf strengste Disziplin achtet.« Mit strengem Blick musterte er die Gruppe. »Unsere Pläne verlangen engste Zusammenarbeit aller Mitglieder unserer Streitmacht. Da ist übrigens noch jemand, den ihr noch nicht kennt.« Ivor nickte einem Leibwächter zu. Dieser drehte sich um und winkte. »Hexenmeister – kommt her!«
    Im Zwielicht, abgesondert von den Festvorbereitungen um das große Feuer in der Mitte des Hofs, stand der schwarzverhängte Eselskarren, dem Hundolph und Conan in die Stadt gefolgt waren. Aus seinem Schatten trat eine dunkle dünne Gestalt und kam auf die Gruppe zu.
    »König Yildiz' Großherzigkeit kennt keine Grenzen, wie es scheint. Er hat noch mehr gesandt, als ich in meiner Ansprache erwähnte.« Ivor streckte den Arm aus. »Das ist Agohoth, ein Zauberer vom Hof der Aufgehenden Sonne.«
    An der Person, die auf sie zukam, fiel zuerst die Größe auf, dann seine Jugend und seine Zartheit – ein blasser, schlaksiger Junge mit großer Hakennase und schwarzen kurzen Locken. Gekleidet war er in einen unordentlichen schwarzen Kittel, Hosen mit einer schmutzigen gelben Schärpe und spitzen Schuhen nach der östlichen Mode. Von den knochigen Schultern hing ihm nachlässig ein schwarzer Umhang. Bei seinem Anblick lachten Villeza und einige andere auf, während die anderen Anführer mißtrauisch dreinschauten.
    Agohoth blieb stehen und beugte sich vor, um die Gruppe besser sehen zu können. Dabei zeigte er eine Reihe stattlicher Zähne. »Seid gegrüßt, Krieger! Und auch Ihr, Prinz. Ich wurde gesandt ... so viele Meilen vom Hof von Aghrapur ...« Er hielt inne. Seine Ungeschicklichkeit schien mehr auf Scheu zu beruhen als auf mangelnden Sprachkenntnissen. Sein Kothisch war gut, wenn auch mit seltsamem Akzent. Schließlich wandte er sich an Ivor und sprach nur zu ihm. »Meine Mission – der König und meine Meister haben mir geboten – äh – durch meine Künste Euren Sieg zu sichern.«
    Seine Worte wurden mit Belustigung aufgenommen. Villeza platzte heraus: »Prinz Ivor, das ist zuviel! Yildiz schickt statt Gold Schwerter aus Blech und Weiber in Rüstungen, um uns zu ärgern – und dann noch einen zungenlahmen Tempelschreiber!« Seine Augen verdrehten sich vor Wut. »Einen stotternden Zauberlehrling, der uns nur aufhält und unsere Pläne mit Sterndeuterei und Omina vernebelt. In Zingara hatten wir von diesem Unsinn mehr als genug. Wozu soll das gut sein, frage ich.«
    Ivors Augen verengten sich, als er den Zingarier anblickte, doch behielt er die Ruhe. »Nun, das ist tatsächlich eine gute Frage.« Er schaute den schlaksigen Jüngling an. »Agohoth, wozu taugst du? Kannst du uns eine Demonstration deiner Macht geben – doch diskret, bitte!«
    Der Zauberer war nervös. »Oh, es gibt viele Dinge, mein Prinz. Ich habe gewisse – Talente.« Er

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