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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Festlichkeit.«
    Claxton ging mit seinem Hauptmann auf die Treppe zu, und Hadric trottete hinterher. »Wie?« fragte er freudig erregt. »Wie kam es denn dazu?«
    »Ich bin den Wagen vorausgeritten, um ein paar Männer als Eskorte zu holen. Als wir zurückkehrten, hatten Whitmore und seine Kämpen sie gefunden und sie fast wieder erobert. Wir überraschten sie, und in dem darauf folgenden Geplänkel erhielt Whitmore einen Schlag auf den Kopf. Ich sollte nicht ohne den Wein zurückkehren, daher nahm ich Whitmore fest und schickte seine Mannen weg. Und hilflos wie die kleinen Kinder mussten sie mit ansehen, wie wir mit dem Wein und Whitmore abzogen.«
    Claxton flog förmlich die Wendeltreppe in den Keller hinab, zwei Stufen auf einmal nehmend. Sein Hauptmann folgte ihm. Als er vor der schweren Eichentür ankam, hämmerte er ungeduldig dagegen und rief nach dem Kerkermeister. Ein alter Soldat kam an das Gitterfenster und hielt eine Laterne hoch, um ihn anzusehen.
    »Ich bin’s, du Dummbart! Öffne die verfluchte Tür!« knurrte Claxton und stürmte das Verlies, ohne auf das heisere Flehen zu achten, das aus den Zellen zu ihm drang. Er zog den Kopf ein und folgte dem Wärter eine schmale Treppe hinunter.
    Der Kerkermeister leuchtete durch ein Eisengitter in eine Zelle hinein.
    Dort, auf dem feuchten Boden, saß Peril of Whitmore, blinzelte in das Licht und hielt sich schützend die Hand vor die Augen.
    »Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da?« Claxton schwelgte in Schadenfreude. »Whitmore! Willkommen in der Hölle – wie meine Gefangenen mein Verlies so liebevoll zu bezeichnen pflegen.«
    »Damit kommt Ihr nicht durch, Claxton«, sagte Peril tonlos. »So töricht könnt nicht einmal Ihr sein.«
    »Töricht? Mein lieber Mann, ich bin doch nicht derjenige, der unter der Burg meines Feindes hinter Gittern sitzt. Wie leichtsinnig von Euch, lebend in Gefangenschaft zu geraten. Man hätte doch annehmen können, Ihr hättet Euch lieber ins eigene Schwert gestürzt, statt die Demütigung – geschweige denn die Folter – zu erdulden, die ich für Euch bereit halte.«
    »Was immer Ihr mir antut, Claxton … es wird nicht ewig dauern! In diesem Augenblick planen meine Männer einen Angriff. Und falls Bromley stirbt, zerquetscht Euch der König wie eine Fliege.«
    »Ohne ihren furchtlosen Anführer werden Eure Männer zu leichten Zielscheiben für meine Bogenschützen. Und auf dem Übungsplatz verwenden wir sie als Stechpuppen …« Die Erwähnung von Bromleys Namen ließ ihn innehalten. »Wenn Ihr sterbt, wird der König Meldung von seinem getreuen Schatzkanzler erhalten, dass es zwischen Whitmore und Claxton leider zu Grenzstreitigkeiten mit Todesfolge gekommen ist. Ihr müsst nämlich wissen, dass Lord Bromley …«
    »… in dieser Zelle an meiner Seite stirbt … während Ihr da steht und Euch daran weidet«, beendete Peril den Satz. »Er kam mit mir, um den diebischen Haushofmeister und Eure Spießgesellen zu fangen, als jene den gestohlenen Wein zu Euch schaffen wollten.«
    »Humbug! Bromley wird hier in ein, zwei Tagen eintreffen – als mein Gast.« Aber etwas in der trotzigen Gewissheit in Whitmores Stimme ließ ihn doch zur Laterne des Kerkermeisters greifen, um genauer hinzusehen. Er entdeckte den leblosen Körper, der dort neben Peril lag … das graue Haar, die Leibesfülle … und viele rote Flecken auf Tunika und Ärmel. »Das kann doch nicht wahr sein!« Aller Hohn war aus Claxtons Stimme gewichen.
    »Es ist aber so.« Peril kostete jedes Wort aus. »Und wenn der König erfährt, dass sein Ratgeber von Euch verwundet wurde und in Eurem Kerker starb, seid Ihr in weniger als vierzehn Tagen ebenfalls ein toter Mann.«
    »Ich an Eurer Stelle würde auf ihn hören, Claxton«, sagte eine geschwächte, aber immer noch herrische Stimme vom kalten Steinfußboden her.
    »Mylord!« Claxtons boshafter Hochmut war dahin. »Ich wusste ja nicht … konnte nicht ahnen … Natürlich werde ich Euch nichts tun … ich kann für Euch den Medicus kommen lassen. Das alles ist ein furchtbarer Irrtum.« Er wandte sich zu Hadric um, der begonnen hatte, sich in den Gang zurückzuschleichen.
    »Elender Tropf!« Er schlug Hadric, so dass dieser gegen die harte Steinwand fiel. »Ihr habt den Lordschatzkanzler von England gefangen genommen und in mein Verlies geworfen!«
    »Ich wusste doch nicht, wer er war!« Hadric versuchte sich vor Claxtons Hieben zu schützen. »Eure Soldaten – die waren das –, die haben ihn gepackt, als ich

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