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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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vielleicht hier hinter deinen Steinmauern gegen eines der feindlichen Heere verteidigen, nie aber gegen beide.«
    »Aber vielleicht kommt es nicht soweit«, warf Siggeir ein. »Warum sollten sich die Tormanna und Thungier nicht gegenseitig bekriegen, statt gegen uns vorzugehen?«
    »Beide Könige wollen eine Königin«, erklärte Alcuina. »Sie wollen mich. Bald schon werden sie wissen, daß ich wieder da bin, und schnell handeln. Sie werden miteinander erst abrechnen, nachdem sie uns bezwungen haben.«
    »So ist es«, stimmte Leovigild ihr zu. »Und ich glaube, ich weiß, wie es ablaufen wird: Totila wird Odoac ein Bündnis auf Zeit vorschlagen. Dann werden beide Könige mit ihren Armeen hier angreifen. Sobald das erledigt ist, werden sie gegeneinander um Alcuina, ihr Land und ihr Volk kämpfen. Da mein Onkel nicht nur verrückt, sondern auch ein Dummkopf ist, wird er sich auf diesen Handel einlassen.
    Totila hat sich sein Reich nicht geschaffen, weil er ein Dummkopf ist. Irgendwann wird er Odoac bei der Belagerung ermorden lassen. Dann müssen die Thungier, weil sie keinen König haben und ich in der Verbannung bin, sich dem einzig vorhandenen Führer im Feldzug anschließen: Totila.« Mit Nicken und zustimmendem Gemurmel wurde diese scharfsinnige Beurteilung gelobt.
    »Für einen jungen Mann sprichst du sehr weise«, sagte Rerin. »Wir müssen nun Pläne machen, wie wir dieses Unglück abwenden können.«
    »Laßt uns aufbrechen und Odoac auf offenem Felde entgegentreten«, schlug Siggeir vor. »Mit ihm und den Thungiern werden wir leichter fertig als mit Totila. Wir besiegen sie und ziehen uns hinter unsere Mauern zurück. Dann warten wir auf die Tormanna.«
    »Selbst wenn wir die Thungier schlagen«, sagte Alcuina, »würde uns das erheblich schwächen. Außerdem könnte Totila unsere Feste erobern, während die Krieger weg sind.«
    Conan lächelte vor sich hin. Keiner schlug die Lösung vor, die für eine Königin im Süden auf der Hand lag: Den schwächeren der beiden Feinde heiraten und ihn dann in Ruhe im Schlaf erdolchen. Nein, im Norden würde eine Königin so etwas nur tun, um blutige Rache zu nehmen. Da Alcuina persönlich gegen keinen der Könige etwas hatte, kam ihr eine solche Idee nicht.
    »Ich fühle mich nicht berechtigt, in Fragen der Taktik etwas zu raten«, sagte Leovigild, »da meine Erfahrungen im Krieg sehr begrenzt sind. Ferner kann ich auch nicht gegen mein Volk die Waffen aufnehmen, selbst wenn ich verbannt bin. Doch bin ich gern bereit, gegen die Tormanna zu kämpfen. Aber einer unter uns hat noch gar nichts gesagt. Königin Alcuinas Champion ist nicht nur ein hervorragender Krieger, er hat auch in vielen fremden Ländern gedient. Ich vermute, daß er Möglichkeiten kennt, auf die wir nie kämen. Conan, sage uns, was du denkst.«
    Conan wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. Im Norden wurde ein guter Krieger wegen seines Rates ebenso geschätzt wie wegen seines Schwertarms. Auch darin unterschieden sich die Heerhaufen des Nordens von den Armeen im Süden. »In offener Feldschlacht haben wir keine Chance. Gegen keinen der beiden Könige, schon gar nicht gegen beide zusammen. Darüber sind wir uns alle im klaren. Ich habe eine Idee, wie wir die Armeen entscheidend schwächen können, ehe es zu einer Schlacht oder Belagerung kommt. Dazu gehören Geschick und Mut. Alcuina, Ihr müßt alle Eure Treiber und Jagdgehilfen zusammenrufen.«
    »Meine Treiber?« fragte Alcuina. »Warum?«
    »Weil sie das Land besser als jeder Krieger kennen. Wenn Odoac und Totila kommen, müssen sie sich mit ihrem Heerwurm mühsam durch den Schnee kämpfen. Wir postieren unsere Waldleute in der Nähe der Durchgangsstraßen, damit sie uns über den Vormarsch auf dem laufenden halten. Statt einer Armee werden wir viele kleine berittene Abteilungen aufstellen. Ohne Warnung müssen wir den Feind auf dem Marsch angreifen, etliche töten und dann abdrehen und wegreiten, um ihn an anderer Stelle wieder anzugreifen. Sobald die Feinde in Stellung gehen und mit den Schilden eine Schildkröte bilden, reiten wir schnell ins Lager zurück und schlagen erst am nächsten oder übernächsten Tag wieder zu. Selbst wenn wir nur einige töten, werden sie schon bald besiegt sein, ehe sie vor den Mauern eintreffen. Die tapfersten Krieger verlieren ihren Biß, wenn sie es mit unbekannter Taktik zu tun haben.«
    »Von solcher Kampftechnik habe ich noch nie gehört«, sagte Siggeir kopfschüttelnd.
    »Odoac und Totila bestimmt auch

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