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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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einen Augenblick lang, nahm dann aber trotz der schmerzenden Glieder Platz. Der Marschall blieb stehen.
    »Du bist also ein Cimmerier«, stellte Durwald fest. Dann schlug er den Umhang zurück, so daß der blitzende Brustharnisch zu sehen war, und musterte den Gefangenen scharf. »Aber bei deiner Gefangennahme hattest du Münzen aus Zamora bei dir, außerdem noch Golddrachmen von unserer Hauptstadt Belverus. Offenbar hast du dich im Süden herumgetrieben, richtig?«
    Conan nickte. Er wußte, daß dies schwere Verbrechen in der nemedischen Hauptstadt waren. Ganz gleich, ob er schuldig oder nicht war, konnten sie ihn den Kopf kosten.
    »Antworte, wenn ich mit dir spreche! Wie lange bist du schon in Dinander?«
    »Ein Dutzend Tage.« Conan schlug die Augen nieder, damit ihn sein Blick weniger verriet.
    Der Marschall zwirbelte nachdenklich den Schnurrbart. »Hast du Verwandte oder sonstige enge Bindungen in Nemedien?«
    »Nein.« Conan wunderte sich über diese Fragen.
    »Bist du sicher? Ist keine deiner weiblichen Verwandten als Braut in den Süden gegangen?« Durwald legte den Kopf schief und ließ den Gefangenen nicht aus den Augen. Doch dieser schüttelte nur empört den Kopf.
    Als keine weitere Antwort kam, fuhr der Marschall fort: »Na schön, Junge. Du kommst aus dem wilden Norden. Was hältst du denn von den Wundern unserer Zivilisation?« Er lächelte mit falscher Freundlichkeit. »Gefallen dir die hyborischen Länder?«
    Conan dachte kurz nach. Dann schaute er Durwald offen in die Augen. »Es ist komisch ... Nie habe ich soviel Reichtum gesehen wie in diesen Städten im Süden – aber auch nie so viel Schmutz und Elend.« Verwundert schüttelte er den Kopf. »Wenn in Cimmerien ein ganzer Stamm hungert, leiden alle. Aber wenn es wieder besser geht, genießen dies auch alle gemeinsam. Hier können ehrliche Leute inmitten von Reichtum verhungern, und Habgierige werden fett auf Kosten vieler anderer Menschen.«
    Durwalds Augen verengten sich. »Derartige Gedanken solltest du in den Schneewüsten des Nordens lassen, Junge. Ganz gleich, ob richtig oder falsch – in Dinander schneidet man dir deswegen die Zunge heraus. Aber du beherrschst die nemedische Sprache erstaunlich gut. Wie kommt das?«
    Sorglos antwortete Conan. »Unter dem Abschaum der Grenzkönigreiche, der den Cimmeriern Land stehlen wollte, waren auch Nemedier. In meiner Jugend nahmen wir ein paar als Geiseln.« Er spannte die Schultermuskeln, als wolle er zeigen, daß diese Jugendzeit schon lang zurücklag. »Später war ich bei den Kriegern, welche sie zum Fort Ulau brachten und dort das Lösegeld kassierten.«
    »Das waren Nemedier aus dem Osten?«
    »Vastische Bauern.«
    »Hm, ja.« Der Marschall nickte nachdenklich. »Hast du irgendwelche Vorbehalte, in die Dienste des Barons von Dinander zu treten?«
    »Warum nicht?« Conan blickte ihn ausdruckslos an. »Solange man von mir nicht erwartet, meine Verwandten umzubringen oder gegen sie zu spionieren.«
    Jetzt lächelte Durwald ehrlich. »Dann ist es abgemacht!« Er wandte sich an den Fahrer. »Swinn, der Mann braucht anständige Kleidung, wenn er vor Seine Lordschaft tritt.« Dann rümpfte er leicht die Nase. »Aber das Bad muß auf später verschoben werden, fürchte ich. Los, such etwas Passendes heraus!«
    Swinn musterte die Kleidungsstücke an der Wand. Schließlich nahm er ein grünes Wams und hellbraune Hosen herab und hielt sie wortlos hoch. Durwald nickte. »Ja, und jetzt schneide die Fesseln entzwei.«
    Swinn warf dem Marschall einen zweifelnden Blick zu, doch dann legte er die Kleidungsstücke auf die Bank, zückte seinen Dolch und ging auf Conan zu. Der Cimmerier drehte sich um und hielt ihm die zusammengebundenen Knöchel entgegen.
    Wieder zögerte Swinn.
    »Keine Angst«, sagte Durwald, »wenn der Junge aus dem Norden einen Funken Verstand hat, weiß er, daß alles, was wir ihm anbieten, besser ist, als es das Verlies und ein Leben in den Kupferminen sind. Los, schneide schon!«
    Swinn gehorchte. Conan nahm die Arme nach vorn und massierte sich die Handgelenke, auf denen rote Striemen zu sehen waren. Vorsichtig trat Swinn neben ihn, um ihm beim Ausziehen zu helfen.
    Blitzschnell knallte Conan ihm die Faust vor die Brust. »Zurück!« Swinn fiel rücklings auf die Bank. Fluchend kam er mit gezücktem Dolch wieder auf die Beine.
    Ungeduldig fuhr Durwald ihn an. »Swinn, laß ihn in Ruhe und steck dein Rübenmesser weg!« Er nickte Conan zu. »Mach schon, Junge! Zieh diese gestohlenen

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