Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
auch die Sicht hier besser war, so daß er einen Feind von weitem erkennen und sich auf ihn einstellen konnte.
    In dieser Nacht lagerten sie auf einer Wiese. Conan hatte ein rehähnliches Wild erlegt, indem er aus einem Ast einen Speer gefertigt hatte. Zur Abwechslung aßen alle gut und reichlich von dem Braten.
    »Morgen früh sind wir am Tor«, erklärte Rerin. »Ich kann seine Nähe deutlich spüren. Es ist nicht mehr weit.«
    »Was ist mit dem Reiter?« fragte Conan. »Kannst du seine Anwesenheit jetzt fühlen?«
    Rerin konzentrierte sich einige Augenblicke. »Ich bin nicht sicher. Jedes magische Ding umgibt eine bestimmte Aura, die von denen, die darin geschult sind, entdeckt werden kann. Doch sind manche stärker, manche schwächer. Eine starke Aura kann eine schwächere überlagern, so wie das Licht einer Kerze im Sonnenschein nicht zu sehen ist. Hier übertrifft eine magische Aura die andere, so daß es schwierig ist, sie zu unterscheiden. Das Signal, welches das Tor aussendet, ist stark und unmißverständlich. Der Reiter« – er zuckte mit den Schultern – »seine Aura ist nicht so stark, aber durch und durch böse.«
    »Conan, meinst du, du kannst diesen unheimlichen Reiter besiegen?« fragte Alcuina.
    »Wenn er sterblich ist, bestimmt. Und er muß sterblich sein!«
    »Wieso bist du so sicher?« fragte sie.
    »Weil er einen Helm trägt«, antwortete Conan gelassen. »Unsterbliche brauchen keine Rüstung. Er trägt einen Helm, weil er keinen gespaltenen Schädel haben will.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte Rerin. »Mein Gefühl sagt mir, daß wir morgen bestimmt mehr darüber wissen.«
    Am folgenden Tag zogen sie durch ein Bergland mit großen Steinformationen und vereinzelten niedrigen Bäumen. Die Luft war immer noch dicht und ähnlich wie Wasser, wodurch alle Formen schemenhaft verschwammen. Einmal meinten sie, in der Ferne das Donnern von Hufen zu hören. Mit äußerster Wachsamkeit gingen sie weiter, da der Feind zuschlagen würde, ehe sie das Tor erreichten.
    »Dort!« rief Rerin, als sie eine Anhöhe erklommen hatten. Vor ihnen stand in einer Mulde ein steinernes Tor wie das, durch welches sie ins Dämonenland eingetreten waren. Die gewaltigen Steine ragten aus dem Grasboden auf, auf dem kein tierisches Leben zu herrschen schien. Vorsichtig, auf alles vorbereitet, schritten sie näher.
    »Wieviel Zeit brauchst du?« fragte Conan.
    »Eine Stunde, vielleicht auch zwei. Länger nicht«, antwortete Rerin. Er holte aus seinem Beutel Pflanzen, Gesteinsbrocken, Tierknochen und ähnliche Gegenstände. »Alcuina, hilf mir, Holz zu sammeln und ein Feuer zu machen. Ich muß schnell arbeiten. Trotzdem darf ich beim Zaubern nichts übereilen. Lasse ich nur ein Wort oder eine Geste aus, muß ich wieder von vorn beginnen.«
    »Kann ich auch irgendwie helfen?« fragte Conan. Er haßte es, bei Zauberei mitzumachen, war aber bereit, seinen Widerwillen zu überwinden, wenn er damit ihre Haut rettete.
    »Du mußt Wache halten! Wenn unser Verfolger kommt, darf er mich nicht stören.«
    »Ich werde mir Mühe geben, ihn von dir fernzuhalten«, sagte Conan. »Macht euch an die Arbeit! Ich werde dort auf die Kuppe hinaufgehen und Wache halten.«
    Oben angelangt, sah er nichts außer der Landschaft ringsum. Wer war dieser Reiter? Über welche Kräfte gebot er? Conan tat es leid, daß er seinen Küraß nicht mehr hatte. Auch wenn er sich nur selten auf eine Rüstung verließ, wußte er, wie lebensrettend dieser Schutz in einem Nahkampf sein konnte. Er hatte jetzt Schwert und Helm, aber keinen Schild. Was soll's! Er hatte schon mit viel weniger gekämpft und lebte immer noch. Der Cimmerier setzte sich und wartete.
    Zaubergesänge und viel Rauch stiegen von dem Feuer empor, neben dem Rerin und Alcuina vor dem großen Steintor saßen. Der Rauch wechselte ständig die Farbe und waberte um das Tor. Die Stimme des alten Magiers wechselte von hohen Klagelauten zu tiefem Dröhnen. Bei diesen magischen Handlungen knirschte Conan mit den Zähnen. Er war direkt erleichtert, als er das Donnern schwerer Hufe hörte.
    Der Cimmerier stand auf und zog sein Schwert. Lässig strich er mit dem Daumen über die Schneide, während er auf den Reiter wartete.
    Dieser tauchte am Waldrand auf. Eine menschenähnliche Gestalt auf einem pferdeähnlichen Tier. Beim Näherkommen sah Conan aber, daß es sich weder um einen Menschen noch um ein Pferd handelte. Beide schienen wie aus einem Guß gemacht und steckten in schimmernder Rüstung, von der

Weitere Kostenlose Bücher