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Conan von den Inseln

Conan von den Inseln

Titel: Conan von den Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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verlor er den Halt. Im Fallen stieß er sich von der Mauer ab, und landete geduckt auf der Grasfläche fünfzehn Fuß tiefer, ein wenig hart zwar, aber unverletzt.
    Ein schneller Blick versicherte ihm, daß er nicht gesehen worden war. Hastig zog er Kettenhemd und Stiefel wieder an und schnallte sich den Waffengürtel um. Seine einzigen Waffen waren das Breitschwert und ein breitklingiger Dolch, dessen Scheide in einem Gürtelschlitz steckte. Das war nicht viel, wenn man mit einer ganzen Stadt voll unerbittlicher Feinde rechnen mußte. Aber mit ein bißchen Glück, Wagemut und der Vorsicht, die er sich in einem halben Jahrhundert verwegener Abenteuer angewöhnt hatte, mochte er immerhin eine Chance haben. Und um mehr hatte er die Götter nie gebeten.
    Wie ein bronzener Schatten glitt er zwischen den Katen hindurch und über die erste Straße in einen dämmrigen Bogengang. Niemand sah ihn, als er von Säule zu Säule huschte. Tagsüber herrschte hier sicher rege Betriebsamkeit, doch jetzt waren die Straßen, so weit er sah, verlassen.
    Auf seinem Weg durch die stille Stadt mit ihrem grellfarbigen Stuck auf massivem Stein vermied Conan die breiten Straßen und Rampen, die von einer Terrasse zur nächsten führten, und wählte statt dessen dunkle, verwinkelte Gassen. Er fragte sich, wo Sigurd und die Piraten waren – falls sie noch lebten. Vermutlich hatte man sie in der Nähe des Sklavenmarkts eingesperrt, sofern es hier so etwas gab. In einer Stadt voller Feinde, in der keiner in einer Sprache redete, die er verstand, hatte er keine große Chance, sie zu finden und zu befreien, aber er beabsichtigte jedenfalls, es zu versuchen. Selbst in seiner ungestümen Jugend, in der er keine Gesetze anerkannt hatte, hatte er nie einen Kameraden im Stich gelassen.
    Außerdem standen die Aussichten weit besser, wenn er sechzig erfahrene Kämpfer an seiner Seite hatte, als wenn er sich allein einer ganzen Stadt mit zwanzig- oder dreißigtausend Einwohnern stellen mußte.
    Sein vorrangiges Problem war jedoch, erst einmal einen Unterschlupf zu finden. Wo, in einer Stadt voll Feinde, deren Sprache er nicht verstand, konnte er einen Verbündeten auftreiben?
    Aber plötzlich hatte es ganz den Anschein, als würden seine barbarischen Götter ein wenig nachhelfen. Er schlich durch eine enge Straße mit armseligen Einraumhäusern, da hörte er ein scharfes Zischen. Noch während er sich, mit der Hand um den Schwertgriff, danach umdrehte, kam ein ähnliches Zischen auch aus anderen Richtungen. An den Türen zeigten sich Frauen, in der Dämmernis nur schwach zu erkennen, die ihn zu sich winkten.
    Sofort wurde ihm klar, daß dies die Straße der Dirnen war. Aufs Geratewohl wählte er eine Tür und schritt darauf zu. Sich die am besten aussehende Frau auszusuchen, reichte ihm die Zeit nicht.
    Die Dirne zog Conan in ihr Gemach. Es war von einem Bündel in Öl getauchter brennender Binsen in einer Wandhalterung nur schwach erhellt. Die Frau redete auf ihn ein, doch das einzige, was er verstand, war die ausgestreckte Hand, mit der Handfläche nach oben.
    Conan zog einen kleinen Beutel aus dem Gürtel und nahm eine Silbermünze heraus, die er auf die offene Hand legte. Die Frau hielt das Silberstück unter das Binsenlicht. Sie stieß einen Freudenlaut aus und warf die Arme um Conans Hals. Sie sah nicht übel aus in ihrem einfachen Baumwollkittel, der ihre üppigen Formen ahnen ließ.
    »Beruhige dich nur wieder, Mädchen«, brummte Conan. »Der Silberling dürfte doch ein paar Tage Unterkunft und Verpflegung wert sein, oder nicht?«
    Die Frau spielte mit seinem Haar und Bart und sagte etwas. Diesmal klang ihre Stimme ein wenig enttäuscht. Conan erriet, was sie meinte.
    »Du hältst mich also für zu alt für solche Spielchen, hm?« sagte er grinsend. »Aber das hat noch Zeit. Sieh lieber zu, daß du mir was zu essen besorgst, ehe ich verhungere.« Durch Zeichensprache gelang es ihm schließlich, ihr klarzumachen, was er wollte.
     
    Eine Weile später setzte er sich zu der Mahlzeit nieder, die die Frau, deren Name Catlaxoc war, zubereitet hatte. Sie war fortgegangen und mit einem Korb voll Nahrungsmittel zurückgekommen, die sie auf ihrem kleinen Herd gekocht hatte. Sie hatte nicht gespart, und so brauchte Conan sich nicht zurückzuhalten, als er sich ausgehungert das ungewöhnlich gewürzte Bratgeflügel schmecken ließ. Die Frau wartete respektvoll ab, bis er fertig war, ehe sie selbst etwas zu sich nehmen würde.
    »Was ist denn das?« fragte

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