Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
der so dick wie das Handgelenk des Cimmeriers war. Der Dorn hatte den Kezanker knapp verfehlt und ihm nur den Umhang aufgerissen. Conan spürte ein leises Kribbeln neben dem rechten Fuß und warf sich instinktiv zur Seite. Seine blitzschnellen Reflexe hatten ihn gerettet. Noch ein Eisendorn wuchs an der Stelle aus dem Sand, wo er soeben noch gestanden hatte. Die Stange überragte Conan um Kopfeslänge, ehe sie innehielt.
    Der Sandstreifen zwischen den beiden Männern und der Feste war zu einer alptraumhaften Todesfalle geworden. In Panik wichen Conan und Kailash den todbringenden Eisenspitzen aus, die um sie herum, wie tödliches Unkraut, aus dem Sand schossen. Einige der Todesdorne glitten wieder in den Boden zurück und Sand füllte das Loch, das sie hinterließen, und verbarg so jede Spur dieser tödlichen Bedrohung.
    Conan und Kailash sprangen wie Wahnsinnige umher, um den Dornen auszuweichen. Beide Männer bluteten aus zahlreichen Wunden, wo die Eisenspitzen ihnen die Haut geritzt hatte. Ihre Umhänge waren längst zerfetzt. Dennoch näherten sie sich langsam der Feste. Der Cimmerier atmete noch schwer von der wilden Verfolgungsjagd, doch er wußte, daß er aufgespießt würde, sobald seine Konzentration auch nur einen Moment lang erlahmte. Er vertraute auf sein Glück, schloß die Augen und lief blindlings in Richtung der Treppe vorwärts.
    Als er die Augen wieder öffnete, stand er vor der ersten Stufe, außerhalb der Reichweite der tödlichen Spieße. Allerdings blutete er aus einer bösen Wunde am rechten Schenkel. Ansonsten war er verhältnismäßig unversehrt.
    Kailash folgte Conans Beispiel und setzte ebenfalls alles auf eine Karte. Er hatte es beinahe geschafft, als ein Dorn hervorschoß, seine linke Fußsohle durchbohrte und weiter nach oben drang. Vor Schmerzen schreiend sank Kailash zu Boden.
    Der Cimmerier packte den Dorn und zog mit aller Kraft daran. Der dicke Eisenschaft bog sich und brach schließlich. Dabei drang die Spitze tief in seine Handflächen, doch er schenkte dem Blut, das aus den Wunden floß, keine Beachtung. Kailash befreite das Bein von dem Schaft. Trotz der durch die Hitze bedingten Austrocknung liefen einige Tropfen aus den Augen über die Wangen, so stark waren die Schmerzen. Mit verzerrter Miene riß er einen Streifen von seinem Umhang und verband den verletzten Fuß. Dann humpelte er weiter. Dickes Blut tränkte langsam den Notverband.
    Conan schwang die Eisenstange mit dem scharfen Dorn wie einen Speer. »Stirb, du elender Höllenhund!«
    Er schleuderte die Waffe auf Lamici, der sich kraftlos bemühte, die schwere Tür der Feste zu öffnen. Für einen so erfahrenen Krieger wie Conan war der dürre Eunuch ein leichtes Ziel. Der Dorn durchbohrte Lamicis rechte Schulter. Der Wurf war so kräftig, daß die Eisenspitze die Tür aufstieß und den Eunuchen ins Innere mitriß.
    Conan hob sein Schwert auf und sprang die Stufen hinauf. Kailash humpelte stöhnend, aber verbissen hinterher. Gleich darauf waren sie an der Tür und liefen in die Feste.
    Ein entsetzlicher Anblick bot sich den beiden in der von Spinnweben verhangenen Halle. Mehrere beharrte, aufgedunsene Spinnen hatten sich um den auf dem Boden liegenden Eunuchen geschart und labten sich an ihm. Conans Magen empörte sich, als er das widerliche Schmatzen und Schlürfen hörte. Mit mehreren Schwerthieben machte er den fleischfressenden Arachniden den Garaus.
    Kailash kämpfte gegen Artgenossen, die von der hohen Decke gefallen waren, während Conan einen kleinen Lederbeutel vom Gürtel des toten Eunuchen riß. Er fand nur einen kleinen, schweren Gegenstand, der in ein Tuch gewickelt war. Er entfernte das Tuch und hielt triumphierend Madesus' Amulett in die Höhe.
    Kailash betrachtete seinen verletzten Fuß. »Du mußt fort, Conan! Nimm das Amulett und fliehe! Gib es einem Priester, der über die Macht verfügt, diese gegen die Priesterin einzusetzen. Du mußt sofort loseilen.« Er warf dem Cimmerier den Sack mit dem restlichen Proviant vor die Füße.
    Doch Conan brauchte keine Entscheidung zu fällen.
    »Kapatmak-kapi!« Skauraul hatte zum dritten Mal gesprochen und damit die menschlichen Maden in seine Feste eingeschlossen. Die eiserne Tür knallte laut ins Schloß. Conan hatte noch den vergeblichen Versuch unternommen, mit dem Speer, den er aus Lamicis Leiche gezogen hatte, die Tür zu blockieren. Aber zu spät.
    Skauraul verließ den Beobachtungsposten in luftiger Höhe und stieg langsam die lange Wendeltreppe

Weitere Kostenlose Bücher