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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Vielleicht sollte er trotzdem mal König Totila aufsuchen, dachte er.
    Als sie durch die länger werdenden Schatten des Nachmittag dahinritten, lernte der Cimmerier die anderen Männer kennen. Als erfahrener Soldat gab Conan sich Mühe, sämtliche Namen zu erfahren und zu behalten.
    Wie fast alle, die er in dieser Gegend getroffen hatte, bedienten sie sich einer Variante der im Norden üblichen Sprache, die sich nicht sehr von der in Asgard, Vanaheim oder Aquilonien unterschied. Die Männer waren überwiegend hellhäutig. Es gab mehr blaue als braune Augen, die Haarfarbe reichte von Hellblond bis Dunkelbraun. Keiner hatte wirklich schwarzes Haar wie Conan. Alle erwachsenen Männer trugen wehende Bärte, obwohl einige die Gesichter an manchen Stellen rasierten, um besonders schöne Narben zu zeigen. Sie schienen für Kriegsbemalung oder Tätowierungen nichts übrig zu haben. An manchen Zügeln hingen Skalpe.
    Ein blonder Mann mit einem Eberschmuck, wie Conan ihn hatte, ritt an seine Seite. »Das war ein prächtiger Kampf, Cimmerier. Ich bin sehr froh, daß du jetzt zu uns gehörst. Ich bin Siggeir.« Der Mann hielt ihm einen gluckernden Schlauch entgegen. »Hier, trink etwas Ale. Es ist zwar schon ein bißchen schal; aber wir müssen uns damit begnügen, bis wir zur Halle kommen.«
    Conan nahm einen kräftigen Schluck. Es war schal, aber von guter Qualität. Er warf den Schlauch zurück. »Danke, Freund. Sag mal, ist eure Königin immer so kurz angebunden mit Leuten, die ihr ihre Dienste anbieten?«
    Siggeir lächelte wehmütig. »Das ist nun mal ihre Art. Sie war das einzige Kind des alten Königs und immer schon sehr hochmütig. Sie ist aber eine gute Königin. Nie würde sie zulassen, daß ihr Volk von einem minderwertigen König beherrscht würde.« Conan wußte, daß mit minderwertig der Fürst eines anderen Stammes gemeint war. »Aber keine Sorge, Cimmerier. Diene ihr treu, und kämpfe so wie heute, dann wird sie dich gut behandeln und entsprechend belohnen. Sie ist recht großzügig.«
    »Na, wenigstens ein Lichtblick«, murmelte Conan. »Warum haben euch Odoacs Männer angegriffen? Wenn ich schon gegen sie kämpfe, würde ich gern den Grund erfahren.«
    »Sie wollten Alcuina gefangennehmen«, sagte Siggeir. Wie die meisten Nordländer ließ er Titel oft weg. »Odoac begehrt sie zur Frau. Man munkelt, daß er sein letztes Weib schon umgebracht hat, um den Weg für Alcuina freizumachen. Viele halten seinen Wunsch für lobenswerten Optimismus. Ich finde ihn einfach dreist und vermessen.«
    »Darf ein König bei euch nur eine Frau haben?« fragte Conan.
    »So lautet das Gesetz. Konkubinen kann er so viele haben, wie er meint, zufriedenstellen zu können. Das ist aber schon vielen Königen schlecht bekommen.«
    »Was ist mit diesem König Totila, von dem ich gehört habe? Macht er nicht ebenfalls Alcuina den Hof?« bohrte Conan nach.
    »Ja, Totila und sein Lieblingsmagier hätten sie gern; aber sie verachtet mit Recht dieses tormanische Schwein.«
    Conans Miene verfinsterte sich, als Siggeir den Zauberer erwähnte. Bisher hatte er auf seinen Reisen von diesen Typen nicht viel Freude erfahren. Doch sprach Siggeir von dem Zauberer, als würden ihn seine Machenschaften nicht sehr beunruhigen.
    »Wer ist der Graubart?« fragte Conan und deutete mit dem Kinn auf den alten Mann, der neben Alcuina ritt.
    »Das ist unser Zauberer Rerin. Er ist ein weiser alter Mann und kann uns vor den Zaubersprüchen Iilmas schützen, die er für Totila zusammenbraut.«
    »Und hat Odoac keinen Magier?« erkundigte sich Conan, der schon das Schlimmste befürchtete.
    »Ich habe noch von keinem gehört. Zauberer sind selten, und Totila ist reicher als Odoac.«
    »Welcher Magier ist mächtiger?« Conan wußte, daß es immer weise war, die relative Stärke von Freund und Feind zu kennen.
    »Das kann ich nicht sagen.« Siggeir dachte angestrengt nach. »Ich habe den Eindruck, daß jedesmal, wenn einer von beiden einen Zauberspruch losläßt, der andere mit einem Gegenzauber antwortet, so daß beide Zaubersprüche sich aufheben. Mir kann das natürlich nur recht sein.«
    »Versteh ich«, stimmte Conan mit ehrlicher Überzeugung bei. »Wenn diese Zauberer, Schwarzkünstler und ähnliche Typen sich in die Angelegenheiten ehrlicher Krieger mischen, gibt es immer Ärger, den man nicht mit Stahl aus der Welt schaffen kann.« Conan haßte Ärger, der nicht mit Waffen beseitigt werden konnte, abgrundtief. Die Nacht senkte sich schon herab, als sie in

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