Cordina's Royal Family 1-4
Ihrer Truppe kümmern.“
„Das ist alles schön und gut“, begann sie, während sie gezwungen war, in die Limousine zu steigen. „Aber ich möchte selbst auspacken und mich frisch machen. Was immer wir zu besprechen haben, kann sicher ein paar Stunden warten.“
„Natürlich.“ Er lehnte sich zurück und gab dem Fahrer ein Zeichen. „Aber Sie wohnen nicht im Hotel, sondern im Palast. Dafür wurde bereits gesorgt.“
„Es tut mir Leid, aber ich muss Sie enttäuschen. Ich bleibe bei meinen Leuten im Hotel.“
„Es hilft weder Ihnen noch mir, wenn Sie im Hotel wohnen.“ Er drückte ruhig einen Knopf. Eine Minibar öffnete sich. „Möchten Sie einen Drink?“
„Nein, ich möchte keinen Drink. Ich möchte eine Erklärung, warum ich entführt werde.“
Er hatte vergessen, dass sie ihn amüsieren konnte. Nachdem er sich selbst ein Glas Mineralwasser eingeschenkt hatte, lächelte er sie an.
„Starke Worte, Eve. Mein Vater wird es sehr interessant finden, dass Sie unsere Einladung in den Palast als Entführung betrachten.“
„Dies hier hat nichts mit Ihrem Vater zu tun.“
„Sie halten sich auf seinen Wunsch bei uns auf. Die Sicherheitsvorkehrungen im Hotel wurden selbstverständlich verstärkt.“
„Warum?“
„Es sind schwierige Zeiten.“
Sie verspürte Besorgnis, aber um ihn, nicht um sich. „Das sagte Ihre Schwester vor ein paar Monaten auch zu mir. Hoheit, wenn eine Gefahr besteht, möchte ich bei meinen Leuten sein.“
„Das verstehe ich.“ Er stellte sein Glas weg. „Das Hotel ist sehr sicher, Eve, und wir meinen, dass Ihre Truppe sich in keinerlei Gefahr befindet. Mein Vater meint – und ich stimme ihm zu –, dass es bei Ihnen wegen Ihrer persönlichen Beziehung zu unserer Familie anders gelagert ist. Deshalb würden wir es vorziehen, wenn Sie im Palast wohnten. Dann vermeiden Sie zumindest die Reporter. Sie könnten die Einladung auch einfach annehmen, weil mein Vater Sie mag.“
„Sie drehen es so, dass ich unhöflich wirke, wenn ich nicht im Palast wohne.“
„Ja.“ Er griff lächelnd nach seinem Glas.
„Nun gut, ich nehme Ihre Einladung an. Und ich möchte eine Diätlimonade. Irgendetwas mit Koffein. Mit viel Koffein.“
„Sie sind müde vom Flug.“
„Ja, ich bin müde“, stimmte sie zu, als er Eis in ein Glas tat. „Von den Wochen vor dem Flug. Ich glaube, ich hatte im Schnitt fünf Stunden Schlaf.
Es gab so viel zu tun. Mir war nicht klar, dass alle meine Leute sich der Sicherheitsüberprüfung unterziehen mussten.“ Geistesabwesend spielte sie mit dem Gänseblümchen. Er beobachtete, wie sie sanft über die weißen Blütenblätter strich.
Eve nippte an ihrem Getränk und wartete darauf, dass das Koffein ihren Kreislauf anregte. Sie war mit den Füßen aus den Schuhspitzen geglitten, ohne dass es ihr bewusst war. Ihre Schultern waren jetzt entspannt.
„Ich bin mit den neuen Leuten in der Truppe sehr zufrieden. Doreen ist eine jugendliche Naive, kommt direkt vom College und verfügt über viel Potenzial. Ich mache sie zur zweiten Besetzung für die zweite Hauptrolle in dem Stück von Neil Simon. Und Russ Talbot ist ein echter Profi. Er hat viel an kleinen Theatern und Off-Broadway-Sachen gemacht. Wir haben Glück, dass wir ihn haben. Er ist als Brick in Katze auf dem beißen Blechdach besetzt. Das wird unsere erste Produktion sein.“
Sie trank noch einen Schluck und hoffte, bei der Inszenierung nichts falsch zu machen. Es war ein so prickelndes, leidenschaftliches Stück.
Wochenlang hatte sie mit dem Gedanken gespielt, zuerst eine Komödie aufzuführen, um dem Publikum und dem Ensemble einen amüsanten Start zu bieten. Instinktiv hatte sie sich dann doch für Tennessee Williams entschieden.
„Ich habe Kopien der Drehbücher zusammen mit den Besetzungslisten geschickt. Ich nehme an, Ihr Assistent hat sie alle gelesen.“
„Sie wurden gelesen“, erwiderte er schlicht. Von ihm selbst, aber das brauchte sie jetzt noch nicht zu wissen. Er wollte eng mit ihr zusammenarbeiten. „Und sie wurden gebilligt – vorläufig.“
„Vorläufig? Wer fällt hier das Urteil? Sie?“
Alexander beschloss, geduldig zu sein. „In meiner Eigenschaft als Präsident des Zentrums liegt die letzte Entscheidung bei mir.“
„Sehr gut.“ Sie trank noch einen Schluck. „Prinz oder Präsident, Sie machen mir das Leben nicht leicht. Ich habe diese vier Stücke gewählt, weil…“
„Ihre Gründe dafür werde ich mir morgen anhören. Wir haben einen Besprechungstermin
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