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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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zurückbleiben, müssen sich auch damit abfinden.«
    »Und sein Wappen? Was ist das da auf seinem Schild?«
    Sir Simon warf einen Blick in die Runde. Alle lächelten in Erwartung seiner Geschichte.
    »Sporen, Schwester. Sie sind seine Devise, denn er verdiente sich seine Sporen so jung, weil er hart und blitzschnell zuschlägt. In seinem ersten Feldzug als Ritter nannte ihn der Feind den ›Sporn des Herzogs‹, und der Name blieb an ihm hängen.«
    Es folgte eine detaillierte Schilderung der Feldzüge und Siege seines Herrn. Zweimal waren mehrere der Anwesenden dank Whitmores Wendigkeit und Gewitztheit knapp dem Tod entronnen. Sir Simon beendete das Mahl und seine Erzählung mit den Worten: »Wenn Lord Peril zum Kampf ausreitet, ist er ganz in seinem Element. Einmal habe ich ihn unterwegs singen hören. Er würde einen trefflichen Minnesänger abgeben.« Die anderen erhoben sich lachend und warnten Sir Simon scherzhaft, er möge solche Beobachtungen doch besser für sich behalten.
    Kurz darauf erschien der Earl persönlich und befahl, den Weiterzug vorzubereiten. Die wenigen, die noch am Tisch saßen, sprangen auf, um zu den Pferden zurückzukehren, und er sprach Eloise an, ohne sie dabei anzusehen.
    »Ich habe ein Pferd für Euch gefunden.« Er ging an ihr vorbei zu seinen Mannen und murmelte als Nachsatz: »Wenn man es so nennen kann.«
    »Aber ich brauche kein Pferd.« Eloise blieb stehen und rief ihm nach: »Ein Esel oder ein Maultier, wie Schwester Maria Clematis es reitet, würde vollkommen ausreichen!«
    »Das wäre ein Affront«, erklärte Michael of Dunneault leise, der jetzt neben ihr auftauchte und sie vorwärts drängte. »Damen reiten nicht auf Eseln.«
    »Ich bin keine Dame, sondern eine Nonne, die an das Armuts- und Demutsgelübde gebunden ist. Esel sind genau das Richtige für uns … die heilige Jungfrau ritt auch auf einem Esel nach Bethlehem.«
    »Whitmore ist aber nicht Bethlehem«, gab er zu bedenken.
    Die Männer hatten sich um irgendetwas geschart, machten Eloise aber bereitwillig Platz. Im Vorübergehen hörte sie ein paar erstickte Lacher und errötete. Dann trat der stämmige Sir Ethan of Horne zur Seite, und da stand Seine Lordschaft, neben einem Pferd mit Hufen so groß wie Scheffel. Sie wusste aller Augen auf sich gerichtet, wusste aber auch, dass ihre erste Reaktion – blankes Entsetzen – nicht nach außen dringen durfte.
    »Ich könnte unmöglich auf so etwas … so etwas …«
    »… Abgehalftertem reiten?« beendete der Earl den Satz für sie. »Diese Leute hier können kein anderes Tier entbehren. Entweder reitet Ihr auf diesem Pferd oder hinter mir auf meinem. Wählt selbst.«
    Sie zwang sich, das Tier zu begutachten, das behaarte faltige Maul, den durchhängenden Rücken und den Hängebauch. Es war ein alter Ackergaul. Ein sehr alter Ackergaul. Er bückte sich nach noch einem Maul voll Gras, und dann hob er den Kopf und sah sie mit großen braunen Augen an. Etwas in dem steten, sanften Blick brachte das Eis in Eloise zum Schmelzen.
    Als sie wieder hochsah, merkte sie, dass der Earl sie durchschaut hatte. Und wenn sie noch so oft Armut und Demut vorschöbe, er wusste sehr wohl, warum sie einen Karren oder einen Esel verlangte. Sie hatte Angst. Und sie wollte sich ein Urteil über ihn erlauben, wenn sie sich selbst nicht einmal der Herausforderung stellte, ein Pferd zu reiten?
    Als sie den Hände ringenden Pater in der Nähe entdeckte, fiel sie prompt auf die Knie und zog Maria Clematis mit hinunter.
    »Segnet dieses Pferd für uns, Pater«, verlangte sie.
    »Hä?« Basset schien an etwas zu würgen.
    »Segnet dieses Tier«, wiederholte sie, »so wie Ihr es am Sonntag Rogate mit den Tieren macht.«
    »A … in S … Sonntag R … Rogate?« stotterte Basset.
    Als sich nichts tat, ließ sich die Stimme des Earl vernehmen.
    »Verdammt, Basset, nun segnet den Gaul schon, damit wir weiterziehen können!«
    Nun zog Eloise auch Michael of Dunneault am Arm, dass er neben ihr niederkniete, und alle anderen bis auf Basset und Whitmore folgten seinem Beispiel. Verdattert schlug der Priester das Kreuz und suchte krampfhaft nach passenden Worten.
    »Dank sei dir, o Herr, für dieses gute … äh … Geschöpf. Wir danken dir für seine bereits geleisteten Dienste und für die künftigen, zu denen du es in deiner unerschöpflichen Weisheit bestimmt hast. Möge es … äh … die gute Schwester tragen, wo immer du sie hinschicken willst. Und möge sie … möge sie …«
    »Nicht

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