Cordina's Royal Family 1-4
einige ungewöhnliche Ausstellungen haben”, warf Armand ein.
„Ja, Hoheit. Ich habe Erkundigungen eingezogen, bevor ich England verließ. Ich zweifle nicht, dass meine Zeit in Cordina zu meiner Bildung beitragen wird.”
Marissa, die gerade ein Jahr alt war, wackelte, unsicher auf den Beinen, zu ihr und streckte die Arme nach ihr aus. Hannah setzte das Kind auf ihren Schoß.
„Ihrem Vater geht es gut?” fragte Reeve durch eine Rauchwolke.
Hannah ließ ihre Perlenkette baumeln, um das Kind zu unterhalten. „Ja, danke. Manchmal sieht es so aus, als würde er umso jünger, je älter ich werde.”
„Die Familie, ganz gleich, wie groß oder klein, ist oft der Mittelpunkt unseres Lebens”, philosophierte Reeve.
„Ja, das ist wahr”, erwiderte Hannah, während sie mit dem Mädchen spielte. „Schade, dass Familien und das Leben nicht so einfach sind, wie sie uns im Kindesalter erscheinen.”
Bennett saß entspannt im Sessel und fragte sich, wieso er dachte, viel mehr heraushören zu können, wäre er fähig, zwischen den Zeilen zu lesen.
„Ich wusste nicht, dass du Hannahs Vater kennst, Reeve.”
„Nur flüchtig.” Er lehnte sich mit einem gelösten Lächeln zurück. „Ich habe gehört, Dorian hat wieder dein Jo-Jo gestohlen.”
„Ich hätte es im Safe einschließen sollen, als ich erfuhr, dass er herkommt.” Bennett klopfte auf seine Tasche. „Ich habe den kleinen Teufel ordentlich gejagt, aber er hatte eine Komplizin.” Er drehte den Kopf und sah Hannah an.
„Ich muss mich für meinen Sohn entschuldigen.” Es zuckte um Gabriellas Lippen, als sie ihr Glas hob. „Dafür, dass er Sie zu seiner Komplizin gemacht hat, Lady Hannah.”
„Im Gegenteil, ich habe es genossen. Prinz Dorian ist bezaubernd.”
„Wir nennen ihn zu Hause anders”, bemerkte Reeve. Diese Frau ist ein Rätsel, dachte er. Je schärfer er nach Fehlern Ausschau hielt, desto weniger fand er. „Ich werde jetzt die Bande suchen. Adrienne ist in dem Alter, in dem man nie weiß, ob sie auf die Kinder aufpasst oder sie in den Brunnen scheucht.”
Bennett warf einen Blick zu den Terrassentüren. „Weiß der Himmel, welches Chaos sie in den letzten zwanzig Minuten angerichtet haben.”
„Warte, bis du eigene Kinder hast.” Eve stand auf und nahm Marissa von Hannah entgegen. „Du wirst sie total verwöhnen. Wenn ihr mich entschuldigt? Ich möchte nach oben und Marissa füttern.”
„Ich begleite dich.” Gabriella setzte ihr Glas ab. „Ich wollte mit dir über den Weihnachtsball sprechen. Du weißt, dass ich dir bei den Vorbereitungen helfen möchte.”
„Bleibt nicht zu lange”, rief Bennett ihnen nach, holte das Jo-Jo hervor und ließ es von einer Hand in die andere wandern. „Das Abendessen ist in einer Stunde.”
„Ich könnte auch etwas Bewegung brauchen.” Alexander stand ebenfalls auf und nickte Reeve zu. „Ich helfe dir, die Kinder zusammenzutreiben.”
Sie waren kaum auf der Terrasse, als ein Diener an der Tür erschien.
„Entschuldigen Sie, Hoheit, ein Anruf aus Paris.”
„Ja, den habe ich schon erwartet. Ich nehme ihn in meinem Arbeitszimmer an, Louis. Wenn Sie mich entschuldigen, Lady Hannah?”
Armand beugte sich über ihre Hand. „Ich bin sicher, Bennett kann Sie eine Weile unterhalten. Bennett, vielleicht möchte Lady Hannah sich die Bibliothek ansehen.”
„Wenn Sie gern Bücherwände betrachten”, sagte Bennett, nachdem sein Vater gegangen war, „können Sie keine bessere Wahl treffen.”
„Ich mag Bücher sehr.” Hannah nahm ihn beim Wort und stand auf.
„Nun gut.” Obwohl er sich viel bessere Möglichkeiten denken konnte, eine Stunde zu verbringen, ergriff er sie am Arm und führte sie durch die Korridore.
„Es ist kaum zu glauben, dass das Museum bessere Gemälde haben könnte als Sie hier im Palast, Prinz Bennett.”
„Le Musée d’Art besitzt hundertzweiundfünfzig Ausstellungsstücke von Impressionisten und Postimpressionisten, einschließlich zwei Corots, drei Monets und einen besonders schönen Renoir. In jüngster Zeit haben wir einen Childe Hassam aus den Vereinigten Staaten erworben. Im Gegenzug hat meine Familie sechs Bilder von Georges Complainier gestiftet, einem Künstler aus Cordina.”
„Verstehe.”
Bennett bemerkte ihre Miene und lachte. „Zufällig bin ich im Vorstand des Museums. Ich mag Pferde vorziehen, Hannah, doch das schließt eine Zuneigung zur Kunst nicht aus. Was halten Sie von dem?”
Er blieb vor einem kleinen Aquarell stehen. Der
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