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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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daß mit dem Verwundeten, dem ersten Opfer des Ebers, etwas nicht stimmte. Dann mußte er seine gesamte Aufmerksamkeit dem Wildschwein widmen, um nicht das nächste Opfer zu werden.
    Ein gewöhnliches Breitschwert war nicht die beste Waffe gegen einen Eber, auch wenn dieser verwundet und geschwächt war, da er immer noch über Stoßzähne und Muskeln verfügte und eine tödliche Gefahr darstellte. Und mit dem Breitschwert konnte er – selbst mit viel Glück –, den Eber höchstens auf Armeslänge abwehren.
    Mit viel Glück oder mit einem blitzschnellen Hieb.
    Der Eber grunzte wütend. Conan nahm das Schwert in beide Hände, obwohl der Griff kaum beiden Platz bot.
    Der Eber scharrte mit den Füßen, so daß die Erde aufspritzte. Conan ging in die Hocke, holte aus und sprang gleichzeitig beiseite – alles in einer schlangengleichen Bewegung.
    Das Schwert traf den Eber an den Vorderbeinen. Doch das Tier stürmte so angriffslustig weiter, daß es mit der Schnauze gegen einen Baum prallte. Es strampelte verzweifelt mit den blutigen Stümpfen und den unversehrten Hinterläufen.
    Da sauste das Schwert des Cimmeriers wie das Beil eines Henkers herab und traf den borstigen Rücken. Die Schwarte klaffte weit auf, und mit letztem Gebrüll verendete der Eber. Danach herrschte Stille.
    Conan überprüfte die Klinge. Sie war unversehrt. Er wischte sie am Borstenkleid des Ebers ab. Der Dschungel konnte einem guten Schwert ebenso zusetzen wie das Meer. Das Breitschwert war nicht seine einzige Waffe, aber er bediente sich seiner am liebsten, solange der Rost die Klinge nicht so schnell verschlang wie ein hungriges Krokodil einen Säugling.
    Als der Cimmerier endlich mit dem Zustand der Klinge zufrieden war, erhob er sich und blickte unter den Umstehenden umher. An ihrem Kopfschmuck und ihren Tätowierungen erkannte er sie als Bamulas. Sie waren wachsam und hielten die Speere kampfbereit in den Händen. Conan hielt es für klug, sie mit einer Friedensgeste zu beschwichtigen, damit nicht einer von ihnen aus Angst den Speer schleuderte.
    Conan steckte das Breitschwert in die Scheide und verschränkte die Arme über der Brust. »Ich bin Conan der Cimmerier. Ich bin in friedlicher Absicht hier. Ich möchte euch diesen Eber zum Geschenk machen.«
    Die Speerspitzen senkten sich ein wenig. Die Bamulas schienen ihn zu verstehen. Aber würden sie ihm auch glauben? Er hoffte, das Piratenlied, das er auf der Tigerin gelernt hatte, würde genügen. Die Besatzung hatte aus zwanzig verschiedenen Stämmen bestanden. Ihre gemeinsame Sprache war ein Eintopf aus allen Dialekten, vermischt mit shemitischen und sogar stygischen Worten gewesen.
    Ehe Conan jedoch weitersprechen konnte, löste sich eine Frau aus den Griff des größten Bamula und lief zum Cimmerier hin. Daraufhin warf ein Bamula seinen Speer. Blitzschnell hatte Conan sein Breitschwert aus der Scheide gerissen und wehrte den Speer ab, der auf dem Boden landete, ohne Schaden anzurichten. Der Schaft war so feinsäuberlich gespalten, wie es sonst nur ein Metzger mit einer Wurst zustande bringt. Die Frau warf sich Conan vor die Füße. Sie schluchzte und stieß einen Wortschwall hervor. Conan verstand nur jedes fünfte Wort. Offenbar flehte sie ihn um Schutz an. Ebenso klar war ihm, daß die Bamulas nicht begeistert wären, wenn er ihr diesen gewährte.
    Doch niemals hatte eine Frau den Cimmerier um Schutz gebeten, ohne daß sie ihn bekommen hätte. Conan stellte seinen rechten Fuß vorsichtig auf ihren Hals. Er hatte gesehen, wie Bêlit diese Geste ausgeführt hatte, um ihre Herrschaft über einen Gefangenen zu erklären.
    Der große Bamula, der sie festgehalten hatte, blickte ihn finster an. »Ist das dein Weib?« fragte er.
    »Das könnte ich dich auch fragen«, sagte Conan. »Ich nehme niemandem die Frau fort, aber ich frage mich, was ein Bamula mit einer jungen Fischfresserin tut.«
    »Ich bin Idosso, ein qamu der Bamulas, der Herrscher dieses Landes«, erklärte der Mann stolz. »Das Weib ist mein Preis.«
    »Als letztes habe ich gehört, daß dieses Land den Fischfressern gehört«, meinte Conan ruhig.
    »Die Fischfresser haben nur das, was die Bamulas ihnen gestatten zu besitzen«, sagte Idosso. Conan bemerkte, daß die zweite Frau, die gefesselt und völlig nackt zwischen den Kriegern lag, Idosso wütend anfunkelte. Die Frau zu Conans Füßen hob den Kopf. Er drückte ihn sanft wieder zu Boden. Idosso schien ein Mann mit langer Zunge und kurzer Geduld zu sein. So einen Mann

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