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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Eloise der Freundin eine Decke an. In die wickelte sie sich ein und nahm auf einem Holzklotz Platz. Als das zweite Feuer brannte, hüllte sich auch Eloise in eine Decke und ließ sich seufzend neben Maria Clematis nieder.
    »Bist du auch so wund wie ich?« fragte sie und rieb sich das Gesäß.
    »Ich fühle mich, als hätten meine blauen Flecken Junge bekommen«, sagte Maria Clematis und biss sich in die Lippe.
    »Der Sattel ist mindestens so hart, wie der Schädel Seiner Lordschaft dick ist.«
    »Bring mich nicht zum Lachen«, sagte Maria Clematis und hielt sich die Seite. »Es tut zu weh.« Dann aber wurde sie nachdenklicher. »Der Earl ist schon eine harte Nuss. Selbst Pater Basset scheint sich vor ihm in Acht zu nehmen.«
    »Kein Wunder! Whitmore ist ja gar nichts heilig – weder die Ehe noch die Religion.« Eloise sah zu den Bäumen hinüber, wo der Earl und seine Männer immer noch mit den Hufen zu tun hatten. »Mir ist schleierhaft, warum er, da er offenbar doch gar nicht heiraten will, sich dazu genötigt fühlt.«
    »Aus Pflichtgefühl?« vermutete Maria Clematis. »Alle Adeligen haben eine Verpflichtung gegenüber ihrem Grund und Boden. Sie müssen eine Dame heimführen, die ihren Haushalt führt und ihnen Erben schenkt.«
    »Ja, schon. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckt.«
    Als der Priester zu ihnen kam, um mit ihnen zu beten, fragte sie ihn: »Was zwingt den Earl, sich eine Braut zu suchen, die er gar nicht will?«
    »Aber nein, Schwester, da täuscht Ihr Euch. Er brennt darauf, eine Braut heimzuführen … um ein neues Leben zu beginnen und viele Kinder zu zeugen.« Während dieser Beteuerungen befingerte Basset unablässig das Holzkreuz auf seiner Brust und lächelte so dünn wie durchsichtig. »Warum sonst hätte er eine solch strapaziöse und teure Reise auf sich nehmen sollen?«
    »Genau das hoffte ich, von Euch zu erfahren.«
    »Versteht bitte, Schwester … Der Earl ist aus grobem Holz geschnitzt und mitunter recht bärbeißig, aber im Grunde seines Herzens wünscht er sich nichts sehnlicher als eine schöne und tugendhafte Frau.«
    Die Abendandacht fiel sehr kurz aus, und dennoch verhaspelte sich der Pater mehrmals. Eloise sah, wie er ans Feuer der Männer zurückeilte, und dachte bei sich, es sei kein Wunder, dass der Earl den Mann verachtete. Der Priester war ein ausgemachter Lügner.

6. KAPITEL
    In den nächsten drei Tagen setzten sie die Reise jeweils vom Morgengrauen bis zum Abendrot fort. Frisch gepflügte Äcker und grüne Weiden säumten ihren Weg. Nachmittags strahlte die Sonne warm am tiefblauen Himmel zwischen weißen Wolken hervor, und die Straßenböschungen leuchteten in frischem Grün – eine wahre Augenweide. Immer öfter ließ Eloise Sir Arthur brav vor sich hin trotten, während sie die Augen schloss und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht genoss. Wäre da nicht der dumpfe Schmerz im verlängerten Rücken und die ewig schlechte Laune des Earl gewesen, sie hätte sich dem Himmel nahe gewähnt.
    In Wahrheit näherte sie sich allerdings nur Whitmore. Und Whitmore war – wie Michael of Dunneault es wohl ausgedrückt hätte – vom Himmel himmelweit entfernt. Je näher sie an die Ländereien des Earl kamen, desto angespannter und gereizter wurde jener. Er schlug Eloises Hilfe aus, als sie mit den Leuten des Earl of Sussex einen niedrigeren Wegezoll für die Überquerung seines Grund und Bodens aushandeln wollte. Beinahe wäre ihm eine Zornesader geplatzt, als sie den Männern dabei half, ihren restlichen Proviant zu sammeln und umzupacken. Und beinahe hätte er ihr den Kopf abgerissen, als sie darauf bestand, ihm beim Kauf von Hafer und getrockneten Äpfeln bei einem durchtriebenen Bauern und beim Erwerb von Bier bei einem unehrlichen Dorfkrämer zu helfen. Auf jeden Fall aber brachte sie ihn bis zur Weißglut, wenn sie auf die Knie fiel und um Weisung betete.
    Nach jedem Zusammenstoß eilte Pater Basset zu ihr, um sie mit wortreichen Erklärungen zu beschwichtigen. Doch selbst er war ratlos, wie er sich das Betragen des Edelmanns erklären sollte. Schlimmer noch, die schlechte Laune des Earl schien sich auf seine Männer zu übertragen, verdüsterte ihre Mienen und erstickte ihr sonst so munteres Geplauder. Stocksteif saßen sie zu Pferd, und auch beim Nachtmahl blieben sie wortkarg und lächelten kaum. So verhielten sich keine Männer, die sich auf die Heimkehr freuen, bemerkte Eloise zu Maria Clematis.
    Sie war so sehr mit den Veränderungen

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