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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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einer seiner Jagdgehilfen zufällig einen unvorsichtigen Eber oder Hirsch erwischte, mußte man sich mit Rauchfleisch und Trockenfisch begnügen.
    Es könnte aber schlimmer sein! Er hatte schon Winter erlebt, in denen seine Krieger wie Leibeigene von Käse und Hirsebrei leben mußten. Bei dem Gedanken lief es ihm kalt über den Rücken. Ein sauberer Tod auf dem Schlachtfeld war ihm lieber als ein solches Fretterleben. Er hatte von großen Königen im Süden gehört, wo das ganze Jahr hindurch Frühling herrschte, wo es immer prickelnden Wein statt sauren Biers gab, das zu lange im Faß gelagert war. So sollte ein König leben! Und so wollte auch Totila leben, sobald die Sache mit seinen Nachbarn erledigt war. Dann würde er die Grenzen nach Süden vorantreiben und in der Nähe der zamorischen Grenze eine südliche Hauptstadt errichten.
    Doch das waren Zukunftsträume. Zunächst stand er vor dem Problem, die Nachbarn zu unterwerfen. Dazu brauchte er seinen Magier Iilma, auf den er sich immer mehr verließ. Der König war nicht sicher, ob das gut war; aber was konnte er tun? Ein König brauchte einen Berater, denn die wahre Aufgabe eines Herrschers war die Kriegsführung.
    Wie gerufen erschien Iilma in der Halle. Nur wenige Krieger schenkten ihm Beachtung. Sie hatten sich an ihn gewöhnt. Außerdem pflegten die Männer im Winter jeden Spielzug peinlich genau zu überlegen, da die Zeit ja keine Rolle spielte.
    »Ich bringe Euch Neuigkeiten, Herr«, sagte Iilma.
    »Ich könnte eine Ablenkung gebrauchen«, sagte Totila. »Gehe ich recht in der Annahme, daß es sich um Alcuina handelt? Bist du gekommen, um mir zu sagen, daß deine von dir so hochgepriesenen verbündeten Geister sie bei dir abgeliefert haben und du sie mir bringst?«
    »Das nicht, Herr. Wie ich schon sagte: In der Geisterwelt ist Zeit nicht dasselbe wie bei uns. Wenn hier viele Wochen vergehen, bedeutet das dort vielleicht einen oder zwei Tage.«
    Dem Zauberer war bei diesen Fragen gar nicht wohl. Irgend etwas mußte in der Geisterwelt ernstlich schiefgegangen sein. Er hatte keine Ahnung, welcher Störfaktor seine wohldurchdachten Pläne hätte vereiteln können. Iilma war nicht sicher, wie lange er Totila noch hinhalten konnte. Doch jetzt hatte er eine Ablenkung.
    »Es geht um Eure Nachbarn, die Thungier und Cambrer.«
    »Ach wirklich?« Totilas Neugier war geweckt. Er nahm seinen Helm und drehte ihn in den Händen. Wie alle Krieger im Norden bewunderte auch der König feine Metallarbeiten.
    »Ich habe Kunde, daß König Odoac seinen Erben, den jungen Leovigild, vertrieben hat. Vor einigen Tagen ritt er vom Hof weg, und niemand weiß, was aus ihm geworden ist.«
    Totila lachte dröhnend. »Damit ist die Sippe erledigt! Das dumme Schwein Odoac schaufelt sich sein eigenes Grab. Ohne Thronfolger aus ihrem eigenen Blut werden die Thungier mich bereitwillig als neuen Herrscher anerkennen, wenn ich Odoac getötet habe.«
    »Ihr habt auch keinen Erben, Herr«, gab der Zauberer zu bedenken.
    Unter zusammengezogenen Brauen blickte der König ihn finster an. »Ich werde einen haben, sobald du mir Alcuina herbeischaffst. Außerdem bin ich viel jünger als Odoac. Bei mir zweifelt niemand an meiner Fähigkeit, einen Erben zu zeugen. Außerdem bin ich ein bewährter Kriegsheld. In meinen Adern fließt königliches Blut. Daher kann weder Alcuinas noch Odoacs Volk etwas gegen meine Oberherrschaft haben. Wenn ich Alcuina heirate, die ebenfalls aus einer uralten Familie stammt, muß unser Sohn für alle ein akzeptabler Erbe sein. Ist das nicht richtig, Zauberer?«
    »Das ist richtig, Herr. Von den Cambrern weiß ich aber noch mehr. Seit meine Verbündeten Alcuina entführten, sitzen sie tatenlos in ihrer Festung auf der Ebene der Großen Steine. Ich habe in Erfahrung gebracht, daß Odoac plant, aus diesem führerlosen Zustand Nutzen zu schlagen und sie in wenigen Tagen anzugreifen.«
    »Ein Winterfeldzug!« rief Totila begeistert. »Wer hätte gedacht, daß der alte Odoac noch so viel Unternehmungsgeist aufbringt! Sonst verdöst er doch den Winter im Suff.« Totila schwieg. Sein scharfer Verstand erwog alle Möglichkeiten dieser erstaunlichen Neuigkeiten. »Ja, jetzt verstehe ich seinen Gedankengang! Er hat seinen Erben verbannt. Jetzt muß er schnell beweisen, daß er immer noch ein ausgezeichneter Feldherr ist. Ansonsten erschlagen ihn seine Männer und holen sich Jung-Leovigild als neuen König. Mich wagt er nicht anzugreifen, aber die Cambrer sind ein verführerisches

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