Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
man wegen des weiten Umhangs des Reiters allerdings nicht viel erkennen konnte. Langsam schritt das Pferdewesen auf den Cimmerier zu. Die Augen leuchteten blutrot, wie die des Reiters, durch die Schlitze des glatten Helmes.
    »Das ist weit genug!« rief Conan. »Was führt dich her? Wage es nicht, diese Menschen zu stören!« Er deutete mit dem Kopf auf Rerin und Alcuina, ohne den Reiter dabei aus den Augen zu lassen.
    »Ich bin ein Jäger«, sagte eine Stimme, die sehr hohl klang. »Ich bin gekommen, um euch alle zu meinem Herrn zu bringen.«
    »Und wer ist das?« fragte Conan. Eigentlich war ihm die Antwort egal; aber jede Sekunde, die er den stählernen Reiter aufhielt, gab Rerin mehr Zeit, seinen Zauber zu vollenden.
    »Ich diene dem Lord des Dämonenlandes. Kommt mit!«
    »Wenn wir deinem Herrn einen Besuch abstatten wollten, wären wir nicht hier«, erklärte Conan. »Pack dich fort! Versuche nicht, uns aufzuhalten, falls dir dein Leben lieb ist.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, griff der Jäger an. Beinahe hätte er Conan überrumpelt. Ein normales Pferd geht leicht zurück und preßt die Hinterhufe tief in den Boden, ehe es losgaloppiert. Nicht so dieses Tier! Alle vier Hufe stemmten sich gleichzeitig ein. Mit atemberaubender Geschwindigkeit raste das Tier auf Conan zu. Der Reiter machte keinerlei Bewegung, eine Waffe zu ziehen, aber trotzdem blitzte in seiner Rechten eine lange, spitze Klinge auf, die auf Conan herabstieß. In letzter Sekunde konnte der Cimmerier noch ausweichen, so daß der Hieb nur ein Stück seines Wolfsfells abtrennte.
    Instinktiv führte Conan einen Schlag aus der Hinterhand gegen die Flanke des Tieres, um ein Bein des Reiters abzuschlagen. Hohl dröhnte die Klinge gegen die Beinschiene. Dann sprang Conan beiseite. Es war ihm nicht gelungen, den Reiter zu verwunden. Zu seiner Bestürzung hatte er nicht einmal das Gefühl gehabt, daß unter der Rüstung ein Bein war.
    Verblüfft wartete Conan auf den nächsten Angriff. Er kämpfte nur selten defensiv, wußte aber, daß es unklug war, dreinzuschlagen, ehe er Stärken und Schwächen des Gegners kannte.
    Wieder griff das Biest an. Der Reiter beugte sich am Hals des Tieres tief nach vorn und versuchte, Conan wie ein Brathuhn mit der Klinge aufzuspießen. Doch diesmal war Conan vorbereitet, warf sich nach links, um einen mächtigen Hieb gegen die linke Seite des Reiters zu führen. Er holte tief nach hinten aus, als plötzlich aus der linken Hand des Reiters eine vier Fuß lange Klinge hervorstieß, um dem Cimmerier den Schädel zu spalten. Verzweifelt parierte Conan. Es gelang ihm, den Stahl des Feindes vom Schädel abzulenken; aber er mußte einen schmerzhaften Schnitt in der linken Schulter hinnehmen.
    »Crom!« rief Conan. »Woher kam diese Klinge?« Dann schrie er zu Rerin und Alcuina hinunter: »Wie lange noch?«
    »Nur noch ein paar Minuten«, rief Rerin zurück. »Der Zauberspruch ist schon zu Ende; aber er braucht ein bißchen Zeit, bis er wirkt.«
    »Versuche, die Sache zu beschleunigen!« rief Conan. »Das Ding kämpft, wie ich es noch nie erlebt habe.«
    Wieder griff der stählerne Reiter an. Conan wußte, daß es sich um kein menschliches Wesen handelte. Flucht wäre angebrachter, als sich im Kampf zu stellen. Aber der Cimmerier war pflichtgetreu. Er mußte diesen Jäger von seiner Königin fernhalten, solange er noch atmete und Blut in seinen Adern floß. Diesmal preschte der Jäger mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu, aus denen zwei lange Klingen ragten. Conan erwartete ihn, das Schwert mit beiden Händen über der rechten Schulter, bereit zuzuschlagen. Seitwärts ausweichen konnte er nicht, daher wollte er dem Pferd den Schädel spalten. Noch nie hatte er eine Rüstung gesehen, die sich nicht mit einem mächtigen Schwerthieb spalten ließ.
    Als der Jäger etwa zehn Schritte entfernt war, schoß zwischen den Augen des Pferdes ein meterlanges Horn hervor, das sich wie ein Bohrer drehte. Die scharfen Stahlzähne blitzten wie Silber. Conan hob schnell einen Stein auf und schleuderte ihn gegen den Reiter. Das Geschoß traf genau die Sehschlitze des Visiers. Das Pferd scheute kurz. Das rotierende »Horn« war kaum eine Handbreit von Conans Brust entfernt. Der Cimmerier sprang auf und schlug dem Reiter mit aller Kraft gegen die Schulter. Dieser schwankte etwas. Die Schwertklinge hatte auf der Rüstung jedoch kaum Spuren hinterlassen.
    Als der Jäger wieder losritt, packte Conan den Umhang, um ihn aus dem Sattel zu reißen. Das

Weitere Kostenlose Bücher