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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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zum nächsten Krieg ...« Conan wurde von dem lauter werdenden Lärm aus Stimmen, Hufen und quietschenden Karrenrädern vor dem Zelt unterbrochen.
    »Klingt nach Neuankömmlingen. Vielleicht die Karawane mit dem Sold.« Hundolph setzte den Becher ab, streckte sich und sprang mit einem langen grunzenden Atemzug auf.
    Auch Conan stand auf. »Karawane? Wo kommt denn der Sold her?«
    »Aus Turan, dem Reich der Aufgehenden Sonne – von deinem früheren Arbeitgeber, König Yildiz, um es genau zu sagen.« Hundolph nahm sein Schwert, den Helm und ein leichtes Kettenhemd vom Haken an einem Eckpfosten des Zelts und legte alles an. »Das ist noch ein Grund, warum Strabonus sich nie mit Ivor einigen kann – er hat mit Turan ein Abkommen getroffen und ist damit ein Dorn in Koths Seite.«
    Conan stieß einen Laut des Unwillens aus. »Das Turanische Reich war immer schon gierig nach Verbündeten und Staaten, die ihm verpflichtet sind. Auch hat es liebend gern Teile von benachbarten Ländern abgespalten.« Er folgte Hundolph zum Zelteingang. »Aber kann man dem alten Yildiz trauen, daß er uns bezahlt, so reich er auch ist?«
    Hundolph blieb im Eingang stehen. »Woher Ivor das Gold kriegt, ist sein Problem, nicht unsers. Er ist selbst kein Bettler und kann es sich kaum leisten, nicht zu zahlen, da vor den Toren seiner Stadt dreitausend Freie Söldner lagern.« Der Hauptmann trat hinaus, wo ihn seine Truppen umringten. »Nun? Was gibt's Neues?«
    »Eine Tragtierkarawane von der östlichen Hochstraße, Hauptmann. Schwer bewacht.« Der Sprecher war Zeno, ein kräftig gebauter Mann mit rotlockigem Haar. Er hatte sein Breitschwert umgeschnallt und schien bereit, seinen Hauptmann zu begleiten.
    »Ganz wie ich dachte.« Hundolph nickte ihm zu. »Ich muß zur Zitadelle. Übrigens, Zeno, du als mein Leutnant mußt hierbleiben.« Er musterte den Mann von Kopf bis Fuß und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wenn ich zu den Adligen und anderen Söldnerführern gehe, brauche ich ein scharfes Schwert und ein noch schärferes Ohr an meiner Seite; aber das kann Conan jetzt übernehmen. Nach den heutigen Vorkommnissen«, – er blickte zu Stengar, der mit abgewandtem Gesicht an der Seite stand –, »ist es offensichtlich, daß hier im Lager eine starke Hand nötig ist. Verstanden?«
    »Jawohl, Hauptmann!« Zeno nickte widerwillig und warf einen haßerfüllten Blick auf Conan.
    »Gut.« Hundolph drehte sich um. »Wir reiten, Conan. Bleib an meiner unbewaffneten Seite und leicht hinter mir!«
    Ein Soldat brachte die gesattelten Pferde, die Decken mit Hundolphs Wappen trugen. Als Conan aufstieg und den staubigen Weg zwischen den Zelten entlangritt, sah er Stengar, den falschen Leutnant, mit Zeno hinterhältig flüstern.
    Doch schon wurde Conans Aufmerksamkeit nach vorn gelenkt, wo Lastmaultiere und Reiter die Hauptstraße durch den Weinberg dahinzogen. Die schweratmenden Tiere waren beladen mit formlosen Bündeln, über denen Teppiche lagen, und tiefen Körben. Müde hingen ihre langen Ohren, während die in turanische Wolljacken gekleideten Treiber auf schaumbedeckten Pferden sie antrieben. Am Straßenrand standen Söldner, die über die neue Unterbrechung ihre üblichen Witze machten. Jedoch schien irgend etwas an diesem Vorfall heftigere Aufregung unter den Soldaten zu verursachen als sonst.
    Erst nach einigen Minuten fand Conan den Grund heraus. Es waren die bewaffneten Wachen, die auf ihren wendigen hyrkanischen Pferden neben der Karawane dahintrabten. Vier von ihnen bildeten die Nachhut. Sie steckten bis zum Hals in Rüstungen, Pelzen und staubiger Reisekleidung, so daß man es zuerst gar nicht sah. Aber dann waren ihre Umrisse und ihre Bewegungen unmißverständlich.
    »Weiber!« Der rauhe Schrei drang an Conans Ohren. »Der König von Turan läßt unseren Sold von Schwerthuren bewachen!«
    Die Pfiffe und Schreie der Zuschauer drückten gleichzeitig Begeisterung und Empörung aus. »Vergiß meinen Sold! Ich nehm das Zahlweib!« Ein junger Mann mit hochrotem Gesicht war mit vielen anderen der Karawane gefolgt. Jetzt lief er vor. Im Nu war er auf das Hinterteil des Pferdes des letzten Wachtpostens gesprungen. Er versuchte, nach der Reiterin zu greifen – aber ein lederbedeckter Ellbogen schoß hervor und traf ihn ins Zwerchfell. Dann holte der Arm nochmals aus und schlug ihm ins Gesicht, daß er in den Staub fiel. Die Zuschauer brüllten vor Schadenfreude.
    Hundolph und Conan schlossen sich der Karawane hinter einem schwarzbedeckten Wagen

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