Connie und das ganz spezielle Weihnachtsfest
Winterstiefel an. Aber auf dem Eis greift selbst das dicke Profil nicht.
Wupps - rutscht sie schon wieder aus.
»Das Auto müssen wir stehen lassen«, erklärt Papa. Auch das noch: Sie müssen zu Fuß nach Hause. Den ganzen Weg - bei der Kälte! Conni schluckt. Es ist eben ein richtiger Misttag!
Jakob findet das nicht. »Guckt mal!«, ruft er stolz.
Er stößt sich erst mit dem einen, dann mit dem anderen Fuß ab und gleitet wie ein Eisläufer über den Fußweg. »Toll, was?!«
»Na und?« Conni geht erst ganz normal weiter.
Doch dann versucht sie auch ein bisschen zu schlittern. So wird ihr wenigstens ein bisschen warm.
Die Erwachsenen trippeln langsam hinterher. Papa hat seinen Kragen hochgeklappt, Mama ihren Schal um den Kopf geschlungen. »Wenn nur dieser Wind nicht wäre!«, seufzt sie. »Der kommt direkt aus Sibirien«, bibbert Onkel Albert. Als sie endlich vor dem Haus ankommen, ist seine Nase rot und glänzend wie ein Liebesapfel vom Weihnachtsmarkt.
»Ich mach uns gleich mal was Heißes zu trinken!« Mama reibt sich die Hände, die trotz der Handschuhe ganz kalt geworden sind. Papa kramt den Schlüssel aus der Manteltasche. »So«, sagt er und will mit Schwung aufschließen. Aber der Schlüssel lässt sich im Schloss einfach nicht umdrehen. Schon wieder! »Na, los. Komm schon!« Papa versucht es gleich noch einmal. Doch der Schlüssel bewegt sich keinen Millimeter.
»Ist wahrscheinlich eingefroren.« Papa reibt den Schlüssel zwischen den Händen und haucht ins Schlüsselloch. Doch es hilft alles nicht. Keiner sagt ein Wort.
»Das gibt's doch gar nicht!« Papa versucht es wieder und wieder. »Jetzt aber!« Papa dreht mit aller Kraft.
KRACK!
Conni zuckt zusammen. Was war das?
»Abgebrochen!« Papa hält fassungslos eine Hälfte des Schlüssels in der Hand. Die andere Hälfte steckt noch im Schloss. »Mist!«, flucht er.
Conni hält die Luft an. Sie kann sich schon denken, was jetzt kommt: ein Riesendonnerwetter von Mama. Und diesmal, denkt sie grimmig, hat es Papa aber auch verdient!
Doch Conni täuscht sich.
»Frohe Weihnachten«, sagt Mama nur.
»Ob du's glaubst oder nicht: Ich hab die Tür heute früh geölt«, beteuert Papa.
»Du auch?«, fragt Mama. »Ich auch!«
Papa und Mama starren sich für einen Moment an.
Dann lachen sie los.
Conni schaut sie an. »Und jetzt?«, fragt sie. »Jetzt kommen wir erst mal nicht rein.« Papa hebt hilflos die Arme.
Conni schnappt nach Luft. Das darf ja wohl nicht wahr sein!
»Und die Geschenke?«, fragt Jakob alarmiert.
»Die sind drinnen«, sagt Mama.
»Ich will rein! Ich will Geschenke!«, brüllt Jakob los.
»Ja, später.« Mama streicht ihm über die Wange. »Du bekommst deine Geschenke noch früh genug.« Papa werkelt am Schloss herum, um die andere Hälfte des Schlüssels irgendwie herauszubekommen. Doch ohne Erfolg.
»Da muss der Schlüsseldienst ran.« Papa zückt sein Handy.
»Das wird dauern«, brummt Onkel Albert. »Bis dahin ist die Pute kohlrabenschwarz.«
»Der Herd schaltet sich automatisch aus«, tröstet Mama ihn.
Onkel Albert seufzt. Er hat jetzt schon so einen Hunger!
Papa ruft unterdessen die Auskunft an. »Hallo. Ich hätte gerne eine Nummer aus Neustadt, und zwar einen Schlüsseldienst mit 24-Stunden-Service. - Ja, danke und frohe Weihnachten.« Papa wird gleich weiterverbunden. »Guten Abend, hier ist Klawitter aus dem Ahornweg 14. Wir haben ein Problem …«
»Ja … ähm … gut …« Papas Stimme wird immer leiser.
»Sie wollen noch die Streuwagen abwarten«, murmelt er, während er das Handy wieder einsteckt. »Und dann sind noch welche vor uns dran.«
»Das heißt?«, fragt Mama. »Vor zwei Stunden kommen die nicht.«
»Was? Zwei Stunden?«, ruft Mama entsetzt. »So lange können wir doch nicht draußen rumstehen!«
Papa zuckt unglücklich mit den Schultern. »Hier gibt's nur den einen Schlüsseldienst!«
»Und was ist mit Weihnachten?« Jakob fängt an zu weinen.
Plötzlich wird Conni klar: Weihnachten kommt bestimmt von Weinen! Sie könnte auch losheulen. Was für ein saublöder Misttag! »Und jetzt?«, haucht Mama. Ihr dampfender Atem hängt kurz in der Luft, bevor er sich langsam auflöst.
»Ich guck mal. Vielleicht kommen wir irgendwie anders rein«, meint Papa. Sehr hoffungsvoll klingt es nicht.
Vorsichtig geht er über den vereisten Rasen ums Haus herum.
»He, Mau! Weg da!« Papa klopft gegen die Wohnzimmerscheibe. »Geh sofort da runter!«
»Was ist denn?« Mama und Conni schlittern hinter
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