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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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aquilonischen Grenze jagte – falls ihm noch niemand einen Meuchelmörder hinterhergeschickt hatte. Vielleicht hatte Rainha etwas über ihn gehört.
    Durchaus möglich, doch sie musste diesen Kampf überleben, um ihm berichten zu können. Conan spannte die Bogensehne bis zum Ohr und schoss. Der Pfeil sauste durch eine Baumlücke und verschwand im Wald jenseits des Pfads.
    Es bedurfte zweier weiterer Pfeile, ehe dort drüben ein Mann aufschrie. Doch dann war es ein Fluch gegen einen Freund, der schlecht gezielt hatte. Erst nach dem sechsten Pfeil verriet der Schrei Conan, dass er Blut vergossen hatte.
    Zwei weitere Pfeile flogen, und er zielte gerade mit dem nächsten, als die Räuber etwas taten, womit er nie gerechnet hatten: Sie griffen an!
    Nicht vier Männer, nein, mindestens doppelt so viele, stürmten aus dem Wald. Conan schickte den Pfeil einem Mann in die Brust, worauf dieser stürzte und sich auf dem Boden krümmte. Die anderen liefen weiter. Offenbar hatten sie genug Verstand, um zu wissen, wie sie die Falle neu aufstellen mussten: indem sie den Feind vertrieben, der aus der Erde hervorgesprungen war. Dann hätten sie wieder beide Seiten des Pfads beherrscht.
    Die Räuber hatten mehr als nur Mut. Sie hatten Glück – zumindest zu Anfang. Conan blieb nicht die Zeit, einen Standort auszuwählen, als bereits die Vorhut der Karawane durch den Felsspalt drängte.
    Im Nu waren Räuber, Packtiere und Karawanenwächter – beritten und zu Fuß – in einem Getümmel verstrickt, das einem Schlangennest im Dschungel Vendhyens glich. Conan wagte keinen Pfeilschuss. Er hatte den Plan der Räuber beeinflusst, doch nicht wie von ihm geplant. Wenn dieses Knäuel aus Männern und verängstigten Tieren sich nicht bald auflöste, wäre der Spalt so dicht verschlossen, wie es sich die Räuber nur wünschen konnten.
    Doch war ein Weg zum Sieg versperrt, zögerte der Cimmerier nie, einen anderen einzuschlagen. Er sprang in gewaltigen Sätzen über Büsche hinweg und an Bäumen vorbei nach unten. Schwert und Dolch glänzten in seinen Händen. Da er eine Überraschung plante, stieß er keinen Kriegsschrei aus. Aber sein Vorwärtsstürmen war so laut, dass er die anderen warnte.
    Zum Glück warnte er gleichermaßen Freunde und Feinde. Die Räuber auf dem Pfad blickten ihm entgegen. Das sahen die Wächter. Als Conan auf den Pfad stürmte, hielten ihn die Karawanenwächter bereits für einen Freund.
    Das rettete ihm zweifellos im nächsten Augenblick das Leben. Er stieß mit dem Dolch nach einem Gegner, doch der Mann stürzte sich auf Conans Beine. Der Dolch sauste über seinen Kopf und Conans Schwert war mit einem anderen Gegner beschäftigt. Der Cimmerier verlor das Gleichgewicht und drehte sich.
    Da sprang ein Wächter über ein Maultier und landete auf dem Rücken des Räubers, der die Beine des Cimmeriers umklammerte. Der Wächter zückte keine Waffe, er brauchte auch keine, und durch den Kampflärm hindurch hörte Conan, wie das Rückgrat des Mannes brach, und er fühlte, wie die Arme den Griff lösten.
    Conan trat von dem sterbenden Räuber zurück und hielt einen anderen Gegner mit geschickten Schwerthieben auf Armeslänge von sich. Dann warnten ihn seine Instinkte vor erneuter Gefahr. Den ersten Mann wehrte er mit einer Finte ab, fuhr herum und trennte von einer nackten haarigen Schulter einen Arm ab, der einen Krummsäbel hielt. Der Mann schrie auf und versuchte vergeblich den Blutstrom zu stillen. Dann hörte er auf zu schreien, denn seine Kräfte schwanden.
    Inzwischen konnte Conan sich wieder dem ersten Gegner widmen, doch der Mann war tot. Er war rücklings in Reichweite eines Wächters geraten, der Waffen besaß und diese auch zu gebrauchen verstand.
    Die Blutströme hatten den felsigen Boden des Pfads rot gefärbt und gefährlich glitschig gemacht. Conan sprang auf einen Felsblock, dann hinab auf trockenen Boden. Dort stand er nicht nur fester, sondern war auch dem Rand des Schlachtgetümmels näher.
    Ein Räuber glaubte, kein Feind sei in der Nähe, und beugte sich über ein sterbendes Pferd, um die Satteltaschen loszuschneiden. Er starb noch vor dem Pferd, als Conan seinen fettigen Zopf packte und mit dem Dolch zustieß. Der Räuber stürzte auf die halb offenen Satteltaschen, aus denen Phiolen und Töpfchen rollten, auf deren Siegel Geheimzeichen standen, die der Cimmerier nicht kannte.
    Der Wächter, der neben Conan gekämpft hatte, stellte sich zu ihm. Jetzt hatten beide Männer beim Kampf gegen die Räuber

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