Conni 14 - Conni und der Dinoknochen
»Deinen Stift?«
»Nee!«, knurrt Conni.
Anna schaut sie fragend an. Conni schüttelt kaum merklich den Kopf. In ihrer Jackentasche hält sie immer noch den Knochen umklammert. »Wie ist es denn jetzt?«, fragt Billi. »Vertragen wir uns wieder?«
Conni nickt. »Tut mir leid!«, sagt sie. »Ich hab mich echt wie ein Idiot benommen ...«
»Nein, mir tut's leid«, unterbricht Billi sie. »Wir hätten uns schon längst vertragen, wenn ich nicht so blöd gewesen wäre!«
»Du warst ganz zu Recht sauer«, gibt Conni zu. »Habt ihr's jetzt bald?«, mischt sich Anna ein. »Ja«, lacht Billi. »Also, vergeben und vergessen?«
»Klar doch, vergeben und vergessen!«, wiederholt Conni. Wenigstens geht nicht alles schief heute. »Kommt ihr nachher noch bei mir vorbei?«, fragt Billi. »Zur Feier des Tages lade ich euch zum Eis ein.«
Conni nickt. »Abgemacht!«
»Au ja!« Anna ist begeistert. Und das hat nichts damit zu tun, dass sie unheimlich gerne Eis isst. Rein überhaupt nichts!
Unbequeme Wahrheit
»Lecker, oder?«, fragt Billi.
»Mhm«, nickt Anna, den Mund voller Erdbeereis.
»Himmlisch!« Conni schleckt ihr Sahne-Karamell-Eis vom Löffel. Zu dritt teilen sie sich den Freundschaftsbecher im Restaurant und bevor die neun Eiskugeln mit Früchten, Nüssen und Sahne nicht alle sind, werden nicht mehr viel Worte gewechselt.
Dann aber holt Conni tief Luft. Höchste Zeit Billi einzuweihen.
»Du, Billi, ich muss dir noch was sagen«, fängt sie an. »Etwas, was nur Anna weiß. Ich hab ganz großen Mist gebaut!«
»Was? Schon wieder?« Billi kichert
Doch Conni ist nicht zum Lachen zu Mute. Sog gut sie kann, erzählt sie Billi alles über den geklauten Knochen und wie sie ihn heimlich zurücklegen wollte.
»Warum denn heimlich?«, fragt Billi. »Wie denn sonst?«
»Warum hast du ihn Frau Dr. Stern nicht einfach gegeben?«, fragt Billi.
»Spinnst du?«, faucht Conni.
»Nö!« Billi grinst kurz, ist aber augenblicklich wieder ernst. »Heimlich? Das finde ich irgendwie doof!«
»Und wieso?«, fragt Conni aufgebracht.
Billi muss erst einmal darüber nachdenken. »Weil du dich dann nicht entschuldigen kannst.«
Conni starrt Billi an. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, sich wieder zu vertragen? Sich entschuldigen! Sonst noch was? Doch irgendwie weiß Conni auch, dass Billi Recht hat. Und das macht alles nur noch schlimmer. »Du kannst es dir ja überlegen«, meint Billi. »Und wenn du Frau Dr. Stern den Knochen zurückgeben willst, komme ich auch mit.«
»Ich auch«, verspricht Anna sofort. »Echt?« Conni atmet tief ein. Auf einmal fühlt sie sich gar nicht mehr so klein und hilflos. »Wisst ihr was? Ich mach das wirklich«, sagt sie entschlossen. »Und zwar allein.«
»Wieso das denn?« Anna ist fast ein wenig beleidigt. »Ich hab das eingebrockt, also löffel ich die Suppe auch wieder aus«, meint Conni - und klingt dabei genau wie Oma.
Als Conni dann nach Hause radelt, fühlt sie sich allerdings nicht mehr ganz so mutig. Im Gegenteil. Richtig mulmig ist ihr. Den Knochen zurückbringen und sich entschuldigen - das wird peinlich! Schrecklich peinlich sogar! Conni tritt in die Pedale. Am liebsten hätte sie das alles schon hinter sich. Stattdessen muss sie überlegen, wie sie diese Übergabe am besten einfädelt. Wo kann sie Frau Dr. Stern am besten treffen? Vielleicht am Wochenende, wenn sie im Museum wieder eine ihrer Führungen macht? Obwohl in ihren Eiscreme-Bauch kein einziger Happen mehr passt, setzt sie sich zu Mama, Papa und Jakob an den Abendbrottisch. »Können wir am Wochenende nicht wieder eine Führung bei Frau Dr. Stern besuchen?«, fragt sie. Ganz beiläufig natürlich.
»Könnte es sein, dass du neuerdings Dinoforscherin werden willst?«, erkundigt sich Mama. Conni nickt. »Genau, Dinoforscherin oder Tierärztin. Und als Tierärztin muss man sich ja auch mit Knochen auskennen!«
»Natürlich können wir ins Museum gehen«, meint Papa.
»Au ja, Dinos gucken!«, ruft Jakob. Conni seufzt erleichtert. Auch wenn es nicht leicht wird, am Sonntag wird ihr Problem endlich gelöst sein.
Die Knochen-Katastrophe
Trotz des spannenden Dinosaurier-Projekts in der Schule: Die Tage bis Sonntag ziehen sich länger als die Käsefäden auf Connis Lieblingspizza. Conni weiß gar nicht, ob sie das gut oder schlecht finden soll. Einerseits kann sie es kaum erwarten, dass alles wieder ins Lot kommt. Andererseits ist es ja so: Damit alles wieder ins Lot kommt, muss sie Frau Dr. Stern erst die Wahrheit
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