Conni-Erzählbände, Band 18: Conni und die Detektive
„Worauf wartet ihr? Raus mit euch auf den Hof!“
Und jetzt? Sind sie erst einmal auf dem Hof, kommen sie vor Ende der Pause nicht mehr rein. Da steht immer eine Aufsicht vor der Tür.
„Los, aufs Klo!“, zischt Billi den anderen zu.
Eine super Idee. Dort warten sie, bis es auf dem Flur ganz ruhig geworden ist. Dann schlüpfen sie in ihr Geheimversteck: eine kleine Nische unter der Treppe, die halb von einem Schrank verdeckt ist.
„Hoffentlich erwischt uns keiner“, murmelt Anna.
„Psst“, zischt Paul.
Es ist eng und staubig in ihrem Versteck. Doch das macht keinem etwas aus. Gebannt starren sie auf den leeren Flur.
Schon kommen schwere Schritte näher. Es ist Herr Wenker. Die vier Detektive halten die Luft an. Eilig geht der Lehrer an ihnen vorbei.
Ansonsten tut sich nichts. Die ganze restliche Pause lang bleibt der Flur menschenleer. Kein Wunder eigentlich. Es sind ja alle auf dem Hof. Umso spannender wird es, als es wieder gongt. Nun gibt es ein Gerenne und Gewusel. Die Jacken werden an die Garderobenhaken gehängt. Jetzt heißt es genau aufpassen, ob nicht jemand in fremde Taschen greift. Doch keiner der vier sieht etwas Verdächtiges. Mist!
Und dann kommen sie auch noch zu spät zur Stunde. Sie mussten ja warten, bis der Flur wieder leer ist, bevor sie sich aus ihrem Versteck trauen konnten.
Nicht genug also, dass ihre ganze Aktion umsonst war, jetzt werden sie auch noch von Frau Reisig angeraunzt. Detektiv zu sein ist gar nicht so leicht!
Trotzdem versuchen sie es in der zweiten großen Pause gleich noch einmal. Diesmal stürmen die vier als Erste zur Tür hinaus und verschwinden blitzartig in ihrem Versteck.
Die ganze Pause lang knien sie auf dem harten Boden. Wieder umsonst. Vielleicht spürt der Dieb ja, dass sie ihm auf der Spur sind?
„Und was, wenn der gar nicht während der Pause zuschlägt?“, überlegt Billi auf dem Nachhauseweg.
„Wann denn sonst?“, fragt Anna.
„Während des Unterrichts“, vermutet Billi. „Vielleicht geht er kurz aufs Klo und räumt dabei die Taschen leer.“
„Während des Unterrichts?“, seufzt Conni. „Dann kriegen wir ihn ja nie.“
„Es sei denn, wir gehen auch öfter mal raus.“ Paul grinst. „Blasenschwäche nennt man das.“
Am nächsten Tag probieren die Detektive gleich die neue Klo-Methode aus. Doch auf Dauer nimmt ihnen Frau Reisig die Blasenschwäche leider nicht ab. „Wer muss, geht bitte in der Fünf-Minuten-Pause“, meint sie und vereitelt damit die schönste Detektivarbeit.
„Wie wär’s mit einem neuen Plan?“, fragt Conni die anderen.
„Um drei in der Zentrale!“, rufen Anna und Billi im Chor – und müssen lachen.
Der geheimnisvolle Schatten
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Und dann passiert es. Gerade als Conni von der Schule nach Hause kommt, klingelt das Telefon.
„Ich geh ran“, ruft sie und schnappt sich den Hörer. „Ja?“
„Ich habe Ihren Aushang gelesen. Ich bin doch richtig bei der Detektei?“
„Ja!“
„Sehr gut. Mein Name ist Robert Hermann. Ich wohne Ahornweg 12 und brauche dringend Ihre Hilfe. Könnten Sie heute noch vorbeikommen? So gegen halb vier?“
„Ja“, sagt Conni wieder.
Zu mehr lässt es Herr Hermann gar nicht kommen. „Gut, sehr gut. Bis dann also“, brummt er zufrieden und legt auf.
Conni kichert. Das darf doch nicht wahr sein: ausgerechnet der Herr Hermann aus ihrer Straße! Die anderen werden Augen machen.
„Der Mecker-Hermann?“, fragt Anna aufgeregt. „Was will der denn?“
„Ist doch egal! Hauptsache, noch ein Fall!“ Sorgfältig überprüft Paul seinen Detektivkoffer: Lupe, Taschenlampe, Notizblock, Pulver für Fingerabdrücke, Maßband – er hat alles dabei. Dann kann es ja losgehen!
Punkt halb vier drückt Conni auf die Klingel im Ahornweg 12. Sie hören eilige Schritte, dann öffnet Herr Hermann die Tür.
„Ihr?“, fragt er überrascht. „Also, ich hab jetzt wirklich keine Zeit. Ich erwarte wichtigen Besuch!“
„Etwa Detektive?“, fragt Conni.
„Ja“, stammelt er verdattert. „Aber woher …“
„Wir sind die Detektive“, platzt Paul heraus.
„Was?“ Mit offenem Mund starrt Herr Hermann sie an. „Wie kommt ihr dazu, solche Aushänge zu machen? Ihr seid doch nur Kinder!“
„Was heißt hier: nur?“, protestiert Anna. Nicki unterstützt sie mit lautem Gebell.
„Und außerdem haben wir damals herausbekommen, wer Ihren Fisch geklaut hat“, sagt Billi stolz.
Herr Hermann brummt nur ärgerlich.
„Sagen Sie uns doch wenigstens, worum es geht“,
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