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Conan von den Inseln

Conan von den Inseln

Titel: Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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als dunklerer Fleck in der Düsternis der Wasserwelt weit hinter ihm zurück. Er erfuhr nie, ob es dem Kraken gelungen war, den Hai zu erwürgen, oder ob die Tintenwolke bedeutet hatte, daß der Hai der Stärkere gewesen war und das Tentakelungeheuer mit ihr nur seine Flucht ermöglichen wollte.
    Der Ausgang des Kampfes interessierte Conan auch nicht besonders. Er war froh, daß er in sicherer Entfernung endlich wieder Fuß auf den Grund setzen konnte. Weiter hangaufwärts war der Meeresboden bereits weit heller, denn er näherte sich der Wasseroberfläche. Conan stapfte stetig aufwärts, ungeachtet des Drucks gegen seine Brust und der Schmerzen in seinen Beinen, die von der Anstrengung herrührten, sie gegen den Wasserwiderstand vorwärtszuziehen. Er schätzte, daß er noch fast eine Meile vor sich hatte, wenn nicht mehr, und er wollte endlich wieder hinaus in die gute, frische Luft.
    So schleppte er sich langsam durch das dämmrige Wasser, als gespenstisch wirkende Gestalt, mit seinem glitzernden Kristallhelm, wie ein unheimlicher Gott der Tiefe.
     

12. Stadt der Vergessenen
    12
     
    STADT DER VERGESSENEN
     
     
    Aus den tiefen, geheimnisvollen Weiten
    mit ihren blutigroten Sonnenuntergängen
    längst vergessene Königreiche drängen
    empor wie Schatten vom Beginn der Zeiten.
    Aus Die Gesichter des Epemitreus
     
    Conan hob sich aus den Wellen auf die unterste Steinstufe der Treppe zum Seetor, das bereits für die Nacht geschlossen war. Die Sonne war, aus seinem Blickwinkel betrachtet, hinter den Zinnen der hohen Stadtmauer untergegangen.
    Müde nahm er den Kristallhelm und die Atemröhren ab und legte alles mit dem jetzt leeren Luftbehälter neben sich. Dann zog er sich mühsam die Stiefel von den Füßen und leerte das eingedrungene Wasser aus. Eine Weile blieb er zusammengekauert, heftig atmend, auf der Stufe sitzen und schaute sich wachsam um. Der Dreimeilenmarsch über den Boden der seichten See, wo die Haie zu Hause waren, und dann die weitere Meile entlang der Küste zur Stadt hatten arg an der Kraft des alten Recken gezehrt.
    Nachdem er am späten Nachmittag in Stadtnähe gekommen war, war er wieder unter Wasser getaucht, wo er abgewartet hatte, bis all die Boote und kleineren Schiffe für die Nacht vertäut, die Seeleute in der Stadt verschwunden waren und man das Tor geschlossen hatte, ehe er sich näher herangewagt hatte.
    An dem langen Steinkai, der von Norden nach Süden verlief, hatten mehrere größere Schiffe angelegt, weitere lagen in Hafen vor Anker, doch niemand war an Deck zu sehen. Die Besatzungen waren vermutlich zum Abendessen unter Deck oder an Land gegangen. Diese Antilier, dachte Conan, sind entweder völlig sorglos oder vertrauen auf ihre Stärke, daß sie nicht ständig Wachen auf ihren Schiffen und der Stadtmauer postieren. Mitten unter den antilischen Schiffen lag der Rote Löwe halb versunken im seichten Wasser.
    Conan war nicht nur müde nach dem langen, anstrengenden Tag, sondern auch hungrig wie ein Wolf. Er schaute zum allmählich dunkler werdenden Himmel hoch und überdachte seinen nächsten Schritt. Vor allem mußte er von hier verschwunden sein, ehe ein Wächter auf ihn aufmerksam wurde.
    Aber wo anders sollte er hin als in die Stadt? Das würde ihn allerdings in eine gefährliche Lage bringen. Nicht nur, daß er dort allein und ohne Freunde wäre, er würde zweifellos schnell auffallen, denn seine Statur, seine Hautfarbe und der Gesichtsschnitt unterschieden ihn allzusehr von den kleinen braunen Antiliern.
    Dazu kam noch das Sprachproblem. In seiner eigenen Welt Wußte er sich ohne Schwierigkeiten in einem Dutzend und mehr Zungen zu verständigen, auch wenn er in all der Zeit nie seinen barbarischen cimmerischen Akzent abgelegt hatte. Die Antilier würden sich jedoch einer von den Atlantern abstammenden Sprache bedienen, die sich zweifellos völlig anders entwickelt hatte, als alle Sprachen, die Conan kannte.
    Trotzdem, er konnte nicht endlos hier am Ufer sitzen bleiben. Vielleicht war gerade jetzt, da die Antilier vermutlich beim Nachtmahl saßen, die günstigste Zeit für ihn.
    Er stand auf und strich mit den Fingerspitzen über den Stein der etwa vierzig Fuß hohen Stadtmauer. Sie war aus gewaltigen Quadern zusammengesetzt, die die salzige Gischt von Jahrhunderten geglättet hatte. Der Mörtel zwischen den Steinen war herausgebröckelt, und so ließ sich in den Fugen leicht Halt für Hände und Füße finden.
    Als Junge wäre Conan eine solche Mauer unbekümmert

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