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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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ihnen die Flucht zu ermöglichen.
    Im Augenblick vermochte der Cimmerier keine neue Bedrohung zu erkennen. Doch die Artisten hatten gelernt, dem Circus Imperius zu mißtrauen. Sie ergriffen die Waffen und stellten sich dicht aneinander gedrängt auf. Dann marschierten sie auf die offenen Tore zu, in der Hoffnung, ebenfalls entkommen zu können. Die Tigerin und der Bär bildeten die Nachhut.
    Als sie sich der hohen Mauer näherten, waren sie imstande, einzelne Gestalten im Publikum zu erkennen: Männer mit hochroten Gesichtern schüttelten die Fäuste zum Zeichen ihrer Begeisterung. Buchmacher und Wetter stritten laut. Einige Frauen beugten sich mit entblößten Brüsten vor, leckten sich die leuchtendrot geschminkten Lippen und lächelten verführerisch zu den Siegern herab. Als erfahrende Zirkusleute kannten die Künstler so etwas, aber das Ausmaß und die Stärke dieses Beifalls waren auch für sie verblüffend – und sehr angsteinflößend.
    Da setzte sich dicht über der Mauerkante eine Prozession in Bewegung. Eine Schar – offenbar waren es Würdenträger oder die Aristokraten der Stadt – schritt durch die tobende Menge der Zuschauer. Sie waren in schneeweiße, einige von ihnen in tiefschwarze Gewänder gekleidet und hatten auf der in Stein gemeißelten Ehrentribüne in der Mitte des Amphitheaters gesessen. Jetzt begaben sie sich zu dem Ende der Arena, wo Conan mit seiner Schar vor dem – inzwischen verschlossenen – Holzportal stand, durch das die Beduinen den Circus Imperius verlassen hatten. Über diesem Portal stand ein Herold in prächtigem Gewand und rief in klarem, verständlichem Stygisch:
    »Heißt willkommen die edlen Lords und Priester Luxurs – vor allem Commodorus, den Lehnsherrn und Tyrannen unserer Stadt, und Nekrodias, den Hohenpriester des Set-Tempels!«
    Der Ruf des Herolds hallte durch das Amphitheater. Sofort jubelten die Massen lautstark. Inzwischen war die Prozession der Würdenträger auf einer Terrasse angekommen, die umgeben war von einer Balustrade und direkt über dem Portal lag. Langsam setzten sich die schweren Torflügel in Bewegung und öffneten sich nach innen.
    »Sieger dieses denkwürdigen Tages!«
    Der Sprecher war hellhäutig und trug ein weißes Gewand. Er wirkte athletisch. Ein buschiger Kranz zierte seine blonden Locken. Wie ein ausgebildeter Redner stand er mit erhobenem Arm an der Balustrade. Die Menge wurde leiser, als sie seine Stimme hörte.
    »O ihr glücklichen Sieger! Selten hat unser Circus Imperius ein so herrliches Schauspiel gesehen wie eures! Welch vollkommener Triumph – und mit so geringen Kosten errungen! Wir, die Würdenträger und Adligen der Stadt und der Tempel von Luxur, preisen euch als Heroen. Ich, Commodorus, beglückwünsche euch ganz besonders. Ich weiß, daß die Ältesten des Tempels unserer Stadt das gleiche tun werden.«
    Auf diese Worte hin nickte der dünne Mann in schwarzem Gewand. Er ähnelte einem Fuchs und war neben Commodorus getreten. Dabei behielt er das für die Öffentlichkeit bestimmte Lächeln bei, obwohl er ansonsten eine eher säuerliche Miene machte.
    »So heißen wir euch denn nochmals in Luxur willkommen«, fuhr Commodorus fort. »Alle Vergnügungen unserer großartigen Stadt stehen euch zur Verfügung! Willkommen, Sieger ... mögt ihr lange leben, und möge euer Ruhm ewig währen! Ehe wir die Spiele mit unserer Nachmittagsvorstellung wieder aufnehmen, erkläre ich diesen Tag euch zu Ehren zu einem des öffentlichen Triumphs!«
    Donnernder Applaus folgte dieser Ankündigung. Durch das Portal unter ihm fuhr ein Festzug in die Arena. Kinder mit Kränzen im Haar, Wagenladungen voll Blumen, junge Männer auf weißen Rossen, liebreizende Sklavenmädchen, die außer Blumengirlanden nicht viel Kleidung trugen ... diesmal wirkte nichts unheimlich oder bedrohlich. Als die Zirkustruppe zum Portal marschierte, ergoß sich ein bunter Blumenregen auf ihre Köpfe. Die Blütenblätter glänzten wunderschön im Sonnenlicht. Dann warf das dankbare Publikum Girlanden, Münzen und Tücher herab. Auch einige zarte weibliche Wäschestücke landeten vor den Füßen der Helden im Sand.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Amphitheaters kletterten etliche waghalsige Zuschauer an Seilen über die hohe Mauer in die Arena, um die Gefeierten aus der Nähe zu betrachten; diese Tatsache trieb die Artisten zu größerer Eile an. Mit Mühe kämpfte Conan sich durch den Festzug.
    Plötzlich traf ihn ein harter Gegenstand auf die linke Schulter.

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