Cordina's Royal Family 1-4
fallenden Stoff gesehen. Gabriella würde ohne Zweifel etwas Zartes tragen, das ihr zerbrechliches feminines Aussehen betonte.
Dann war da noch Chantel O’Hurley. Hannah war sicher, dass die Schauspielerin fantastisch aussehen würde, ganz egal, ob sie Seide oder Sackleinen trug. Mühelos erinnerte sie sich daran, wie Bennett die Schauspielerin angeschaut hatte, als er die Treppe im Zentrum hinuntergegangen war.
Es hätte ihr nichts ausmachen sollen.
Es machte ihr jedoch viel aus.
Hannah ermahnte sich und wählte das Beste unter dem Schlimmsten aus, ein Kleid in blassem Lavendel mit einem Oberteil, das ihre Kurven herunterspielte. War ihr Haar offen, verlieh es ihr das Aussehen einer lüsternen Puritanerin. Ein Anblick, von dem sie wusste, dass er nicht unbemerkt bleiben würde. Mit einem leichten Seufzer strich sie ihr Haar zurück und begann mit der mühevollen Arbeit, es zu flechten.
Als es säuberlich in ihrem Nacken eingerollt war, war Hannah damit zufrieden, dass alle Spuren von Erotik verdeckt waren. Sie war vorzeigbar, perfekt proper und ohne sexuellen Reiz.
Ich darf kein Bedauern empfinden, sagte Hannah sich, als sie ihre Pistole in die Abendtasche schob. Pflicht kam vor persönlichem Verlangen und ganz bestimmt weit vor Eitelkeit.
Bennett hatte auf Hannah gewartet. Die Gäste wurden im Spiegelsaal bewirtet, wo man ihnen Aperitifs servierte. Die Schauspielerin und die übrigen Mitarbeiter der Theatertruppe waren eingeladen worden, so dass die Unterhaltung angeregt verlief.
Auch wenn er ungeduldig und zerstreut war, erfüllte Bennett mühelos seine Pflicht. Ständig mussten höfliche Fragen gestellt werden, eine Hand musste geküsst, zu einem Scherz musste gelacht werden. Unter normalen Umständen hätte ihn die Party amüsiert und unterhalten, aber …
Wo war sie? Er stellte fest, dass sich alles in ihm gegen den Abendanzug sträubte, den er für gewöhnlich trug, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Überall um ihn herum bewegten sich Frauen in glitzernden Abendkleidern. Ihre Parfüms vermischten sich zu einem exotischen Duft, der ihn in keiner Weise in Versuchung führte. Er sehnte sich nach einem Augenblick allein mit Hannah. Er hatte nicht die leiseste Idee, warum sie ihm so wichtig war, aber er sehnte sich verzweifelt nach ihr.
Bennett behielt die Tür unauffällig im Auge, während er mit der Garderobiere sprach. Sein Blick richtete sich kurz auf die goldene Uhr, wobei er dem Regisseur zuhörte.
„Suchen Sie mich?” Die erotische Stimme drang an sein Ohr.
„Chantel.” Bennett küsste sie auf beide Wangen, bevor er zurückwich, um sie zu betrachten. „Atemberaubend wie immer.”
„Ich tue mein Bestes.” Lächelnd nahm sie ein Glas von einem vorübergehenden Kellner. Sie trug ein glitzerndes weißes, schulterfreies Kleid mit verführerisch tiefem Ausschnitt, das ihre weiblichen Kurven betonte. „Ihr Heim ist genau so, wie es den Gerüchten zufolge sein soll.” Sie hob das Glas an die Lippen und ließ den Blick über die Dutzenden von antiken Spiegeln gleiten, die die Wände zierten. „Und wie schlau von Ihnen, einen solchen Raum auszuwählen, um eine Gruppe narzistischer Schauspieler zu unterhalten.”
„Wir haben unsere guten Augenblicke.” Er schaute kurz über sie hinweg, entdeckte aber immer noch keine Spur von Hannah. „Ich habe Ihren letzten Film gesehen. Sie waren hervorragend.”
Eine Frau, die es gewohnt war, die ganze Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich zu lenken, wusste instinktiv, wenn sie diese nur teilweise genoss. Dennoch lächelte Chantel nur und stellte im Stil en Vermutungen an. „Ich warte noch immer darauf, dass Sie zurück nach Hollywood kommen.”
„Sie sind inzwischen sehr beschäftigt.” Er griff in seine Tasche und holte eine Schachtel Streichhölzer heraus, um ihre Zigarette anzuzünden. „Wie schaffen Sie es, Ihre Zeit unter Tennisstars, Unternehmern aus der Ölbranche und Produzenten aufzuteilen?”
Chantel neigte den Kopf zur Seite und stieß eine dünne Rauchfahne aus. „Oh, so ziemlich auf die gleiche Art wie Sie Ihre vermutlich unter Gräfinnen, Marquisen und – was war es doch gleich? – eine Bardame in Chelsea?”
Lachend steckte Bennett die Streichhölzer wieder ein. „Ma chère amie, wenn wir beide die unglaublichen und unzähligen Affären gehabt hätten, die die Presse uns andichtet, hätte man uns schon längst ins Krankenhaus eingewiesen.”
Mit der echten Zuneigung, die sie für einige wenige Männer
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