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Conan und der Spinnengott

Conan und der Spinnengott

Titel: Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Schub ihn zu Fall gebracht hatte.
    Mirzes plagte sich auf die Beine und rief: »Wer ... Was – Nial! Was in den sieben Höllen ...« Doch dann glitt er auf dem öligen Boden aus und stürzte erneut.
    Conan wollte sich ihm nähern und rutschte ebenfalls aus. Er taumelte, konnte sich jedoch auf den Füßen halten.
    »Hilfe!« krächzte Mirzes. »Wachen!«
    Unter ständigem Ausgleiten erreichte Conan den Priester, gerade als er wieder auf die Füße kam. Mirzes öffnete den Mund zu einem weiteren Schrei, da versetzte Conan ihm einen Kinnhaken, der ihn bewußtlos rückwärts auf den Marmorboden warf.
    Während er sich über ihn beugte, kam es Conan in den Sinn, ihm mit dem Hammer den Kopf einzuschlagen, doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. Es ging gegen seine Ehre, einen Schlafenden oder auf andere Weise Hilflosen zu töten. Dann überlegte er, ob er Mirzes' Turban in Streifen zerschneiden und den Priester damit fesseln und knebeln sollte.
    Doch dringlicher war, seine Fackel und Rudabehs Leiche zu holen und die Falltür wieder zu verriegeln, ehe die Kinder Zaths in das Allerheiligste quollen. Sein Blick fiel auf die Nische. Er sah, daß der Hahn noch offen war und Öl nachfloß und der ganze Strom sich in den Tunnel ergoß. Jetzt mußte er also zuerst den Hahn zudrehen. Sobald der Ölzufluß gestoppt, die Falltür geschlossen und verriegelt war, konnte er sich Mirzes' annehmen.
    Danach, dachte Conan, würde er versuchen, die Augen aus der Statue zu stemmen. Um aus dem Tempel zu gelangen, hatte er vor, an die Eingangstür zu trommeln und um Hilfe zu brüllen. Sobald die Brythunier die Tür aufgeschlossen hatten und sie öffneten, würde er »Raub« und »Mord« brüllen, und »helft dem Vikar!« Und wenn die Wachen hereinstürmten, würde er die Aufregung nutzen, sich an ihnen vorbei hinauszustehlen.
    Conan hatte erst zwei Schritte auf die Falltür zu gemacht, als mit einem Donnerknall Flammen und Rauch aus der Öffnung im Fußboden schossen. Die brennende Fackel an der Tunnelwand mußte mit dem Öl in Berührung gekommen sein und es entzündet haben. Conan machte eine verzweifelten Versuch, den Hahn zu erreichen, doch das Feuer trieb ihn mit versengtem Haar und verkohlten Augenbrauen zurück. Auch seine ölgetränkte Kleidung hatte begonnen, in Flammen aufzugehen, die er jedoch bändigen konnte, ehe sie sich ausbreiteten.
    Als ihm klar wurde, daß er nichts mehr für Rudabehs Leiche tun konnte, sprang er zur Statue und tastete nach seinem Werkzeug. Er wollte wenigstens noch ein Auge herausbrechen, ehe das Feuer ihn vertrieb. Der Rauch wurde immer dicker. Er reizte Conan zum Husten und raubte ihm die klare Sicht.
    Aber hartnäckig versuchte er den Meißel anzusetzen. Erfreut stellte er fest, daß er auch wirklich in den Bleiring gedrungen war. Doch jetzt wurde der Rauch so beißend und sein Husten so stark, daß er nur noch würgte und nicht mehr weitermachen konnte.
    Dann wurde es immer heller im Allerheiligsten, und Conan sah, daß ein Wandbehang in Flammen aufgegangen war. Außerhalb der Tempelhalle schrie jemand: »Feuer! Feuer!«
    Der Rauch hob sich flüchtig, da sah Conan, der zu dem feurigen Rechteck der Bodenöffnung schaute, etwas, das ihn erschaudern ließ. Eine monströse grau-braune Spinne reckte sich durch die Öffnung. Ihr gewaltiger Leib schabte gegen die Seiten, als sie ihren haarigen Körper hindurchzwängte. Sie sah aus wie ein Dämon, der der flammenden Hölle entsteigt. Zath war also seinem Tunnelgefängnis entkommen.
    Er drehte sich auf seinen gelenkigen Beinen und entdeckte Conan, und schon setzte er sich auf ihn zu in Bewegung. Der Cimmerier warf sein Werkzeug von sich und rannte zur Eingangstür. Er versuchte sie aufzustoßen, doch sie war immer noch verschlossen. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm die Spinne dicht hinter sich.
    Da klickte ein Schlüssel im Schloß und die Tür schwang auf. Conan sah sich zwei verblüfften Brythuniern gegenüber, von denen einer einen großen Schlüssel in der Hand hielt. Andere drängten sich hinter die Söldner. Rauch war durch die Spalten rings um die Türflügel gequollen, und der Alarmschrei, den Conan gehört hatte, hatte die Menschen im Tempel geweckt.
    Hustend taumelte Conan aus der Tempelhalle in eine chaotische Szene. Zathpriester, die Besucher von Arenjun, Akoluthen, Tempeltänzerinnen und Sklaven rannten kopflos in alle Richtungen. Priester brüllten Befehle.
    Zath kauerte an der Türöffnung. Trotz des Rauches war er deutlich zu sehen. Bei

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