Cordina's Royal Family 1-4
widmete. Eigentlich stritt man nicht mit Alexander. Man schlug gegen eine Mauer.
„Das war köstlich. Ihr Koch wird mit der Zeit immer besser.“
„Er wird sich freuen, das zu hören.“ Er wollte, dass sie blieb, einfach hier saß und über irgendetwas redete, das nicht wichtig war. Während der letzten Stunde hatte er den Druck, unter dem er stand, beinahe vergessen.
Es war nicht typisch für ihn, aber der Gedanke, hinauf in seine Räume zu gehen, zu seiner Arbeit, erschien ihm durchaus nicht verlockend. „Wenn Sie noch nicht müde sind …“
„Ihr habt doch nicht alles aufgegessen, oder?“ Bennett schlenderte herein und setzte sich auf den Stuhl neben Eve. „Schon fertig?“ Ohne abzuwarten, nahm er sich den Rest ihres Desserts. „Das Essen, das man mir heute Abend aufgezwungen hat, ist es nicht wert, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Ich habe mir euch zwei hier vorgestellt, während ich einen Gummiadler verzehrte.“
„Du siehst aber nicht verhungert aus“, bemerkte Eve und lächelte ihn an.
„Der Hauptgang war köstlich.“
„Du hast schon immer einen gesegneten Appetit gehabt. Wenn ich mit dem Dessert fertig bin, lass uns nach draußen gehen. Ich brauche den Garten und eine schöne Frau nach einer stundenlangen, langweiligen Konferenz.“
„Dann möchte ich mich entschuldigen.“ Alexander erhob sich. „Ich lasse euch allein.“
„Geh doch mit uns spazieren, Alex“, lud Bennett ihn ein. „Sobald ich dein restliches Dessert aufgegessen habe.“
„Nicht heute Abend. Ich habe noch zu tun.“
„Wie immer“, meinte Bennett.
Eve sah dem Prinzen nach, als er den Saal verließ.
Sie hätte nicht sagen können, warum, aber sie verspürte den Drang, ihm zu folgen. Dann schüttelte sie das Gefühl ab und wandte sich wieder Bennett zu.
2. KAPITEL
„Als Alexander mir einen Führer versprach, habe ich nicht mit dir gerechnet.“
Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Gabriella von Cordina lachte, als sie die Bühnentür aufstieß. „Das Zentrum war von Anfang an eine Familienangelegenheit. Ich glaube sogar, Alex hätte dich am liebsten selbst geführt, wäre sein Terminkalender nicht so voll gewesen.“
Eve ließ das durchgehen und dachte nur, dass Alexander Stapel von Schreibarbeit und stundenlange langweilige Besprechungen einer Stunde mit ihr vorziehen würde. „Ich wiederhole mich nur ungern, Brie, aber du siehst wunderbar aus.“
„Wiederhole dich ruhig“, erwiderte Gabriella. „Wenn man vier Kinder bekommen hat, braucht man sehr viel moralische Unterstützung.“ Ihre dunklen rötlichen Haare waren zu einem glatten, schlichten Knoten hochgesteckt, ihr weißes Kostüm war hervorragend geschnitten. Sie war jeder Zoll eine Prinzessin. Dabei, dachte Eve, sieht sie zu jung und zu zart aus, um vier Kinder geboren zu haben. „Und du“, fuhr sie fort und schwieg einen Moment, um die Schwester ihrer engsten Freundin zu betrachten.
„Ich erinnere mich daran, wie ich dich das erste Mal sah. Ich dachte, was für ein sagenhaftes Kind. Jetzt bist du eine sagenhafte Frau. Chris hat beinahe aufgehört, sich um dich zu sorgen.“
„Das habe ich früher gehasst.“ Eve konnte jetzt lächeln, als sie sich an die ständigen Reibereien mit ihrer Schwester während ihrer langen rebellischen Jugend erinnerte. „Jetzt, da ich älter bin, hoffe ich, dass sie nie ganz aufhören wird, sich Sorgen zu machen. Das ist so tröstlich. Ist es nicht seltsam, dass einem als Erwachsener die Familie mehr bedeutet?“
„Ich wüsste nicht, was ich ohne meine machen sollte. Diese paar Monate, in denen ich mich nicht an sie erinnern konnte, in denen ich mich an gar nichts erinnern konnte …“ Gabriella schüttelte den Kopf. „Das hat mich gelehrt, nichts für selbstverständlich anzusehen. Nun ja.“ Sie atmete tief durch und blickte sich um. „Was möchtest du zuerst sehen?“
„Den Bereich hinter der Bühne – die Garderoben, die Kulissen. Ich möchte auch einen Blick auf die Beleuchtungsanlage werfen. Wenn es hinten nicht klappt, kann man noch so gut auf der Bühne sein, es wird ein Reinfall.“
„Du verstehst dein Handwerk, nicht wahr?“
„Das will ich hoffen.“
Sie verbrachten über eine Stunde hinter den Kulissen. Eve stieg Treppen hinauf, zwängte sich in Lagerräume, kontrollierte die Ausstattung.
Die war, wie sie erhofft hatte, erstklassig. Das Zentrum der Schönen Künste war ein Familienprojekt, das man im Namen von Gabriellas Mutter ins Leben gerufen hatte. Die Bissets
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