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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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obgleich es seltsam war, daß eine Frau sie bei sich hatte. Wer sich Mishraks Befehlen widersetzte, tat gut daran, bei Sonnenaufgang weit weg von Aghrapur zu sein.
    »Dann schickt also Mishrak dich. Warum?«
    »Um dich zu holen, Hauptmann Conan.«
    »Wohin? Zu wem?«
    »Zu Mishrak natürlich.«
    »Du hütest deine Zunge immer sehr gut.«
    »Nenne mir einen Grund, warum ich dies nicht tun sollte.«
    Vielleicht wußte diese Frau selbst nur wenig. Das entsprach Mishraks Vorgehensweise. Der Herr der Spione erzählte seinen Dienern nie so viel, daß sie selbst die Stücke des Rätsels hätten zusammensetzen können. Aber ob die Frau nun viel oder wenig wußte, eins war klar: Sie würde Conan nichts erzählen.
    In diesem Augenblick kehrte Khadjar zurück. Er schäumte vor Wut. Auch der Anblick der Münze besänftigte ihn nicht. Er brummte wie ein Bär, den man aus dem Winterschlaf aufgescheucht hat, und zeigte zum Tor.
    »Geh, Conan! Keiner von uns beiden ist so töricht, sich mit Mishrak anzulegen. Garsim wird deinen Dienst für heute übernehmen.«
    »Wie du wünschst, General!« Dann wandte er sich an die Frau. »Ich werde mich nur schnell waschen und meine Waffen anlegen und ...«
    »Bewaffne dich ganz nach Wunsch, Hauptmann Conan. Ansonsten brauchst du nichts. Mishrak erklärte, daß für alles gesorgt sei, solange du dich nur beeilst. Es ist wirklich alles vorhanden.«
    »Alles?« Conan lachte. Dann glitten seine Augen über die Gestalt vor ihm. Mit den richtigen Gewändern würde sie hinreißend aussehen. Vielleicht aber auch ohne?
    Die Frau wurde rot. »Alles, was seine Gastfreundschaft dir bieten kann.«
    »Ich brauche nicht lange.« Er mußte nur unter seiner Kleidung die Rüstung anlegen und für alle Fälle einige Dolche irgendwo verstecken, wo man sie nicht erwartete.
     
    »Mishrak hält sich im Viertel der Sattelmacher auf«, erklärte die Frau Conan, als sie aus dem Tor schritten. Der Cimmerier war einen guten Kopf größer als sie, trotzdem mußte er sich anstrengen, mit ihr Schritt zu halten. Vielleicht rann das Blut von Bergbauern in ihren Adern?
    Am Platz der Böttcher wollte Conan nach Süden gehen; aber die Frau ließ sich am Brunnen nieder, ohne den Wagen mit den Faßdauben zu beachten, der sie um ein Haar über den Haufen gefahren hätte.
    »Hauptmann, die Sattelmacher sind im Norden.«
    »Das klingt, als ob du in Aghrapur nicht fremd bist.«
    »Jeder mit einem Funken Verstand müßte wissen, daß ein Fremder auch lernen kann, wenn er Menschen kennenlernt, die ihm etwas beibringen wollen.«
    »Dann bring mir doch bei, was du gelernt hast«, meinte Conan mürrisch. Das Viertel der Sattelmacher lag in der Tat im Norden. Er hatte gehofft, die Frau einige Zeit auf Umwegen durch die Stadt zu führen, um einem möglichen Hinterhalt zu entgehen und eine Verfolgung zu erschweren. Da sie ihm aber nicht folgte, wohin er sie führen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Wenn nicht, würde er sich ihren Zorn zuziehen, sie als Führerin verlieren, Mishrak enttäuschen und damit den Mann erzürnen, der nach König Yildiz wohl der mächtigste in Turan war.
    Außerdem würde ein Hinterhalt höchstwahrscheinlich in dem Rattennest des Viertels erfolgen. Conan vertraute auf sein Schwert und die Rüstung und war sicher, daß ein Hinterhalt für die anderen sehr übel enden würden, als erstes für die Frau.
    »Einen Augenblick«, sagte die Frau. Dann hob sie den Schleier und trank aus dem Brunnen. Gleich darauf lief sie in die nächste Gasse.
    Die Straßen wurden immer enger und verwinkelter. Manchmal waren es nur Durchgänge, so daß der Cimmerier den Kopf einziehen mußte. Conan blieb immer drei Schritte hinter ihr. Ständig hatte er die Hand am Schwertgriff. Er hielt Augen und Ohren offen, ob irgendwo Gefahr drohte. Doch er hörte nur den Lärm aus fünfzig Sattlereien. Überall fertigte man aus Holz, Leder und Metall Sättel. Meister brüllten Lehrjungen oder Gesellen an.
    Es ging wieder um eine Ecke. Conan betrachtete den Dolch der Frau genau. Der Knauf war ein versilberter Eisenapfel, die Parierstangen standen doppelt im rechten Winkel zu einander. Er nahm sich vor, die Frau zu fragen, wie man mit dieser Waffe richtig umging, falls ihm dazu Zeit bliebe.
    Seit der letzten Biegung hatten sie ungefähr vierzig Schritte gemacht, als die Angreifer von links aus einer dunklen Gasse und von rechts aus einem Fenster hervorbrachen.
    Conan zählte sechs Gegner, als er das Schwert zückte.
    Einer war

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