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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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nannte. Doch das war eine Geschichte, die man lieber für später aufbewahrte.
    Rainha hatte sich wieder in der Gewalt. Sie strich Conan eine rabenschwarze Locke aus dem Gesicht.
    »Ihr Götter, es ist nicht übel, dich wiederzusehen. Wahrlich, ich – wir alle – stehen tief in deiner Schuld. Ich schwöre dir, dass ich irgendeine Möglichkeit finde, meine ...«
    »Schuld zu bezahlen?«, beendete Conan lächelnd den Satz. Dann dachte er wieder an ihre Stellung und senkte die Stimme. »Am besten zahlst du, indem du deine Männer sammelst und weiterziehst.« Mit wenigen Worten berichtete er von seinem Kampf im Wald, wobei er ganz wegließ, dass er anfangs erwogen hatte, sich auf die Seite der Räuber zu schlagen.
    »Wie Recht du hast, Conan. Wenn diese Schurken Freunde haben, kann der, den du in die Flucht geschlagen hast, sie warnen. Und wir sind kaum imstande, sie zu schlagen, sollten sie uns angreifen.«
    Rainha schien eine Handbreit größer zu werden, und Conan hätte geschworen, dass ihre Augen glühten. Sie richtete den Blick auf ihre Männer und gab mehrere Befehle. Alle gehorchten so bereitwillig, als weile eine Kriegsgöttin unter ihnen.
    Conan beschloss, sich wegen Rainhas Ansehen bei ihrer Truppe keine Sorgen mehr zu machen, eher darüber, ob er willkommen war. Ihre Gunst besaß er, doch kannten viele Menschen in den südlichen Ländern den Cimmerier nicht. Manche davon – wie Schwachköpfe überall – fürchteten sich vor dem Unbekannten.
    Sobald der Cimmerier sah, dass Rainha alles fest in der Hand hatte, schlenderte er bergauf. Er kehrte mit der Leiche des Anführers und den Waffen der von ihm erschlagenen Räuber zurück.
    »Es ist besser, nichts umherliegen zu lassen, was irgendein Schwachkopf aufheben kann«, sagte er und deutete auf die Waffen. Rainha nickte und blickte mit stummer Frage auf den Leichnam.
    »Er hatte bei diesen Kötern einen gewissen Rang«, sagte Conan. »Ein Stück weiter erhebt sich ein öffentlicher Galgen, am Fuß eines Berges, auf dem die Ruinen eines Schlosses stehen. Häng den Burschen da auf. Vielleicht ist das eine Botschaft an irgendwelche Freunde von ihm, die daran denken, sich erneut mit uns zu messen.«
    Rainha nickte. »Für jemanden, der so wenige Jahre zählt, hast du schon immer einen scharfen Verstand bewiesen.«
    Conan lachte. »Das sagst du, als wäre ich noch ein grüner Junge.«
    »Nein!« Ihre Stimme und ihre Augen sprachen von Erinnerungen, bei denen Conans Blut brodelte. »Gewiss kein Junge!«
    Dann war sie wieder die Befehlshaberin. Sie rief ihren Männern zu, für den Leichnam des Räubers ein Packtier oder eine Bahre zu holen.
    Conan stand lächelnd einige Schritte abseits. Das Versprechen war gemacht und erwidert worden. Jetzt brauchten sie nur Dunkelheit.
     

K APITEL 3
     
     
    Einige der Männer Rainhas wollten die geflohenen Räuber verfolgen.
    »Wir müssen sie daran hindern, ihre Freunde zu warnen, falls sie welche haben«, sagte ein Mann.
    »Und alles holen, was diese anderen Karawanen gestohlen haben, wette ich, richtig?« Rainha lächelte, aber ihre Stimme klang hart wie der Fels, auf dem sie saß.
    »Nun – das möchte ich nicht abstreiten, Herrin.«
    »Gut. Du bist aufrichtig, wenn schon nicht klug. Wir haben vier Tote und sechs so schwer Verletzte, dass sie heute nicht mehr kämpfen können. Dieser Wald ist kein Ort, wo wir unsere Stärke gegen Feinde aufteilen können, die sich hier wahrscheinlich besser auskennen.«
    Der Mann nahm die Rüge achselzuckend mit einem Lächeln hin und machte sich daran, das Geschirr eines Packmaultiers auszubessern.
    Nach kürzerer Zeit, als Conan für ein Mahl in einer guten Weinschenke brauchte, marschierte die Karawane weiter. Er ritt voran, da sie den Weg zurückverfolgten, den er vom zerstörten Schloss und dem Galgen genommen hatte. Rainha ritt weit außer Hörweite, wodurch Conan keine Gelegenheit zu einem vertraulichen Wort hatte.
    Er hatte jedoch auch kein vertrauliches Gespräch begonnen, wären sie Seite an Seite geritten, da sie jedes Auge und jedes Ohr brauchten, bis sie den Wald hinter sich hatten. Deshalb war es auch sinnvoller, den Mund zu halten.
    Der Tag neigte sich bereits, der Himmel war bewölkt, deshalb dämmerte es schon, als sie den Galgen erreichten. Dort zügelte Rainha ihr Ross neben dem Cimmerier und blickte auf das zerstörte Dorf.
    »Mir missfällt, wie es hier aussieht, Conan. Weißt du etwas darüber? Gut oder böse?«
    »Hast du keinen aus dieser Gegend unter deinen

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