Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Aussicht, von wilden Tieren zerfleischt zu werden, für eine glänzende Zukunft? Oder von Nomaden zerstückelt zu werden – nur um das Publikum zu ergötzen? Was nützt dir das corinthische Gold dieses schleimigen Schurken, wenn du zwischen den Zähnen eines Krokodils steckst?«
»Nein, Cimmerier, so ist es nicht! Ein so guter Zirkus wie deiner und Luddhews wird nie wieder auf dem Sand der Arena zu einem Wettkampf antreten müssen.« Obwohl Conan den Griff etwas gelockert hatte, klang Zagars Stimme ziemlich krächzend. Der kleine Mann wand sich verzweifelt, doch Conan ließ ihn nicht los. »Das war ein Mißverständnis! Eine furchtbare Ungerechtigkeit. Ich schwöre, daß so etwas nie wieder geschehen wird. Bei diesem Zircus gibt es so viele Möglichkeiten – ich kann euch Genehmigungen verschaffen, die eure Börsen füllen und euch alle zu reichen Herren in Luxur machen werden!«
»Da hörst du es, Conan. Jetzt laß ihn los, damit wir in Ruhe über alles reden können«, verlangte Luddhew.
Widerstrebend öffnete der Cimmerier die Faust und gab Zagars Kragen frei.
»Nachdem wir in dieser Stadt das Schlimmste gesehen haben, könnte es doch sein, daß wir jetzt das Beste genießen«, meinte der Zirkusdirektor. »Aber ohne irgendwelchen faulen Tricks«, fügte er mit einem finsteren Blick auf den Talentsucher hinzu.
»Das würde ich niemals wagen«, versicherte ihm der Argosser dankbar. Zagar lächelte Conan an und verbeugte sich leicht. »Es gibt Pausenfüller, Vorstellungen in den Innenhöfen der Villen reicher Bürger und Verkaufsbuden«, zählte er auf. »Nach euren Heldentaten heute in der Arena – das waren bei weitem die großartigsten in der Geschichte des Circus Imperius – wird jeder Zuschauer darauf erpicht sein, euch kennenzulernen und euch Geschäfte zuschanzen. Ich kann dafür sorgen, daß es auch allen euren Jongleuren und sonstigen Schaustellern an nichts mangeln wird.« Zagar sprach jetzt so laut, daß die Truppe, die in Handtücher gewickelt danebenstand, alles hörte. Die Artisten tuschelten aufgeregt. »Und was dich betrifft, Conan – für einen Kämpfer mit deiner Kühnheit und Kraft gibt es keinerlei Grenzen. Die Bewohner dieser Stadt werden dich mit Gold bekränzen und zu einem Halbgott machen.«
Verschlagen musterte er die Truppe. »Selbstverständlich gibt es noch andere, die zu kämpfen verstehen und die sich heute äußerst tapfer geschlagen haben.« Roganthus war sichtlich enttäuscht darüber, daß er seinen Namen nicht nannte. »Es wird euch freuen zu hören, daß nicht jeder Kampf in der Arena ein Kampf auf Leben und Tod ist, und nicht jeder Kampf hat ein vollkommen unvorhersehbares Ende.« Der Argosser lächelte. »Wir tun unser Menschenmögliches, um unsere Athleten so einzusetzen, wie es das Publikum im Circus Imperius am besten befriedigt. Ihr seht also, daß sich für jeden von euch phantastische Möglichkeiten bieten – und ohne unbilliges Risiko.«
»Falls Conan für dich kämpft, sollte er aber auch den Hauptanteil dessen bekommen, was er einbringt«, erklärte Luddhew und legte väterlich den Arm um den Cimmerier. »Es ist wirklich nicht mehr nötig, daß er ein Drittel seines Verdiensts an Roganthus abgibt.«
»Nein, auf keinen Fall!« rief Roganthus verärgert aus dem Becken heraus. »Das habe ich in der Tat nicht mehr nötig. Ich will es auch nicht. Eigentlich bin ich sein Lehrmeister und besser als er.« Er spannte die Muskeln an Brust, Armen und Beinen, um seine wiedergewonnenen Kräfte zu demonstrieren.
»Gut. Dann behält Conan alles bis auf das Drittel, das an unsere Zirkusverwaltung geht«, sagte Luddhew und nickte zufrieden. »Selbstverständlich braucht er nur zu kämpfen, wenn er das Risiko für vertretbar hält, sonst nicht«, fügte er geschickt hinzu.
»Ich habe nichts gegen einen guten Kampf«, erklärte Conan. »Aber ich hasse es, mit ansehen zu müssen, wenn meine unschuldigen Freunde in Gefahr gebracht werden.« Er blickte in die Runde. Sathilda legte ihm leicht die Hand auf den Arm.
»Keine Sorge, tapferer Krieger!« Der Talentsucher lächelte. »Ich bin sicher, daß wir eine für alle zufriedenstellende Übereinkunft treffen werden.« Nach diesen Worten fing Zagar mit Luddhew wieder wild zu feilschen an. Nach einigen Minuten waren die beiden Männer sich einig.
In der Zwischenzeit hatte Conan sich auf einer Marmorbank ausgestreckt und überließ sich genüßlich den kundigen Fingern einer geschulten Masseuse. Gleich darauf war er
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