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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genauer Angabe von Zeit, Datum und Ort verlangt. Die Information würde an die Kontaktperson in Cordina zurückgeleitet werden. Sie brauchte nur noch an den Treffpunkt zu gelangen.
    Hannah rechnete mit einer Woche. Dann konnte sie endlich richtig mit dem beginnen, was sie vor so langer Zeit in die Wege geleitet hatte. In der Zwischenzeit hatte sie viel zu erledigen.
    Prinzessin Gabriella und ihre Familie waren an diesem Abend im Palast zu Besuch. Das Personal befand sich schon die meiste Zeit des Tages in Aufruhr, vermutlich, weil die Kinder erwartet wurden.
    Hannah hatte gehört, dass die unschätzbare Sammlung von Fabergé-Eiern außer Reichweite gebracht werden musste.
    Sie selbst verbrachte den Tag ziemlich ruhig, besuchte Eve und Marissa im Kinderzimmer, aß mit mehreren Mitgliedern der Historischen Gesellschaft zu Mittag und erforschte in den trägen Nachmittagsstunden die Keller nach Schwachstellen.
    Jetzt legte sie ihre Perlen an und bereitete sich darauf vor, zu der Fürstenfamilie im Großen Salon zu stoßen. Es würde interessant sein, sie alle zusammen zu sehen. Auf diese Weise konnte sie die Beziehungen der Leute untereinander sowie die einzelnen Personen studieren. Bevor allzu viel Zeit verstrich, musste sie jeden Einzelnen so gut kennen wie sich selbst. Ein Fehler, eine Fehleinschätzung, und alles konnte verloren sein.
    „Komm zurück, du kleiner Teufel!”
    Hannah hörte ein lautes Lachen, ein Poltern, dann hastig laufende Füße.
    Bevor sie die Tür öffnen konnte, um nachzusehen, flog sie auf. Ein kleiner Junge mit einem dunklen Haarschopf stürmte herein. Er zeigte ihr mit seinem erstaunlichen Lächeln mehr als eine Zahnlücke, ehe er unter ihr Bett flitzte.
    „Verraten Sie mich nicht, bitte!” Seine Stimme wurde von der herunterhängenden Bettdecke erstickt, bevor er völlig verschwand.
    „Haben Sie einen kleinen Jungen mit erbärmlichen Manieren gesehen?” fragte Bennett von der Tür her.
    „Ich … nun … nein.” Sie verschränkte die Hände. „Ich habe jemanden vorbeilaufen hören. Was wollen Sie …”
    „Danke. Wenn Sie ihn sehen, sperren Sie ihn am besten in einen Schrank.” Er lief weiter. „Dorian, du abscheulicher kleiner Dieb, du kannst dich nicht ewig verstecken.”
    Hannah ging zur Tür, sah Bennett um die Ecke biegen und schloss ab, kauerte sich neben das Bett und hob die Decke an. „Die Gefahr ist vorbei”, sagte Hannah.
    Die dunklen Haare kamen zuerst zum Vorschein, dann ein stämmiger kleiner Körper in kurzer Hose und einem weißen Leinenhemd, das schmutzverschmiert war. Hätte Hannah nicht schon ein Foto gesehen, hätte sie ihn für den Sohn eines Angestellten gehalten. Doch er war fürstlicher Abstammung.
    „Sie sind Engländerin. Ich spreche ausgezeichnet Englisch.”
    „Das tust du.”
    „Danke, dass Sie mich vor meinem Onkel versteckt haben.” Der kleine Prinz Dorian verbeugte sich. Obwohl er noch keine fünf war, machte er es perfekt. „Er war wütend, aber das bleibt er nicht lange. Ich bin Prinz Dorian.”
    „Hoheit.” Hannah knickste. „Es ist mir ein Vergnügen, dich kennen zu lernen. Ich bin Lady Hannah Rothchild.” Sie konnte nicht widerstehen und beugte sich zu ihm hinunter. „Was hast du denn gestohlen?”
    Dorian warf einen Blick auf die geschlossene Tür, dann sah er grinsend Hannah an, kramte in seiner Tasche und zog ein Jo-Jo hervor. Es mochte einmal blau gewesen sein, doch jetzt war es grau, aus altem Holz mit einigen noch daran haftenden bunten Farbstellen.
    Hannah betrachtete es mit angemessenem Respekt.
    „Gehört das Bennett… Seiner Hoheit?” verbesserte sie sich.
    „Er hat es, seit er fünf war.” Dorian drehte das Spielzeug in der Hand.
    „Er wird wütend, wenn ich in sein Zimmer gehe und damit spiele, aber wie soll ich es denn sonst lernen?”
    „Guter Standpunkt.” Hannah konnte sich kaum zurückhalten, dem kleinen Prinzen das Haar zu zerzausen. „Ich möchte glauben, dass er selbst sehr oft damit spielt.”
    „Er hat es auf einem Regal liegen. Er hat ja nichts dagegen, wenn ich es mir ansehe”, erklärte Dorian. „Aber wenn ich damit spiele, verheddert sich die Schnur.”
    „Es gehört ein wenig Übung dazu, aber dann ist es gar nicht schwer.”
    „Ich weiß.” Er grinste wieder. „Und ich kann damit nur üben, wenn ich es stehle.”
    „Deine Logik ist fehlerlos, Hoheit. Darf ich es sehen?”
    Dorian zögerte nur einen Moment, ehe er ihr das Jo-Jo großmütig überreichte. „Mädchen interessieren sich für

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