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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er den Klienten.
    Für die Außenwelt, und oft genug auch für sich selbst, war er jedoch nichts weiter als ein Farmer, und in diesem Bereich ohnehin ein Neuling.
    Vor weniger als einem Jahr hatte er sich eine Farm gekauft mit der Überlegung und dem Traum, sich dorthin einmal zurückziehen zu können.
    Das war für Reeve die Lösung. Zehn Jahre zwischen Gut und Böse, zwischen Gesetz und Unrecht, und das Tag für Tag, waren genug für ihn.
    Er sagte sich, er habe seine Pflicht erfüllt und schied aus dem Geheimdienst aus. Ein Privatdetektiv konnte seine Klienten auswählen oder ablehnen. Er konnte nach seinen eigenen Vorstellungen arbeiten und selber seine Honorare festlegen. Sollte eine Aufgabe ihn in Gefahr bringen, dann konnte er damit auf seine eigene Weise fertig werden.
    Bereits im Jahr zuvor hatte er weniger und weniger Privataufträge angenommen. So zog er sich langsam aus dem Geschäft zurück. Wenn er Gewissensbisse hatte, dann wusste niemand davon außer ihm selbst. Die Farm bot ihm Abwechslung. Dort konnte er ein grundlegend anderes Leben führen. Eines Tages sollte sie sein ganzer Lebensinhalt werden, das hatte er sich vorgenommen.
    Reeve sah eher wie ein Soldat als wie ein Farmer aus. Bei Armands Eintreten stand er auf. Dabei bewegte sich sein großer, kräftiger Körper geschmeidig, Muskel für Muskel. Über dem einfarbigen Hemd und den modischen Bundfaltenhosen trug er ein gut sitzendes Leinenjackett. Er brachte es stets fertig, seine Anzüge entweder formell oder bequem wirken zu lassen, je nachdem, was die Situation erforderte.
    Er gehörte zu den Männern, deren Kleidung, gleich wie elegant sie auch war, immer hinter der Wirkung der Person zurückblieb. Zuerst zog sein Gesicht die Aufmerksamkeit auf sich, vielleicht des ebenmäßig guten Aussehens wegen, das er von seinen schottisch-irischen Vorfahren geerbt hatte. Durch häufigen Aufenthalt an der frischen Luft hatte er eine gebräunte Haut, obwohl er als Typ eher hellhäutiger war. Der perfekte Haarschnitt konnte nicht verhindern, dass ihm ständig eine widerspenstige Locke ins Gesicht fiel, und um seine Lippen spielte ein Lächeln.
    Reeve hatte eine athletische Figur, und seine Augen strahlten in dem klaren Blau, das man oft bei den Iren findet. Wenn er wollte, bezauberte er mit seinem strahlenden Blick die Menschen um ihn ebenso, wie er sie damit einschüchtern konnte.
    Seine Haltung war nicht ganz so straff wie die des Fürsten, eher auf eine lässige Weise amerikanisch. „Eure Hoheit.“
    Bei Reeves Worten sprangen sowohl Alexander als auch Bennett auf.
    „Brie?“ riefen sie wie aus einem Mund. Bennett war sofort an der Seite seines Vaters, Alexander drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher aus. Reeve sah, wie sie dabei in viele Krümel zerbröckelte.
    „Sie war bei Bewusstsein“, berichtete Armand knapp. „Ich konnte mit ihr sprechen.“
    „Wie geht es ihr?“ Bennett sah seinen Vater mit dunklen, besorgten Augen an. „Wann können wir sie endlich sehen?“
    „Sie ist sehr müde“, sagte Armand und berührte dabei flüchtig den Arm seines Sohnes. „Vielleicht morgen.“
    Alexander blieb weiterhin am Fenster stehen. „Weiß sie, wer …“ wollte er aufgebracht wissen.
    „Das kann warten“, unterbrach ihn sein Vater.
    Alexander hätte am liebsten weitergesprochen, aber er war zu gut erzogen. Er kannte die Regeln, die mit seinem Titel verbunden waren. „Wir werden sie bald nach Hause holen“, sagte er leise, und es klang fast wie eine Drohung. Rasch sah er hinüber zu den Gardisten und Polizeibeamten.
    Gabriella mochte hier geschützt sein, aber er wollte sie wieder daheim haben.
    „So schnell wie möglich.“
    „Vielleicht ist sie noch erschöpft“, begann Bennett, „aber bald wird sie ein bekanntes Gesicht sehen wollen. Alex und ich könnten hier warten.“
    Ein bekanntes Gesicht. Armand sah an seinem Sohn vorbei zum Fenster hinaus. Für Brie gab es keine vertrauten Gesichter. Er würde es seinen Söhnen später erklären, wenn sie unter sich waren. Im Augenblick musste er die Rolle des Herrschers zu Ende spielen. „Ihr könnt gehen!“ Seine Worte richteten sich an Alexander und Bennett. „Morgen wird sie sich weiter erholt haben. Jetzt muss ich mit Reeve sprechen.“ Er entließ seine Kinder ohne Geste. Da sie zögerten, hob er gebieterisch eine Braue.
    „Hat sie Schmerzen?“ wollte Alexander wissen.
    Armands Blick wurde weicher, „Nein. Das verspreche ich dir. Du wirst es bald selbst feststellen können“,

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