Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
erfolgreich. Mit seiner Wurfaxt spaltete er einem Beduinen auf zehn Schritt Entfernung den Schädel. Weiter reichte die Leine nicht, mit der die Axt am Handgelenk befestigt war.
Phatuphars Messer verwundeten die Nomaden zwar, vermochten sie jedoch nicht aufzuhalten, da sie dicke Gewänder trugen. Sie sahen aus wie wilde Banditen, die man an der stygischen Grenze eingefangen und denen man befohlen hatte, um ihre Freiheit zu kämpfen. Conan hatte schon unzählige Räuber dieser Sorte in der Wüste getötet und keine Skrupel, weitere von ihnen in den Tod zu schicken.
Dann prallten die feindlichen Reihen aufeinander. Schrille Schreie und Waffenklirren hallten durch die Arena, als die langen geschwungenen Yataghans der Beduinen auf die aus minderem Stahl geschmiedeten Klingen der Zirkustruppe trafen. Conans Truppe hielt der ersten Attacke stand. Zwar wich die Linie an den Enden etwas zurück, aber in der Mitte stand der Cimmerier wie ein Fels in der Brandung und schwang das schartige Langschwert mit der Rechten, während er in der Linken Daths Wurfaxt hielt und damit die schmalen Säbelklingen der Nomaden parierte.
In Conan war die alte cimmerische Kampflust entfacht. Wie ein Berserker teilte er nach allen Seiten tödliche Schläge aus. Wo seine Klinge nicht durch die dicken Wollgewänder schneiden konnte, schlug er mit der Axt nach und brach dem Gegner die Knochen. Mehrmals trat er vor die Phalanx. Sofort umringten ihn die Nomaden. Blitzschnell wich er zurück, um einen Herzschlag später erneut Schrecken und Tod zu verbreiten.
Die Zirkustruppe kämpfte wacker und wich nicht zurück. Wer nicht mit einem Speer oder einer Hellebarde zustieß, hielt zumindest den Schild hoch, um die Angreifer abzuwehren. Bardolph und Roganthus schlugen sich hervorragend. Jeder kämpfte an einer Flanke. Bardolph stieß und schlug mit einer Hellebarde zu. Ihr langer Stiel machte seine kurze Reichweite wett. Roganthus, glücklich, wieder bei Kräften zu sein, mähte mit dem Schwert und weit ausholenden Schwüngen die Angreifer rechts und links nieder. Doch Dath tötete mehr Beduinen als beide zusammen. Als Schutz gegen die scharfen Säbel der Feinde hielt er geschickt einen verbeulten Schild hoch und verteilte unter dieser Deckung seine todbringenden Axthiebe, indem er die Klinge von unten nach oben führte.
Die Raubtiere des Zirkus bewachten den Rücken der Phalanx. Wollte ein Nomade die Truppe von hinten angreifen, mußte er zuerst gegen Qwamba und Burudu antreten. Der Anblick der unruhig hin- und herlaufenden Tiere schreckte die meisten ab. Nur ein tollkühner Beduine nahm den Kampf mit dem Bären auf, doch Burudu tötete ihn mit dem ersten Schlag seiner Tatze. Ein zweiter Nomade wurde von der Tigerin zerfetzt. Danach wagte sich kein Wüstensohn mehr in die Nähe der Raubtiere.
Und dann war der Kampf plötzlich ebensoschnell vorbei, wie er begonnen hatte. Der Boden der Arena war übersät von Gestalten in dicken wollenen Gewändern. Conans letzte wütende Ausfälle hatten ihre Zahl um einiges vergrößert. Als die überlebenden Beduinen feststellten, daß sie nur noch eine Handvoll zählten, warfen sie die Waffen weg und ergriffen die Flucht. Diejenigen, die verwundet waren, hinkten oder taumelten, der Rest rannte.
Conan stieß einen cimmerischen Triumphschrei aus und setzte mit erhobenem Schwert zur Verfolgung an ... Doch dann überlegte er es sich anders und ging zurück zu seinen Gefährten.
Immer noch wie berauscht von dem vorhergehenden Kampf, schritt er zwischen den Toten umher. Er ließ die blutigen Waffen in den Sand fallen, um die Freunde zu umarmen. Zu seinem großen Erstaunen erfuhr er, daß kein einziger der gesamten Truppe ernsthafte Verwundungen davongetragen hatte. Nur wenige hatten leichte Schnittverletzungen. Die Maultiere waren alle tot, nur die beiden Raubtiere waren ebenfalls unversehrt geblieben.
»Ja, Freunde«, rief Roganthus begeistert, »ich bin in der Tat so gut wie neu!« Als Beweis schwang er sein Schwert und grinste. »Mitra sei gepriesen, daß er mir einen wahnsinnigen Bison und einen Haufen Banditen geschickt hat, um mich zu heilen.«
Die Zirkuskünstler waren so aufgeregt, daß sie erst jetzt langsam den rasenden Beifall der Zuschauer wahrnahmen. Sie schauten zu den Tribünen hinauf. Die Menschen schrien und winkten. Viele drängten sich an die Brüstung über der Arena. Die geschlagenen Nomaden waren zu den Toren gelaufen, durch die sie hereingekommen waren. Großzügig hatte man sie geöffnet, um
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