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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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aufschaute, liefen noch zwei Stadtwachen die enge Treppe von den Folterkammern herauf.
    Conans erster Schlag galt dem zweiten Mann. Doch der Eichenknüttel prallte am Helm des Gegners ab. Dennoch fiel er über die Treppe in den nur von Fackeln beleuchteten engen Gang vor dem Verlies.
    Sein Kamerad wollte ihn rächen. Aber der Keulenschlag traf Conan nur an der Schulter, weil der Barbar sich blitzschnell zur Seite gedreht hatte. Jetzt kam es zu einem heftigen Schlagabtausch mit den schweren Keulen. Eiche schlug gegen Eiche. Da gelang dem Mann aus dem Norden ein Treffer auf die Handknöchel des Gegners. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wich der Mann zurück. Im nächsten Augenblick schickte ihn ein Schlag über die Brauen ins Reich der Träume. Sofort bemächtigte sich ein Gefangener seiner Waffe.
    Conan kämpfte sich auf der engen Treppe weiter nach oben, von wo weitere Stadtwachen aufgetaucht waren. Der krummnasige Rudo schlug mit der Armbrust des Kerkermeisters wild um sich. Andere Gefangene rangen mit den Wachen, um ihnen die Keulen zu entreißen. Falmar drückte einem Gegner mit dessen Knüttel die Kehle zu. Stolpa lag am Fuß der Treppe. Diesmal wirkte seine Darstellung eines Toten sehr echt.
    Der junge Barbar kämpfte wie ein Löwe an der Spitze. Unbarmherzig schlug er auf die Wächter ein. Da ihre Köpfe durch die Helme geschützt waren, zielte er auf die Nacken. Mehrere Todesschreie belohnten seine Mühe.
    Conan war von einem wilden Schlachtrhythmus erfüllt. Seine Bewegungen zwischen Wachen und Gefangenen wurden zu einer Art Kriegstanz. Traf ihn eine feindliche Keule an den Rippen, steigerte der Schmerz nur seine Schnelligkeit. Ausweichen, zuschlagen, abwehren, zuschlagen! Das barbarische Blut sang ein wildes Lied in seinen Ohren.
    Er fühlte sich plötzlich übermächtig und unverwundbar. Die Feinde sanken wie niedergemähte Kornschwaden rechts und links von ihm zu Boden.
    Lautes Geschrei von hinten riß ihn aus dem Kampfestaumel. Von den unteren Verliesen waren weitere Wachtposten heraufgestürmt und standen jetzt vor der Zellentür. Einige Gefangene waren noch drinnen. Entweder hatten die Wachen sie zurückgedrängt, oder sie hatten aus Schwäche oder Feigheit das stinkende Loch nicht verlassen. Jetzt waren die Meuterer getrennt. Der riesige Fletta mit dem Mondgesicht, der alle verhört hatte, stand zwischen zwei Wachen neben der Tür und schlug jedem, der aus der Zelle herauswollte, mit seinem Kupferhammer auf den Schädel.
    Für die Unglücklichen in der Zelle kam jede Hilfe zu spät; aber die übrigen Gefangenen hatten noch die Möglichkeit, über die Treppe nach oben zu entkommen. Nur zwei Wachen verteidigten sie, und diese wichen unten den furchtbaren Schlägen von Rudo und Falmar bereits zurück.
    Doch plötzlich strömten neue Verteidiger durch einen Torbogen von oben auf die Wendeltreppe zu. Es waren Angehörige der Elitetruppe der Provinz: Eiserne Wächter. Sie trugen enganliegende schwarze Metallkappen und Brustharnische. Alle zückten die langen Krummsäbel.
    Ihr Anführer blieb oben beim Torbogen stehen und blickte auf das Getümmel herab. Er war groß, hager, hatte einen schwarzen Schnurrbart und wirkte sehr vornehm in dem schwarzen Umhang. Seine Hand lag am Schwertgriff, als er einem jungen Offizier etwas zuflüsterte, der im Begriff war, die Treppe herunterzukommen. Dann schaute er ruhig und ernst direkt auf den jungen Barbaren aus dem Norden. Jedenfalls hatte Conan dieses Gefühl.
    Der Kampf war kurz und brutal. Die Eisernen Wächter machten die Gefangenen mit ihren Säbeln blitzschnell nieder. Irgend jemand warf Conan ein stinkendes Hemd von hinten über den Kopf, dann rissen ihn mehrere Elitesoldaten zu Boden.
    Er wehrte sich gegen die Fausthiebe, welche von allen Seiten auf ihn niederprasselten. Jeden Augenblick erwartete er, kalten Stahl zwischen den Rippen zu spüren. Doch aus unerfindlichen Gründen gaben sich die Soldaten damit zufrieden, ihm die Hände auf den Rücken zu binden.
    Er hörte überall Stöhnen und Bitten um Gnade, als der Kampf endete. Offenbar wollte man ihn verschonen. Vor ihm stiegen Bilder grausamer Folterungen und Erniedrigungen auf, falls er so lange leben sollte. Jetzt hörte er, wie die überlebenden Gefangenen unter Fluchen und lautem Schimpfen wieder zurück in die Zelle getrieben wurden. Nur ihn ließ man schweigend weiter auf dem Boden knien.
    »Ist das der Bursche, der Conan genannt wird?« fragte eine ruhige Stimme neben ihm.
    »Jawohl, Sir, ein Cimmerier.

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