Conni 13 - Conni und die verflixte 13
hinterher. Annas Kopf schaut noch einmal durch den Türspalt heraus. »Tschüss!«
»Sehen wir dich morgen in der Schule? Oder bleibst du sicherheitshalber im Bett?« Billi konnte es sich einfach nicht verkneifen.
Annas Augen werden zu schmalen Schlitzen. Und im nächsten Moment knallt sie die Tür zu. Wumms!
Freitag, der Dreizehnte
Es ist so weit. Conni steht auf der Bühne. In ihrem Bauch kribbelt es vor lauter Aufregung. Jetzt kommt es darauf an, ob sie ihre Traumrolle bekommt oder nicht.
Alle schauen gespannt zu ihr hoch. Auch Herr Bertolt, der gleich vorne in der ersten Reihe sitzt. Er ist Kunstlehrer und leitet schon seit Jahren begeistert die Theater-AG. »Na, dann mal los«, sagt er freundlich. Conni nickt, atmet tief ein und ... Mist! Wie fing das noch mal an? Connis Kopf ist auf einmal wie leergefegt.
»Na, worauf wartest du?«
»Mir ... ahm, fällt der Text nicht ein«, stammelt Conni.
Billi, die gleich neben Herrn Bertolt sitzt, raschelt mit ihren Zetteln und flüstert Conni den Text zu. Allerdings so leise, dass Conni kein einziges Wort versteht.
Ihr wird ganz heiß. Ihr Kopf muss rot wie eine Tomate sein. »Wie bitte?«, murmelt sie verlegen. »Also, die Fete kann mir gestohlen bleiben«, ruft Herr Bertolt zu ihr hoch. Ach ja richtig! Conni wischt ihre schwitzigen Hände an der Hose ab.
»Also, die Fete kann mir gestohlen bleiben«, sagt sie trotzig und verschränkt die Arme. »Da gehe ich garantiert nicht hin.«
Und wie weiter? Conni könnte heulen. »Ich hab schon wieder den Text vergessen«, murmelt sie. »Okay, ich gehe mal davon aus, dass du geübt hast. Jeder kann einmal einen Hänger haben«, sagt Herr Bertolt und seufzt. »Gebt Conni mal den Text!«
Billi reicht Conni schnell ihr Manuskript. Conni stutzt. Was sind denn das für Buchstaben? Fassungslos starrt sie die merkwürdigen Zeichen an. Ist das Chinesisch, oder was? Das kann doch kein Mensch lesen!
»Was ist denn nun wieder? Also langsam ist meine Geduld zu Ende!« Herr Bertolt rauft sich die Haare. In dem Moment knallt es, ein Fensterglas springt klirrend entzwei und eine leuchtend helle Kugel schwirrt durch die Aula. »Ein Kugelblitz!«, kreischt jemand.
Der Blitz rast auf Conni zu. Doch sie steht da wie festgewachsen. In letzter Sekunde hält sie das Manuskript schützend vor sich. Es zischt und qualmt, als die Kugel aufs Papier trifft. Im nächsten Moment ist der Blitz verschwunden und Conni hält nur noch ein paar verkohlte Schnipsel in der Hand. Urplötzlich steht Anna neben ihr. »Freitag, der Dreizehnte! Hab ich's nicht gesagt?«, flüstert sie ihr hämisch zu und fängt lauthals zu lachen an.
Schweißgebadet wacht Conni auf. Was für ein Albtraum!
Benommen wankt sie aus dem Bett. Dabei fällt ihr gar nicht auf, dass sie mit dem linken Bein zuerst aufsteht.
»Freitag, der Dreizehnte«, brummt Conni. »So ein Quatsch! Daran ist nur Anna schuld. Freitag, der Dreizehnte! Die spinnt doch!«
Auf dem Schulweg kann Conni schon wieder darüber lachen. Verrückt, was für einen Blödsinn man sich zusammenträumt! Ob Anna noch sauer ist wegen gestern?
Doch als sich Conni wenig später im Klassenzimmer zwischen Billi und Anna setzt, lässt sich Anna zumindest nichts anmerken.
»Na, bei dir auch alles okay?«, fragt sie neugierig.
»Oder ist schon was passiert?«
»Was soll denn schon passiert sein?«, lacht Conni.
»Ist dir vielleicht ein Meteorit auf den großen Zeh gefallen?«, fragt Billi. »Oder hat dich der Blitz getroffen?«
Ein Blitz? Conni muss noch einmal an ihren Albtraum denken. Doch dann lacht sie. »Ach was. Und bei dir, Anna?«
Annas Lippen werden schmal. »Noch ist alles in Ordnung.«
Conni klopft ihr auf die Schulter. »Dabei wird's auch bleiben! Garantiert!«
Und wirklich. Conni behält Recht. Nichts passiert -nicht das Geringste.
Eigentlich schade, denkt Conni heimlich. Mit etwas Pech und Hokuspokus wäre der Vormittag sicher viel spannender geworden. Aber so war es wieder nur ein ganz normaler Schultag. »War doch alles so wie immer«, meint Conni auf dem Heimweg.
»Nicht besser und nicht schlimmer«, reimt Billi. »Der Tag ist noch nicht vorbei«, mahnt Anna und macht ein so sauertöpfisches Gesicht, dass Conni und Billi losprusten.
Anna verzieht keine Miene. »Wer zuletzt lacht, lacht am besten!«
»Wir sehen uns dann beim Vorsprechen«, verabschiedet sich Conni. »Und dann beweise ich dir, dass Freitag, der Dreizehnte ein reinster Glückstag sein kann!« Sie stupst Anna freundlich an.
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