Cordina's Royal Family 1-4
verbesserte er sich. „Sie teilen ihre Zeit zwischen den beiden Ländern auf.“
„Sind die beiden glücklich?“
Er zog die Brauen hoch, während er nach seinem Glas griff. „Glücklich?“
„Ja, Sie wissen doch – glücklich. Das kommt irgendwo auf der Liste nach Pflicht und Verpflichtung.“
Er wartete schweigend, während gekühlter Hummer serviert wurde. Eve hatte mit ihrer Bemerkung über die Liste fast ins Schwarze getroffen. Er konnte nie sein Glück vor seine Pflicht stellen, seine Gefühle vor seine Verpflichtungen. „Meine Schwester beklagt sich nicht. Sie liebt ihren Mann, ihre Kinder und ihr Land.“
„Das ist nicht dasselbe.“
„Die Familie hat ihr Bestes getan, um Gabriella einige ihrer Verpflichtungen abzunehmen.“
„Ist es nicht wunderbar, dass sie nach der schrecklichen Zeit, die sie durchgemacht hat, alles hat?“ Sie sah, wie die Knöchel seiner Hand, mit der er die Gabel hielt, weiß hervortraten, und griff unwillkürlich nach seiner Hand. „Es tut mir Leid. Selbst nach so langer Zeit muss es schwer sein, daran zu denken.“
Er schwieg einen Moment, blickte nur auf ihre Hand hinunter, die weiß und schmal auf seiner lag. Sie beruhigte ihn. Das hätte er niemals erwartet.
Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er seine Hand umgedreht, um ihre zu ergreifen. „Es wird immer schwer sein, daran zu denken, und unmöglich zu vergessen, dass Sie an der Rettung meiner Schwester und meines Bruders beteiligt waren.“
„Ich bin nur losgelaufen und habe Hilfe geholt.“
„Sie haben einen klaren Kopf behalten. Hätten Sie das nicht getan, hätten wir beide verloren.“
„Auch ich werde es nie vergessen.“ Als Eve merkte, dass ihre Hand noch immer auf seiner lag, zog sie sie zurück und griff nach ihrem Weinglas. „Ich sehe noch heute das Gesicht dieser Frau vor mir.“
„Deboques Geliebte.“
Er sagte es mit so unterdrückter Schärfe, dass Eve schauderte. „Ja, ihr Gesichtsausdruck, als sie die Waffe auf Brie gerichtet hielt! In diesem Moment wurde mir klar, dass Paläste keineswegs märchenhaft sind. Bestimmt sind sie alle froh darüber, dass sie, Loubet und Deboque, im Gefängnis sitzen.“
„Und dort bleiben werden. Aber Deboque hat schon früher hinter Gittern die Fäden gezogen.“
„Ist noch etwas vorgefallen? Bennett und ich haben darüber gesprochen, aber …“
„Bennett braucht Unterricht in Diskretion.“
Eve ärgerte sich, schwieg jedoch, als der nächste Gang serviert wurde. „Er hat keine Staatsgeheimnisse verraten. Wir haben uns nur einmal daran erinnert – genau wie Sie und ich jetzt dass Deboque vom Gefängnis aus Bries Entführung arrangierte. Über ihre Sekretärin und den Staatsminister Ihres Vaters. Er sagte, er würde besorgt sein, solange Deboque lebe. Ich antwortete ihm, das sei Unsinn, aber vielleicht hatte ich Unrecht.“
„Eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zu sein heißt, besorgt zu sein.“ Das zu akzeptieren war einfacher, als sich an die eigene Hilflosigkeit zu erinnern, daran, wie er seine Schwester sich durch ihr Trauma und ihren Schmerz kämpfen sah. „Die Bissets regieren Cordina schon seit Generationen. Und seit wir das tun, haben wir uns Feinde geschaffen. Nicht alle können im Gefängnis sein.“
Da war noch mehr. Eve fühlte es, wollte ihn aber nicht bedrängen. Wenn sie etwas wissen wollte, würde sie zu Bennett gehen.
„Das hört sich so an, als hätten gewöhnliche Sterbliche die Vorteile auf ihrer Seite, Eure Hoheit.“
„Allerdings.“ Mit einem Lächeln, das sie sich nicht erklären konnte, griff er zu seiner Gabel.
Das Diner verlief freundlicher, als Eve erwartet hatte. Doch Alexander entspannte sich nicht. Sie war erstaunt darüber, während sie sich durch die einzelnen Gänge dem Dessert und dem Kaffee näherten. Er war freundlich, höflich und – nervös. Sie wollte ihm helfen, wollte diese Spannung beseitigen, die sich so offensichtlich in der Haltung seiner Schultern ausdrückte. Doch er war kein Mensch, der Hilfe von einem Außenseiter annahm.
Eines Tages würde er herrschen, dazu war er geboren. Cordina war ein kleines Märchenland, aber wie ein Märchen hatte es seinen Anteil an Intrigen und Unruhen. Das, was zu tun er bestimmt war, lastete schwer auf ihm. Ihre Herkunft und ihre Erziehung machten es ihr nicht leicht, zu verstehen, so dass sie oft, zu oft vielleicht, nur das unbeugsame Äußere bei ihm sah.
Wenigstens haben wir nicht gestritten, dachte Eve, als sie sich ihrem Dessert
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