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Conviva Ludibundus

Conviva Ludibundus

Titel: Conviva Ludibundus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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bitte, geben Sie mir jetzt das Autogramm.
      Warum eigentlich nicht?
      Ich schrieb auf seine Karte: Zum Andenken an die Montage des grandiosen Akusperr-Antirob mit den besten Wünschen für die Zukunft, Philemon, Meeresgärtner.
      Ja, sage ich, etwas Grandioses stelle ich mir genauso wie dieses Ding vor, da war schon die grandiose Musik, die aus dem Flügler kam.
      Kam sie? Ich habe nicht hingehört, na jedenfalls, die Sache steht, ich flügle wieder ab. Wenn noch was sein sollte, bin ich im Seebad Quallnik zu erreichen. Da lege ich die Fundamente für ein Unterwassersanatorium.
      Die Hitze schien Mittelzwerck und Klimm doch noch geschafft zu haben. Sie zogen sich in ihren Flügler zurück. Nur manchmal schaute Klimm heraus, wahrscheinlich um sich zu überzeugen, ob die Kontrollaugen noch leuchteten.
      Die Einladung zum Abend wandelte ich in eine Einladung zum nächsten Frühstück um. Auch diesmal kam nur Mittelzwerck. Klimm habe die Erntetätigkeit zu überwachen.
      Nun, sagte ich, das können wir von hier aus auch. Ich fragte Mittelzwerck, als wir auf der Veranda saßen, was sagen Sie zur Landschaft? Ich stellte diese Frage gewöhnlich nicht, jetzt sollte sie ein Füllsel sein.
      Relativ viel Naturholz, Sand und eben Wasser, sagte Mittelzwerck. Er aß kaum, starrte unentwegt zum Meeresgarten.
      Auch ich aß nachlässig, die Erntemänner fuhren die Algen- und Muschelgreifmaschinen ans Ufer und stiegen in die Tauchanzüge, dann glitten die Maschinen längs der grünen Reihen, die streifig durch die Meeresoberfläche schienen, lautlos ins Wasser. Die Taucher folgten.
      Ich sagte zu Mittelzwerck, jetzt werden wir von denen eine Weile nichts zu sehen kriegen, ab und zu wird vielleicht der eine oder andere zwischen den Reihen hochkommen und sich umblicken, es wird stinklangweilig zugehen. Wir könnten in der Zeit ein Bad nehmen, selbst tauchen.
      Gleich nach dem Frühstück begebe er sich nie ins Wasser, erklärte Mittelzwerck.
      Sie haben doch gar nichts gegessen.
      Trotzdem, man soll es nicht erst einreißen lassen.
      Plötzlich zeigte er, als wollte er den Zeigefinger aufs Meer rausschießen, zur Gartenoberfläche, wo unsere Erntemänner alle wieder versammelt waren. Sie strebten noch dichter zueinander, schienen sich zu besprechen, aufgeregt, verwirrt, unschlüssig, dann stiegen sie langsam, sich streng an die Reihen haltend, in Linie, ins Meer zurück.
      Was war das, Herr Kollege Philemon?
      Das war es, dachte ich, das war es, jetzt ist es geschehen.
      Ich sagte aber, Einsatzbesprechung.
    Wozu denn jetzt?
    Wir werden es erfahren.
      Vom Strand kam meine Haushaltsdame, tropfnaß, ihr langes Handtuch schleifend. Bevor sie hinterm Haus verschwand, bemerkte ich, wie sie die Unterlippe vorschob, als ob sie mir ein Zeichen geben wollte.
      Die sind schon wieder oben, rief Mittelzwerck, die können doch nicht dauernd Einsatzbesprechungen abhalten, es muß doch auch ein Einsatz stattfinden. Jetzt schleppen sie auch noch die Maschinen raus. Was soll das? So schnell kann doch die Ernte nicht erledigt sein.
      Mir scheint, sie haben überhaupt noch nichts geerntet. Sehen Sie etwas Grünes?
      Von hier aus läßt es sich nur schwer erkennen.
      Der Trupp ist ohne Ernte zurückgekommen, sagte vorüberstreifend meine Haushaltsdame. Das hat es an unserem Meeresgarten noch nie gegeben. Sie sagte es eintönig, als spräche sie Maschinensprache.
      Mir fiel es schwer, die Ruhe zu bewahren, ich sagte vorsichtshalber nichts.
      Mittelzwerck zog den Reißverschluß seines orangefarbenen Overalls hoch bis ans Kinn, was unnötig erschien, weil es bereits sehr warm war, doch die Bewegung drückte Bereitschaft aus, höchste Alarmstufe.
      Er fragte, waren etwa die grünen Lampen die ganze Zeit schon aus?
      Klimm, der sich den Reißverschluß im Laufen hochriß, behauptete, die Sonne habe so geblendet, man habe nicht erkennen können, ob die Kontrollampen von sich aus leuchteten oder ob sich das Licht in ihnen reflektierte.
      Wir haben einfach nicht mehr hingesehen, sagte ich, wir hatten uns schon dran gewöhnt.
      Sie brannten ja auch zuverlässig, sagte Mittelzwerck.
      Vollkommen zuverlässig, sagte Klimm.
      Natürlich hatten sie schon vor dem Frühstück nicht mehr gebrannt. Was sollte aber das Herumhacken auf den armen Lampen? Um die ging es doch gar nicht.
      Grimseil hat mir versichert, sagte Mittelzwerck, sie wären durch äußere Einflüsse so gut wie

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