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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Befehl über die fünfhundert Grenzsoldaten. Obgleich Salvorus es mit der dreifachen Übermacht zu tun hatte, hatte er die Ufer des Flusses eine Woche lang gehalten, bis endlich die Verstärkung eintraf. Er hatte eigenhändig über vierzig Nemedier mit dem Schwert getötet und selbst nur wenige leichte Wunden davongetragen.
    Die Grenztruppe hatte sich um ihn geschart und war von seinen Taten ermutigt worden. Während dieser erbitterten Kämpfe war er zu sehr mit Überleben und Taktik beschäftigt, um sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Als später der Herrscher Nemediens frech behauptete, er hätte mit dem Überfall nichts zu tun, und eine Karawane mit Geschenken als Friedensangebot schickte, wurde Salvorus eine Art Held. Der König hatte ihm persönlich gedankt und ihm zu Ehren ein Bankett gegeben.
    Dann hatte Valtresca ihm die Spitzenposition als Hauptmann der Stadtwache angeboten, und er hatte bereitwillig angenommen. Jetzt bereute er die übereilte Entscheidung. Seine besten Fähigkeiten zeigten sich in der Schlacht – wie er glaubte. Angesichts der Gefahr und der Herausforderungen, welche die Kämpfe an der Grenze täglich boten, war er aufgeblüht. Hier in der Stadt gab es andere Gefahren, die ›Schlachten‹ auf den Straßen und Gassen erforderten eine ganz andere Taktik als die, welche er gelernt und erfolgreich eingesetzt hatte. Zugegeben, der Lohn war größer und die Gefahr etwas geringer; aber er war keineswegs sicher, daß diese Stellung ihm behagte. Ein Mann mit größerer Erfahrung in Politik und geringerer in der Kunst des Schwertführens wäre wahrscheinlich geeigneter für diesen Posten gewesen.
    Dennoch war Salvorus keineswegs bereit aufzugeben. Valtresca hatte seine Karriere in derselben Grenzgarnison begonnen wie er und mit Sicherheit mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Salvorus würde beweisen, daß er fähig war. Er war überzeugt, eines Tages würde er Valtrescas Platz als General der brythunischen Armee einnehmen, auch wenn diese Armee im Vergleich zu der großer Königreiche wie Aquilonien, Ophir oder Shem klein war. Der Titel ›brythunischer General‹ bedeutete Ehre und blickte auf eine jahrhundertealte Tradition zurück.
    Salvorus konnte sich später um seine Wunden kümmern. Er hatte bereits alle verfügbaren Soldaten ausgeschickt, um sämtliche Ausgänge der Stadt zu überwachen. Seine Leutnants versammelten sich jetzt in der Wachstube. Er hatte einen Plan entworfen, wie er den Cimmerier fangen würde, und wollte weder ruhen noch rasten, bis er ihn in die Wege geleitet hatte. Aufgrund seiner natürlichen Kampfkraft und seiner Körpergröße war Salvorus noch nie in einem Zweikampf unterlegen. Er rieb sich vorsichtig die blutverkrustete gebrochene Nase. Dieser Conan war wohl die größte Herausforderung, die ihm bis jetzt begegnet war.
    Nachdem Salvorus den Raum verlassen hatte, lief Valtresca mit gesenktem Kopf, tief in Gedanken verloren, auf und ab und strich sich gelegentlich durch den Bart. Nach einiger Zeit blieb er stehen, richtete sich auf und ging zu einem polierten Eichentisch, der in einer Ecke stand. Auf dem Tisch stand ein kleiner Gong aus Bronze. Er nahm den Schlegel, der daneben lag, und schlug kraftvoll auf den Gong.
    Minuten später klopfte jemand leise an die Tür. »Es ist nicht verschlossen, tritt ein!« rief Valtresca ungeduldig.
    Die Tür öffnete sich leise. Ein dürrer alter Mann mit heller Haut trat ein. Er trug ein Gewand aus blaßblauer Seide. Nach einer Verbeugung schloß er die Tür hinter sich. »Es gibt da vielleicht eine Schwierigkeit, Lamici«, sagte Valtresca leise. »Ich habe dir strikte Anweisungen gegeben, die Leiche zu beseitigen. Wieso ist der Schmuck der Prinzessin bei diesem Mann aus dem Westen gelandet?«
    »Ich habe die Angelegenheit mit äußerster Vorsicht und streng geheim behandelt, das kann ich dir versichern«, antwortete der Obereunuch mit hoher singender Stimme. »Du verdächtigst doch nicht etwa mich, den Leichnam geschändet zu haben, oder?«
    »Nein, aber jemand hat es getan. Die Prinzessin hat die Kette und den Armreif bekommen, als sie noch sehr jung war. Später waren die Schmuckstücke dann so eng, daß man sie nicht mehr abnehmen konnte. Das ist Brauch bei den adligen Damen Brythuniens. Um sie zu entfernen, mußte der Dieb die Hände und den Kopf abhacken. Kein Wunder, daß der Leichnam so entsetzlich zugerichtet war! Wäre ich doch nur gestern rechtzeitig in der Stadt gewesen, um die Sache zu

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