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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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war er sehr erschrocken. Vor seinen Augen marschierten auf dem Teich eine Reihe Männer durch einen verschneiten Wald. Er sah alles wie aus der Vogelschau. Vor diesen Männern waren andere Männer, viel zahlreicher, die einen Hinterhalt gelegt hatten. Totilas Augen verengten sich. Er glich jetzt einem Raubvogel, der sich auf einem Baum niederließ, um alles in Ruhe aufmerksam zu verfolgen.
    »Das sind Alcuinas Männer«, sagte Totila. »Und sie ist bei ihnen. Odoacs Krieger liegen im Hinterhalt. Hätte ich gewußt, daß sie sich so weit von ihrer Halle fortbegibt, wäre es an meinen Männern gewesen, sie zu fangen.« Er schaute zu Iilma. »Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt, daß sie so leicht zu fassen war?« Er sprach nicht wütend, obgleich ihm die Wut fast die Kehle zuschnürte. Er wagte es nicht, den Magier zu beleidigen, obwohl er gerade seine Königin verloren hatte. Totila verstand es, seine Gefühle weit mehr als die anderen Fürsten im Norden zu beherrschen.
    »Die Reise war auch mir bis heute verborgen, Herr. Ich hege den Verdacht, daß der Hexer Rerin, den du neben der Königin reiten siehst, einen Schutzschirm herbeibeschwor, um die weitblickenden Augen meiner gefiederten Späher zu täuschen.«
    Totila schnaubte leicht, war jedoch nicht sicher, wieweit er den Beteuerungen des Zauberers glauben konnte. »Da, jetzt sitzen sie in der Falle!« rief er aufgeregt, als er Alcuinas Leute eine Schildwand um ihre Königin bilden sah. Sie waren bereit, ihr Leben nur teuer zu verkaufen. »Lange können sie Alcuina nicht schützen«, bemerkte Totila, als sich der Schnee rötete. »Das heißt, ich muß sie Odoac entreißen.« Verärgert kaute er an einem Nagel. »Aber was ist, wenn er ihr ein Kind macht, ehe ich ihn erschlage? Das ist eine üble Geschichte, Magier.«
    »Sieh, was nun geschieht!« sagte Iilma. So plötzlich wie der Kampf begonnen hatte, hörte er auf. Der Blickwinkel veränderte sich, als habe der Vogel den Kopf gedreht. Ein einzelner Mann stand da und schien etwas zu rufen, was sie nicht hören konnten.
    »Was ist das?« wunderte sich Totila. »Ein junger Bursche? Nein, das ist ein ausgewachsener Krieger, allerdings ohne Bart. Von welchem Stamm ist er?«
    »Dem Aussehen nach ein Cimmerier«, antwortete Iilma. »Diesen Stamm kennt mein Volk zur Genüge. Sie kommen aus einem Bergland westlich von Hyperborea. Ihr Gott heißt Crom. In Zauberei sind sie überhaupt nicht bewandert, dafür aber unvergleichlich gute Krieger.«
    »Meine Krieger sind unvergleichlich gut«, behauptete Totila unwirsch. »Und ich bin der beste unter ihnen. Was will der Kerl hier?«
    »Sieh dir das an! Hochinteressant!« Sie sahen, wie ein Krieger Odoacs sich dem Fremden stellte.
    »Ein Zweikampf!« sagte Totila erfreut. »Das ist Agilulf, Odoacs bester Schwertkämpfer, aber ein Prahlhans.« Sie beobachteten den ersten Schlagabtausch. »Nicht übel! Beide!« meinte Totila mit Kennerblick. »Jetzt haben sie die gegenseitige Kampfstärke herausgefunden. Der nächste Hieb muß die Entscheidung bringen.« Begeistert verfolgte der König die nächsten Hiebe und schlug sich auf die Schenkel. »Deine Worte waren wahr, Magier! Das ist wirklich ein selten guter Krieger!«
    Es folgte der Rest der Kämpfe. Dann sahen sie, wie die Leichen aufgeladen wurden und wie der Fremde mit Alcuinas Begleitern fortritt. Danach lagen nur noch die starren Körper von Odoacs Männern auf dem blutgeröteten Schnee. Anschließend verblaßte das Bild auf dem Teich.
    »Dann hat Alcuina also einen neuen Spitzenkrieger«, stellte Totila fest und kraulte seinen Bart. »Den sollte ich mir vielleicht mal selbst vornehmen. Es ist schon jahrelang her, daß ich einen Gegner hatte, der meines Stahls würdig war. Außerdem« – er betrachtete seinen Umhang – »ist Schwarz die einzige Farbe, die in meinem Umhang noch fehlt. Die Mähne dieses Barbaren gäbe einen besseren Kragen ab als der Winterpelz eines Wolfes.«
    »Jetzt, wo Alcuina einen solchen Krieger bei ihrer Leibwache hat, wird es noch schwieriger werden, sie zu erringen. Warum vergißt du sie nicht erst mal und gehst gegen Odoac vor? Er hat heute viele Männer verloren und ist dadurch schwächer als je zuvor.«
    Totila dachte kurz nach. »Nein, das habe ich dir schon erklärt, Magier. Wenn ich nach Süden vorstoße, dann mit solcher Wucht, daß ich bis an die Grenzen Zamoras und Turans gelange. Odoac und seinen Stamm werde ich verschlingen, wie ein Fisch ein Insekt aus dem Wasser schnappt.«
    Iilma

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