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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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dran, der mit dem Gesicht nach unten in der Mitte des nassen Bodens lag. Seine Gliedmaßen waren verrenkt. Sein Schicksal bewegte die Insassen sehr, denn sie schrien laut:
    »Kerkermeister! He, der arme Stolpa ist tot! Komm und schaff ihn weg!«
    »Ja, hol ihn hier raus! Er stinkt schon.«
    Ein kräftiger Gefangener mit verfilztem Vollbart trat dreimal kräftig gegen die schwere Holztür. Dann brüllte er durch das Guckloch: »He, Wärter! Komm her! Der Kerl ist schon seit Stunden tot. Überall kriechen die Maden herum.«
    »Schafft ihn weg! Schafft ihn weg!« brüllte jetzt der Haufe im Chor. Nur einer beteiligte sich nicht am Geschrei.
    Er war ein Barbar aus dem Norden: ein kräftiger junger Mann, ungefähr achtzehn Winter alt, mit langen blauschwarzen Haaren und einem Hauch von Bart. Das schlecht sitzende Hemd und die Hosen waren ein Hohn für seine muskulöse Gestalt. Als er sich neben der Zellentür reckte, waren seine Bewegungen so geschmeidig und anmutig wie die einer Raubkatze. Seine Augen hafteten auf der Tür. Ab und zu flüsterte er mit seinem Nebenmann, einem Raufbold mit gebrochener Nase.
    »Sie kommen.« Der Krummnasige machte ein ernstes Gesicht. »Du kennst deine Aufgabe, Conan. Die anderen wissen auch Bescheid.«
    »Ja, Rudo. Crom sei mit uns!«
    Dann donnerten Schläge gegen die Tür. Die Gefangenen wurden still.
    »Ihr Abschaum!« brüllte eine rauhe Stimme durchs Guckloch. »Ruhe da drinnen! Oder ich schicke euch einen Pfeilhagel!«
    Der mit dem Vollbart, der gegen die Tür getreten hatte, trat vor das Guckloch und breitete die Hände aus. Dann zeigte er auf die leblose Gestalt in der Mitte. »Euer Hochwohlgeboren, Stolpa ist schon seit Stunden tot, und hier ist es sowieso schon furchtbar eng. Wir wären ihn gern los, bitte.«
    »Tot, ja?« rief der unsichtbare Kerkermeister. »Und wer von euch Schurken hat ihn erwürgt?«
    Der Vollbärtige rang nervös die Hände. »Niemand. Ihr wißt doch, daß er schon seit längerer Zeit kränkelte.«
    »Na schön. Soll sein Kadaver verrotten, und deiner auch, Falmar!« Dann unterhielt sich der Kerkermeister leise mit anderen. »Woher weiß ich, daß es kein Trick ist?« fragte er nach.
    Unmut wurde unter den Gefangenen laut. Der krummnasige Rudo verließ seinen Platz neben dem Barbaren und schob den Vollbärtigen beiseite. »Mit Eurer Erlaubnis, Kerkermeister ...«
    Er schwang den rechten Fuß, der in einem Stiefel steckte, und trat dem leblosen Körper direkt in den Rücken, so daß dieser ein Stück auf dem schleimigen Boden dahinrutschte.
    »Stolpa hat ausgelitten.« Rudo schaute zur Tür und senkte den Kopf. »Unser Leiden beginnt erst. Bitte, schafft ihn fort.«
    Die Gefangenen warteten stumm. Wieder aufgeregtes Getuschel vor der Tür. Dann rief der Kerkermeister durchs Guckloch: »Na schön! Aber ihr müßt ihn selbst rausschaffen. Vielleicht ist er an einer schleichenden Seuche verreckt. Zwei – nicht mehr – sollen ihn tragen.«
    Knarrend öffnete sich die schwere Holztür.
    »Los! Beeilt euch!« Die rauhe Stimme gehörte einem Mann mit grauem Gesicht. Er trug den Bronzehelm und das rote Lederwams der Stadtwache. Mit der Armbrust zeigte er auf die Tür. Die zwei Männer, die die Leiche trugen, setzten sich in Bewegung. Ein zweiter Wächter, etwas hagerer und größer als der Kerkermeister, packte die Riegel, um die Tür sofort wieder zu schließen.
    Kaum waren die beiden mit ihrer Last über die Schwelle getreten, als die gespannte Ruhe unter den Gefangenen einem plötzlichen Ansturm auf die Tür wich. Der junge Barbar sprang den Wärter an, welcher die Riegel hielt, drehte ihm blitzschnell den Arm nach hinten und riß den Mann in die Zelle. Inzwischen hatten sich die beiden Leichenträger auf den Kerkermeister gestürzt, wobei die Leiche ihnen tatkräftig half. Stolpa war auf wunderbare Weise von den Toten auferstanden.
    Conan versetzte dem Wächter einen harten Schlag mit der Faust. Dann packte er den Lederriemen, an dem der schwere Knüttel hing, und drehte ihn so lange, bis das Handgelenk des Besitzers knackte und er die Keule losließ. Der junge Barbar überließ ihn danach den Fäusten und Füßen der Mitgefangenen.
    Er selbst stürzte sich mit markerschütterndem Kriegsgeheul in das Kampfgetümmel an der Tür, bei dem inzwischen weitere vier Wachtposten kämpften. Der Kerkermeister war bereits entwaffnet und versuchte auf allen vieren davonzukriechen. Blut floß ihm aus der klaffenden Schädelwunde über das Gesicht. Als der Barbar

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