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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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empfand, legte Chantel ihm die Hand an die Wange. „Zu jedem anderen würde ich jetzt sagen: Das meinst auch nur du. Da wir jedoch niemals ein Liebespaar waren, ungeachtet der Schlagzeilen, die das Gegenteil behaupten, frage ich Sie jetzt, wie die Dinge für Sie stehen, in romantischer Sicht.”
    „Verwirrend.” In diesem Moment beobachtete er in dem ovalen Spiegel über Chantels Schulter, wie Hannah in den Raum schlüpfte. Sie sah aus wie eine Taube, die sich in eine Pfauengruppe verirrt hatte. „Sehr verwirrend. Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick, meine Liebe, ja?”
    „Natürlich.” Sie hatte bemerkt, auf wen er seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. „Viel Glück, Bennett.”
    Seine lebenslange Erfahrung erlaubte es ihm, durch die Menschenmenge zu gleiten, hier ein paar rasche Worte zu wechseln, dort ein Lächeln zu verteilen oder eine gemurmelte Entschuldigung, ohne irgendjemanden zu beleidigen. Eine Minute, nachdem Hannah sich in eine Ecke zurückgezogen hatte, war er bei ihr.
    „Guten Abend, Lady Hannah.”
    „Hoheit.” Sie verwendete seinen Titel und knickste, wie das Protokoll es verlangte. Er ergriff ihre Hände, als sie sich aufrichtete.
    „Für gewöhnlich macht eine Frau, die zu spät kommt, einen großen Auftritt und schlüpft nicht in eine Ecke.”
    Zum Teufel mit ihm, dass er ihren Pulsschlag hochtrieb. Sie bemerkte, dass sich mehr als ein Kopf in ihre Richtung wandte. „Ich beobachte lieber, anstatt beobachtet zu werden, Hoheit.”
    „Ich ziehe es vor, Sie zu beobachten.” Er gab einem Kellner ein Zeichen und nahm sich ein Glas von dem Tablett. „Sie bewegen sich gut, Hannah, als würden Sie in einem leeren Raum kein Geräusch erzeugen.”
    Das hatte genauso viel zu tun mit ihrem Training in Taekwondo wie mit dem Ballettunterricht in ihrer Kindheit. „Ich wurde dazu erzogen, nicht zu stören.” Sie nahm ein Glas entgegen. „Danke. Dies ist ein schöner Raum.”
    Sie sagte es beiläufig, so beiläufig, wie sie den Blick über die Gästeschar gleiten ließ. Ihr Spiegelbild wurde ein Dutzend Mal auf sie zurückgeworfen. Ihres und Bennetts, dicht nebeneinander.
    „Ich mochte ihn immer ganz besonders. Zufällig war es ein anderer Bennett vor etlichen Generationen, der mit der Sammlung begann. Er war wohl schrecklich eitel, ohne einen Grund dafür zu haben, und kaufte ständig Spiegel in der Hoffnung, einer würde ihm etwas anderes zeigen.”
    Sie musste lachen. Unwillkürlich hatte sie fast das Gefühl, dass sie hierher gehörte, zu den Abendkleidern und den Spiegeln und dem Glanz.
    „Ich würde zwar sagen, Sie haben das erfunden, aber es klingt albern genug, um wahr zu sein.”
    „Sie haben ein überaus ansprechendes Lachen”, meinte er. „Dieses Lachen erinnert mich daran, wie Sie aussehen, wenn Ihr Haar frei fällt und ihre Augen dunkel wirken.”
    „Sollten Sie sich nicht um Ihre Gäste kümmern?”
    „Das habe ich schon getan.” Er strich mit einem Daumen sachte über ihre Hand. Es war eine intime Geste, die wieder den Wunsch in ihr weckte, für ihn schön sein zu können. „Während ich auf Sie gewartet habe.” Er trat näher. Weil sie schon in die Ecke gedrängt war, konnte sie nicht ausweichen. „Sie duften wunderbar.”
    „Bennett, bitte!” Sie hätte beinahe ihre Hand an seine Brust gelegt, erinnerte sich jedoch daran, dass zahlreiche Blicke auf sie gerichtet waren. Stattdessen hob sie abwehrend ihr Glas.
    „Hannah, ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr es mir gefällt, zu sehen, wie nervös Sie werden. Sie geben sich immer ganz unsicher, sobald ich Ihnen eine Spur zu nahe komme.”
    Das stimmte und war eine bittere Pille für eine Frau, die dadurch überlebte, dass sie ihrer selbst sicher war. „Die Leute beobachten uns.”
    „Dann kommen Sie später mit mir in den Park, wo wir allein sein können.”
    „Ich halte das nicht für klug.”
    „Haben Sie Angst, ich könnte Sie verführen?”
    Belustigung und Arroganz schwangen in seinem Ton mit, doch als Hannah ihn ansah, erkannte sie auch Verlangen. Sie nippte erneut an ihrem Getränk, um ihre Kehle zu befeuchten, die ganz trocken geworden war. „Keine Angst. Unbehagen scheint ein treffenderes Wort zu sein.”
    „Es wäre mir ein großes Vergnügen, Ihnen Unbehagen zu bereiten, Hannah.” Seine Stimme war leise, eine Zärtlichkeit, die das leichte Streichen seiner Lippen über ihre Hand begleitete. „Ich möchte Sie an einem dunklen, stillen Platz lieben, sehr langsam und sehr sanft.”
    Verlangen

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