Conni 13 - Conni und die verflixte 13
unheimlich!
»Ich hab ein neues Projekt«, erzählt Papa beim Abendbrot. »Eine Brücke!«
»Eine Brücke?« Conni verschluckt sich an ihrem Käsebrot.
»Ja, die alte Holzbrücke über den Kanal ist völlig marode und soll ersetzt werden. Jetzt bauen wir eine wunderschöne neue Fußgängerbrücke!«, erklärt Papa stolz.
Conni hustet und hustet und kann gar nicht mehr aufhören.
»Conni, was ist denn?«, ruft Mama besorgt.
»Schnell, trink einen Schluck!«
Conni trinkt in großen Zügen und schnappt nach Luft.
»Alles wieder in Ordnung?«, fragt Mama. Conni nickt, obwohl eigentlich gar nichts in Ordnung ist. Ihre Beine sind weich wie Wackelpudding. Schließlich entdeckt man nicht alle Tage, dass man hellsehen kann!
Im Bett liegt Conni noch lange wach. Sie hatte immer gedacht, sie ist wie jedes andere Mädchen auch. Und plötzlich soll sie so anders sein: magisch?
Und diese Pechsträhne? Ist das der Preis für ihre neuen und ungewöhnlichen Fähigkeiten? Einerseits kommt sich Conni auf einmal ganz bedeutend und wichtig vor. Andererseits möchte sie aber am allerliebsten nur eins: wieder ganz normal sein!
Conni sieht Schwarz
Conni hätte Mama gar nicht überreden müssen, ihr für die Theaterprobe die kugelige Vase zu leihen. Denn Herr Bertolt hat etwas viel Besseres mit: eine kugelrunde Lampe aus milchigem Glas. Einfach genial als magische Kristallkugel! »Was meinst du, wie das wirkt, wenn du in die Kugel schaust und plötzlich beginnt sie zu leuchten!«, schwärmt er.
Sie probieren es gleich aus. Conni setzt sich an den kleinen runden Tisch und starrt gebannt in die weiße Glaskugel. Sie merkt, wie im Zuschauerraum die Spannung wächst. Heimlich schaltet sie mit den Füßen unter dem Tisch die Lampe an. Wow! Wahnsinn! Alle klatschen begeistert Beifall. »Das sieht richtig unheimlich aus«, meint Anna. »Einfach magisch«, lacht Billi.
Nur Stella muss mal wieder sticheln: »Wie nett, dass dir auch mal ein Licht aufgeht, Conni!« Heute ist ausgerechnet ihr Geburtstag. Und Stella hat für alle Schokoküsse mitgebracht. Für fast alle. Einer fehlt nämlich. Und Stella sorgt beim Verteilen dafür, dass es Conni ist, die leer ausgeht.
»Och wie schade«, meint sie hämisch und beißt genüsslich in ihren Schokokuss. »Da muss ich mich wohl verzählt haben!« Conni verzieht keine Miene. Stellas Schokoküsse können ihr gestohlen bleiben!
Als ob das nicht genug wäre, hackt Stella die ganze Probe weiter auf ihr herum.
»Diese dumme Zicke«, faucht Billi in der Pause. »Hoffentlich fällt die mal so richtig auf die Nase!«
»Schau doch mal in die Kristallkugel und konzentriere dich ganz doli auf Stella! Mal sehen, was du siehst!«, meint Anna.
Conni schaut sich um. Sie sind allein in der Aula. Alle anderen sind mit Stella in die Pausenhalle gezogen. Und Herr Bertolt wollte sich schnell einen Kaffee holen.
»Los, versuch's wenigstens!«, ermutigt Anna sie. »Na gut«, gibt Conni nach. Wieso auch nicht. Sie starrt in die Kugel.
»Stella ... Stella ...«, schwirrt es ihr durch den Kopf. Conni versucht sich ganz auf sie zu konzentrieren.
Anna und Billi stehen gebannt daneben, während sich Conni tiefer und tiefer über die Kugel beugt.
So dass sie sie schon fast mit der Nasenspitze berührt. Jetzt schließt Conni die Augen.
Es ist gespenstisch still auf der Bühne.
»Ich sehe ...«, murmelt Conni.
»Ja, was denn?«, platzt Anna raus.
Doch Conni antwortet nicht. Stattdessen presst sie die Augenlider nur noch fester aufeinander.
Anna und Billi wagen kaum zu atmen.
Endlich setzt sich Conni mit einem Ruck auf.
»Und?«, platzt Anna heraus.
»Nichts«, murmelt Conni. »Ich sehe rein gar nichts.«
Selbst Billi ist ein bisschen enttäuscht.
Doch Anna lässt nicht locker. »Wie sah das Nichts
denn aus?«, fragt sie, nachdem sie eine Weile
scharf nachgedacht hat.
Conni schaut sie verständnislos an.
»War es ein helles, durchsichtiges Nichts oder eher dunkel...«
»Schwarz«, sagt Conni. »Ich hab nur Schwarz gesehen!«
Anna lächelt triumphierend. »Das ist gut. Sogar sehr gut!«
Conni und Billi schauen sich an: Ist Anna jetzt völlig übergeschnappt?
»Warum soll das denn gut sein?«, fragt Conni. »Das ist doch klar!«, ruft Anna. »Das heißt, dass du für Stella schwarzsiehst!« Anna reibt sich zufrieden die Hände. »Und das ist doch toll!«
Es kommt noch schlimmer
Conni hat es natürlich gleich gewusst: Für Stella schwarzsehen - von wegen! Für Stella ist und bleibt das ganze Leben
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